Zeit für einen AusflugHier gibt es Uhu, Esel und Känguru in echt

Zeit für einen Ausflug / Hier gibt es Uhu, Esel und Känguru in echt
Luxemburgs (Wild-)Tiergehege eignen sich für einen Kurzausflug in die Welt besonderer Arten. Das Beste: Lange Anfahrten sind nicht notwendig. Foto: Editpress/Isabella Finzi

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So langsam neigen sich die Sommerferien dem Ende zu. Doch zwischen Schulsachen besorgen und sie für die „Rentrée“ herrichten bleibt noch ein wenig Zeit für Kurzausflüge. Wie wäre es mit Wildtierbeobachtung – live und ohne lange Anreise? Daisy Schengen hat passende Ausflugstipps in Luxemburg und in der Großregion zusammengestellt und sich nach besonderen Vorsichtsmaßnahmen in Corona-Zeiten erkundigt.

Zu Besuch im „Escher Déierepark“

Es ist was los auf dem Escher „Gaalgebierg“: Unweit vom geschäftigen Stadtzentrum leben in dem Tiergehege auf etwa zwei Hektar Fläche rund 150 Tiere, darunter Ziegen, Hasen und Rehe. Insgesamt 25 Arten sind dort vertreten.

Doch auch im „Escher Déierepark“ hat die Corona-Pandemie zu neuen Regelungen geführt. Derzeit sind alle Führungen, die von den Tierpflegern geleitet wurden, annulliert. Damit sollen Kontakte zwischen Pflegern und Besuchern auf ein Minimum reduziert werden, erklärt Anne Meyers vom „Escher Déierepark“ dem Tageblatt. Da das Wildgehege nicht für Besucher geschlossen werden kann, da es als Weg zum Spazieren im Wald konzipiert ist, gelten keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen. „Dennoch sollte sich jeder Besucher an die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln halten und mit Verstand handeln“, sagt Meyers.

Trotz vorübergehender Einschränkungen macht der Park seinem Namen aller Ehre und wartet am dazugehörigen pädagogischen Bauernhof mit weiteren Tieren auf. In diesem Gehege können die Besucher alte Nutztierrassen kennenlernen. „Allerdings liegen alle pädagogischen Aktivitäten hier bis auf Weiteres auf Eis“, erklärt Meyers.

Derzeit bietet der Bauernhof vier Poitou-Eseln, zwei Konic- und zwei Huzule-Ponys ein Zuhause. Die kleinen Pferde, die zur Rasse „Konic“ gehören, stammen ursprünglich aus Ost- und Mitteleuropa. Die Poitou-Esel gehören zu einer Großeselrasse, die Mitte der 70er-Jahre vom Aussterben bedroht war und heute beispielsweise im Urlaubsstädtchen Saint-Martin-de-Ré auf der Île de Ré an der französischen Westküste gezüchtet wird.

Weitere spannenden Geschichten rund um die Tiere auf dem Galgenberg gibt es „um Heemelwee“. Üblicherweise finden dort Führungen statt, doch jetzt bleibt der „Heemelwee“ für Besucher voraussichtlich bis zum Jahresende geschlossen, ebenso wie die begehbare Voliere.

Spezielles Futter für die Tiere im Park wird seit kurzem wieder am Eingang der Gehege kostenlos den Besuchern zur Verfügung gestellt. Dass der Futterspender wieder geöffnet ist, sei zum Wohle der Tiere geschehen. Die Mitarbeiter hatten beobachtet, dass zunehmend „falsch gefüttert“ wurde. „Wir würden uns freuen, wenn sich die Besucher an die Regeln halten und nicht überall im Park die Tiere füttern würden“, sagt Mayers. „Wichtig ist auch, nach der Fütterung die entstandenen Abfälle zu entsorgen.“

Nach dem aufregenden Besuch bei den Tieren können sich kleine Gäste auf den beiden Spielplätzen im Park austoben. Das Baumhauscafé bietet leckere Stärkung für Groß und Klein. Hier gelten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen für die Gastronomie. „Leider haben wir regelmäßig Besucher, die für die paar Meter bis zum Tisch ihre Maske nicht anziehen wollen“, bedauert Meyers. „Das ist schade.“

Praktische Infos:

Eintritt frei – „der Park hat nie geschlossen“, verspricht die Webseite. Vom Stadtzentrum ist das Gehege mit dem „Gaalgebus“ schnell und einfach zu erreichen. Er fährt täglich, auch am Wochenende ab 11.30 Uhr, vom Busbahnhof-Quai C1 aus. Es stehen jedoch auch ausreichend Parkplätze in der Nähe des Geheges zur Verfügung.

