EschZwei Monate im Zeichen des Klimawandels

Esch / Zwei Monate im Zeichen des Klimawandels
Am Montag soll er fertig werden, der temporäre Garten auf dem Escher Rathausplatz Foto: Editpress/Alain Rischard

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Auf dem Escher Rathausplatz entsteht momentan ein temporärer Garten, der das Herzstück verschiedener Veranstaltungen rund um den Klimawandel sein wird. Ab dem 23. März steht Esch jedenfalls zwei Monate lang im Zeichen des Klimaschutzes. 

Der Startschuss der Escher Klimawochen unter dem Motto „Esch face au changement climatique“ fällt Samstag in einer Woche, wenn die Ausstellung am Rande des temporären Gartens auf dem Rathausplatz eröffnet wird. Der wird momentan von den Mitarbeitern des Gemeindedienstes „Espace verts“ hergerichtet und dürfte am Montag komplett fertig sein. Den Impuls gaben im September Bürgermeister Christian Weis (CSV) und Umweltschöffe Meris Sehovic („déi gréng“). Sie wollten die „Assises du climat“, die erstmals 2022 in Esch organisiert wurden, ausbauen und größer aufziehen, zumal die Stadt an Zusatz-Zertifizierungen zum Klimapakt arbeitet.  

Jeannot Behm und seine Mitarbeiter des Umweltdienstes der Stadt machten sich mithilfe von „Transition Minett“ auf die Suche nach Ideen, wie die Themen Klimawandel, dessen Konsequenzen und die Anpassung daran den Menschen näher gebracht werden könnten. Heraus kamen vier Veranstaltungen, von denen sich drei direkt an die Bürger richten. Den Auftakt macht die Ausstellung auf dem Rathausplatz, die vom 23. März bis zum 5. Mai (Auftakt des Aufbaus der „Päischtkiermes“) läuft. Am Rande der im Vergleich zum Vorjahr mehr als doppelt so großen temporären Gärten werden zehn Schilder Informationen rund um den Klimawandel liefern. Die Gärten werden jede Menge Pflanzen beherbergen, auch arktische und tropische. Auf Wunsch ist eine Führung durch die Ausstellung möglich (Tel.: 26 541 541 oder Mail an ecologie@villeeesch.lu). Nach dem 5. Mai sollen die Schilder einen dauerhaften Platz im Naturreservat Ellergronn bekommen. Trotz der temporären Gärten mitsamt Ausstellung wird der Wochenmarkt weiter auf dem Rathausplatz stattfinden können.       

Ranga Yogeshwar kommt

„Ziel der ,Assises du climat‘ am 25. April ist es, den Klimawandel ernst zu nehmen“, erklärt Jeannot Behm die zweite Veranstaltung der Klimawochen, „denn auch wenn der Klimawandel vielleicht nicht uns direkt betrifft, so ist er doch eine große Gefahr für unsere Kinder und Kindeskinder“. Eingeladen ist Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, der sich bei seiner Konferenz mit dem Titel „Le monde d’Emil“ mit dem Klimawandel aus der Sicht seines Enkels beschäftigt. Nach dem Vortrag wird es ein Rundtischgespräch geben. Für die Veranstaltung im Rathaus ist eine Anmeldung dringend erforderlich. Informationen hierüber wird es auf der Gemeinde-Homepage und in einem Flyer geben, der an alle Haushalte der Stadt verteilt werden wird. Am selben Tag findet ab 15.00 Uhr die „Journée professionnelle“ statt, die sich auf Grundlage der „Risk2050“-Studie der Uni Luxemburg an Spezialisten und an Betriebe richtet.

Die vierte Veranstaltung, und gleichzeitig Abschluss der Klimawochen, ist ein Bürgerforum am 22. Mai, ebenfalls im Rathaus, wo unterschiedliche Ateliers von 18.00 bis 21.00 Uhr angeboten werden. Auch hierfür ist eine Anmeldung erforderlich.   

Nicht minder spektakulär, aber kein Teil der Escher Klimawochen ist eine Greenpeace-Aktion am morgigen Samstag. Zum zweiten Mal wird die Umweltschutzorganisation in Luxemburg einen Mikrowald von 200 m2 Größe pflanzen, diesmal in Esch am Rande der rue Helen Buchholtz.  

Faltz vs. Sehovic: Scharmützel um die weißen Handschuhe

Auf den sozialen Netzwerken gerieten unterhalb der Woche Umweltschöffe Meris Sehovic („déi gréng“) und LSAP-Fraktionssprecher Steve Faltz aneinander. Faltz machte sich auf seinem Facebook-Account über ein kurz zuvor von Sehovic gepostetes Bild lustig. Auf dem war der Grünen-Politiker zu sehen, wie er beim temporären Garten auf dem Rathausplatz mit anpackte. „Ech hu mer eng Freed draus gemaach, fir eisem Service Espace Verts bei den Aarbechten ze ënnerstëtzen“, schrieb Sehovic unter das Bild. 
Faltz repostete das und kommentierte: „Interessant, wéi verschidde Leit just fir de perfekte Foto-Moment ’schaffen‘. Mee et sinn eis onermiddlech Mataarbechter vun der Escher Gemeng, déi bei Wand a Wieder, Dag fir Dag, déi richteg Aarbecht leeschten! Den Ënnerscheed erkennt een, net nëmmen un de wäissen Händchen … mee d’Touriste erkennt een och, dass se keng Reenjackett un hunn. Fir zwou Minutte posen, brauch ee jo och keng …. Grousse Merci eise Leit vun der Escher Gemeng fir hiren onermiddlechen Asaz!“. 
Das ließ Sehovic nicht auf sich sitzen und kommentierte unter den Beitrag von Faltz: „Salut Steve Faltz, schued dass du dee Post hei esou mechs mat onfondéierten Ënnerstellungen. Ech war virun e puer Wochen zesummen mam Service Espaces Verts iwwert de Weekend an der Bamschoul fir d’Beem fir dëse Goart auszesichen an mir hunn dee Weekend zesummen ofgemaach, dass ech eng Hand mat upaken wann se bis geliwwert ginn. Dem sinn ech dës Woch mat vill Freed nokomm, och fir selwer besser ze verstoen, wat et konkret bedeit, eng Stad ze begréngen. Ech schléissen mech awer dengem Merci un all eis Leit op der Gemeng un, déi eng MEGA Aarbecht maachen. Fir eis Stad virunzebréngen, brauche mer méi Zesummenaarbecht op alle Niveauen! Haass an Ënnerstellungen am Internet verbreeden bréngt eis net weider!“.
Wer sich tags darauf am Ort des Geschehens umschaute, der konnte nur zu einem Schluss kommen: viel Lärm um nichts. Gepflanzt war da nämlich noch nichts, lediglich die Erde war in den temporären Beeten verteilt worden. (P.M.)  

Stein des Anstoßes? Schöffe Meris Sehovic und seine weißen Handschuhe
Stein des Anstoßes? Schöffe Meris Sehovic und seine weißen Handschuhe Foto: Facebook