Das schwarze Tor: Die Porta Nigra in Trier

Das schwarze Tor: Die Porta Nigra in Trier

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Bestimmt bist du schon einmal in Trier gewesen. Das ist die älteste Stadt Deutschlands und liegt so nah an Luxemburg, dass man einfach mal für ein paar Stunden hinfahren kann. Vielleicht, um zu shoppen oder ins Kino zu gehen. Oder um sich die Porta Nigra anzusehen. Die ist schon fast 2.000 Jahre alt, weiß Heike Bucher.

Das römische Stadttor
Der Name „Porta Nigra“ ist Lateinisch und bedeutet übersetzt das „Schwarze Tor“. Es wurde vor fast 2.000 Jahren von Römern gebaut und war eines von vier Stadttoren. Zwischen den Stadttoren schützte eine Stadtmauer die Stadt vor ungebetenen Gästen. Wer nach Trier hinein wollte, musste durch eines der vier Tore gehen. Die Stadt Trier hieß damals übrigens noch gar nicht Trier, sondern „Augusta Treverorum“. Das bedeutet: die Stadt des Augustus im Land der Treverer. Augustus war römischer Kaiser und hat die Stadt gegründet.

7.200 Steine
Für den Bau der Porta Nigra wurden 7.200 Steinquader aus Sandstein verwendet. Die größten wiegen sechs Tonnen, so viel wie ein kleiner Lastwagen. Die mussten nicht einmal verklebt werden, denn sie sind so schwer, dass sie einfach von selbst aufeinander liegen bleiben. Eine zusätzliche Befestigung haben die Römer trotzdem angebracht. Sie haben mit riesigen Eisenklammern jeweils zwei Steine miteinander verbunden. Viele dieser Klammern sind später herausgenommen worden, weil das Eisen für etwas anderes benutzt werden sollte. Deshalb hat die Porta Nigra viele große Löcher. Dort saßen die Eisenklammern.

Feinde erblicken
Die Porta Nigra war das Nordtor der Stadt und deshalb besonders gut bewacht. Damals kamen die Feinde nämlich eher aus dem Norden. Um den Soldaten, die Wache hielten, einen guten Blick in die Ferne zu ermöglichen, wurden die Türme der Porta Nigra nach außen hin sehr rund gebaut. So konnten die Soldaten aus den vielen Fenstern jeden, der in Richtung Stadt kam, gut erkennen. Zur Stadt hin wurden die Türme abgeflacht. Wer von dort etwas sehen wollte, musste sich sehr weit aus dem Fenster lehnen.

Der heilige Simeon
Etwa 300 Jahre lebten die Römer in Trier. Doch von den vier Stadttoren und der Stadtmauer ist nur die Porta Nigra übrig geblieben. Das lag an einem italienischen Mönch, der sich ausgerechnet die Porta Nigra ausgesucht hatte, um dort zu leben. Das war im 11. Jahrhundert. Simeon ließ sich in dem Gebäude einmauern. Nur durch eine kleine Öffnung bekam er Essen und Trinken. Nach seinem Tod blieb er dort und weil alle dachten, er hätte Wunder vollbracht, wurde er vom Papst heilig gesprochen. Jetzt konnte natürlich niemand ein Tor abreißen, in dem ein Heiliger begraben war. Doch ein römisches Tor passte auch nicht in die Zeit. Also wurde aus dem römischen Tor eine Kirche gebaut. Erst viel später wurde aus der Kirche wieder ein Tor. Mittlerweile steht die Porta Nigra unter besonderem Schutz.

Wo kommt das Schwarz her?
Es wird oft gesagt, dass die Porta Nigra wegen der Umweltverschmutzung schwarz geworden sei. Aber so ganz stimmt das nicht. Der Sandstein, aus dem die Porta Nigra gebaut wurde, ist ein Stein, auf dem kleine Pflanzen sehr gut leben können, wie zum Beispiel Moose. Gehen diese dann ein, hinterlassen sie eine schwarze Schicht.