Adresse: Escher Déierepark

64, Gaalgebierg

L-4142 Esch/Alzette

Tel.: (+352) 27 54 37 50 oder 27 54 87 55

Web: deierepark.esch.lu


Ausflug in märchenhafte Tierwelten

200 Tierarten aus fünf Kontinenten: Von Lemuren über Kängurus bis hin zu Dammhirschen – die Vielfalt im einzigen Tierpark Luxemburgs ist überwältigend. Doch eigentlich ist der „Parc merveilleux“ in Bettemburg ein Märchenpark. Unzählige Kinder und Erwachsene haben schon die Geschichten von Rotkäppchen und Co. an einem der kleinen animierten Themenhäuschen mitverfolgt.

Des Weiteren besticht der Parkbesuch mit zwei großen Spielplätzen, die ausreichend Gelegenheit zum Austoben bieten. Ein Streichelzoo und Minigolfplatz sind weitere Highlights in Bettemburg. Ein A-la-carte-Restaurant und ein Restaurant mit Selbstbedienung bieten mehrere Gerichte und Snacks zur Auswahl.

Die Corona-Pandemie trifft den Märchenpark in Bettemburg empfindlich. „In den ersten drei Monaten in dieser Saison war der Park geschlossen. Daraus entstand ein großer Verlust, den wir auch im kommenden Jahr abarbeiten werden müssen“, sagt der Direktionsbeauftragte Marc Neu. „Dennoch freuen wir uns, dass wir am 1. Juli wieder öffnen konnten.“ Vergleicht man die Besucherzahlen von Juli und August im vergangenen und in diesem Jahr, seien 2019 etwas mehr Gäste in den Park gekommen.

Wertvolle finanzielle Unterstützung habe der Park durch zahlreiche Tierpaten erfahren, die neben der Förderung des Tourismusministeriums besonders zu Beginn der Saison hilfreich gewesen seien, sagt Neu.

Praktische Infos:

Aufgrund der Corona-Pandemie gelten bis zum Saisonende am 11. Oktober besondere Regeln für Parkbesucher. Es dürfen maximal 2.000 Gäste täglich den Märchenpark besuchen, Tickets gibt es nur online über die Webseite zu kaufen.

Die Tickets für die Spiele im Park (Pony-Express, Mini-Zug oder Mini-Cars), die vorher bei jedem Spiel gekauft werden konnten, werden jetzt an einer separaten Kasse verkauft. Dort gibt es auch die Päckchen mit Spezialfutter für die Tiere.

Im gesamten Märchenpark gilt Maskenpflicht, auch im Freien, wo der Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. Außerdem ist Masketragen im Restaurant mit Selbstbedienung, im Souvenirshop Madagaskar-Haus und in den Sanitäranlagen obligatorisch.

Das Amazonas-Haus, das Zuhause der Totenkopfäffchen und der Leguane, ist aus Gründen, die mit der Belüftung zusammenhängen, derzeit geschlossen. Auch der Mini-Zoo ist aktuell nicht betretbar, „um Kontakte mit den Tieren zu vermeiden“, erklärt Neu. Und zu guter Letzt sind die bei Besuchern beliebten Show-Fütterungen ebenfalls bis auf Weiteres abgesagt.

Adresse: Parc merveilleux Bettembourg

Route de Mondorf

L-3260 Bettemburg

Tel.: (+352) 51 10 48-1

Fax: (+352) 52 45 11

parc@parc-merveilleux.lu

Web: parc-merveilleux.lu

Öffnungszeiten: Kassen von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet, der Park schließt um 19.00 Uhr

Madagaskarhaus Mahajanga 11.00 Uhr-17.00 Uhr

Preise: 10 Euro für Erwachsene; 7 Euro für Kinder von 3 bis 14 Jahre; Studenten, Senioren und Gruppen bekommen Ermäßigungen.


Wildtiere hautnah erleben

Verwaiste oder verletzte Wildtiere versorgen, das ist seit 1988 die Aufgabe der „Fleegestatioun fir wëll Déieren“ in Düdelingen. Ob Fuchs, Igel oder Uhu – jede Art von Wild- und exotischen Tieren wird dort wieder gesund gepflegt.

Praktische Infos:

Wer die Station besuchen und die Tiere dort hautnah erleben will, sollte im Vorfeld eine Anfrage per E-Mail schicken. Je nach Verfügbarkeit der Mitarbeiter wird anschließend ein Besuchstermin vereinbart. Die Führung kostet 5 Euro pro Person.

Adresse: Fleegestatioun fir wëll Déieren/Centre de soins pour la faune sauvage

L-3403 Düdelingen

Tel.: 26 51 39 90

Web: www.centredesoins.lu

E-Mail: carole.francois@vo.lu, tessy.koster@gmail.com

Rosie
11. September 2020 - 15.27

"an der französischen Westküste gezüchtet wird. " Da Frankreich keine Ostküste hat, war uns das klar.