„Plus il y a du monde, plus on s’amuse!“

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Die Vorbereitungen für die dritte Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Luxemburgs (15. bis 19. Oktober) sind in vollem Gang. Der grobe Rahmen steht, doch darüber, welche Filme eingeladen werden und wer in diesem Jahr für Starrummel sorgen wird, herrscht noch bedächtiges Schweigen. Doch ein Name fiel: John Malkovich!/ Janina Strötgen

Das Konzept der Organisatoren, ein Filmfestival auszurichten, das Schauspieler, die als Regisseure hinter die Kamera verschwinden, in den Mittelpunkt stellt, scheint aufzugehen. Bereits das dritte Jahr in Folge werden im Oktober wieder sechs bis zehn Filme gezeigt, die von Schauspielern realisiert wurden, die die Seite gewechselt haben und selbst Regie führten.
Alle Filme werden zum ersten Mal auf Luxemburgs Leinwänden zu sehen sein, doch welche das sein werden und wer sie gedreht hat, bleibt abzuwarten. Die Endauswahl und das definitive Programm würden erst Anfang Oktober bekannt gegeben, hieß es am gestrigen Montag auf der Pressekonferenz.
Dennoch hat Suzel Pietri, Hauptverantwortliche des Diractors, gestern angekündigt, dass John Malkovich in diesem Jahr eine der „Cartes blanches“ erhalten und – zwar noch unter Vorbehalt – auch angenommen habe. Das bedeutet, dass er, so wie im letzen Jahr Sandrine Bonnaire oder Luc Feit, zu einer Gesprächsrunde laden wird und mit einem Regisseur und einem Schauspieler seiner Wahl über ihre Leidenschaft zum Kino und über die zwar unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Erfahrungen vor und hinter der Kamera diskutieren wird.
Es ist nicht das erste Mal, das Malkovich nach Luxemburg kommt: Bereits Ende der neunziger Jahre war er bei den Dreharbeiten für „Shadow of the Vampire“ dabei, die zu einem großen Teil in Luxemburg realisiert wurden. In dem Film spielte Malkovich an der Seite von Willem Dafoe den deutschen Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931), dem mit „Shadow of the Vampire“ eine Hommage gesetzt wurde.

Kurzfilm-Abendmit Feier

Neu am diesjährigen Diractors ist, dass auch Kurzfilme auf dem Programm stehen. Einen Abend lang werden etwa acht Kurzfilme von luxemburgischen sowie internationalen Regisseuren über die Leinwände laufen. Zu diesem Zweck haben die Organisatoren „Filmreaktor“ mit ins Boot geholt, eine luxemburgische Vereinigung, die sich zum Ziel gesetzt hat, junge luxemburgische Filmemacher zu unterstützen und die Untergrundszene des Filmbusiness zu repräsentieren.
Bernard Michaux, Mitglied von Filmreaktor, hofft, dass diese Initiative endlich auch die Kurzfilmszene in Luxemburg ankurbeln wird, indem junge Filmemacher zusammenkommen und die Möglichkeit haben, ihre Filme zu zeigen. Außerdem verspricht Michaux, dass dieser Abend besonders lang werde, da es nach den Vorführungen der Filme sicherlich viel zu feiern gebe.
Auch Suzel Pietri freut sich über diese neue Zusammenarbeit, hat sie doch den Kontakt zu jungem Filmpublikum zu einem ihrer Hauptziele erklärt. Jugendliche würden durch das Internet derart mit Bildern überflutet, dass es wichtig sei, ihnen eine Richtung zu geben und sie an Filme heranzuführen.

Offene Türen fürKinder und Jugendliche

Deshalb wird es auch in diesem Jahr wieder Schulvorstellungen geben, bei denen ein besonderes Programm für Kinder und Jugendliche gezeigt werde. „Es wäre toll, wenn jeden Tag 500 bis 1.000 Kinder in die Säle des Utopolis, des Utopia und der Cinémathèque strömen würden“, meinte Pietri.
Doch natürlich sind Filmfreunde jeden Alters herzlich willkommen. Das Festival möchte so offen wie möglich sein und sich auf keinen Fall als Eliteveranstaltung etablieren. „Plus il y a du monde, plus on s’amuse“, fasste die DP-Politikerin und Präsidentin des Festivals, Colette Flesch, ihre Philosophie zusammen.

Diractors 2009
15. bis 19. Oktober 2009
Weitere Informationen
unter:
www.diractors.org