Zur Förderung der Fahrradkultur

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Am Samstag findet im Escher Kafé das letzte „Bike Repair Café“ in diesem Jahr statt. Wegen der großen Nachfrage wird das Konzept im kommenden Frühjahr fortgesetzt.

Bereits zum fünften Mal findet das „Bike Repair Café“ auf der Terrasse des Escher Kafé statt. Kay Fuhrbach von „Minette Ghetto Byke Inc.“ führt dort von 14.00 bis 16.00 Uhr kleine Fahrradreparaturen, Einstellungen und Beratungen durch und gibt Tipps, wie man sein Fahrrad am besten in Schuss hält. Der Dienst ist quasi umsonst, das Einzige, was verlangt wird, ist etwas Respekt. Und wer Kay zum Dank einen ausgibt, kann damit auch nichts falsch machen.

„Seit Mai ist das „Bike Repair Café“ immer populärer geworden“, sagt Kay Fuhrbach. Das bestätigt auch Sonia, die Wirtin des Escher Kafé: „Wir hatten nicht mit so einem großen Erfolg gerechnet. Die Leute fragen bei uns nach, wann endlich wieder ein ‚Bike Repair Café‘ ist. Es ist das Event, das am meisten Zustimmung im Escher Kafé findet“.

Lucien Cariage motzt unter dem Eigenlabel Unic-Bikes alte Fahrräder auf und stellt sie im Escher Kafé aus. Foto: Luc Laboulle.

Tatsächlich gibt es in ganz Luxemburg kein „Bike Repair Café“ auf regelmäßiger Basis. Lediglich auf großen Fahrradveranstaltungen werden solche Dienste ab und zu angeboten. „Wer sollte es machen? Die Fahrradläden würden sich damit ihre eigene Kundschaft kaputtmachen“, meint Kay.

„Die Förderung der Fahrradkultur in Esch“ sei sein einziges Ziel, betont der Ex-Fahrradkurier und Anarchist. Das Rad als Fortbewegungsmittel hat in den vergangenen Jahren fast überall in Europa Auftrieb. Auch in Luxemburg. Diesen Trend wolle er noch verstärken, sagt Kay.

Einzigartig in Luxemburg

Anfangs hatte er die Gemeindeverwaltung um Unterstützung gebeten, doch lange Zeit vergeblich auf eine Antwort gewartet. Eines Tages beschloss der 50-Jährige dann, auf die Hilfe der Gemeinde zu verzichten. Anita, die Wirtin der Taverne Battin, stellte ihm einen Raum zur Verfügung. Fast gleichzeitig bekundeten auch Sonia und Salomé vom Escher Kafé Interesse. Kay entschied sich für die Kneipe im „Clair-Chêne“, weil es dort eine große Terrasse gibt. So kam die Zusammenarbeit zustande.

Im kommenden Frühjahr sollen die „Bike Repair Cafés“ in regelmäßigen Abständen fortgesetzt werden. Auch der Frauenworkshop, den Kay zum ersten Mal am vergangenen 9. September veranstaltet hat, soll wiederholt werden. Ein Dutzend Teilnehmerinnen kam zur ersten Ausgabe, um die Grundlagen der Fahrradreparatur ohne Schraubenzieher zu erlernen: Platten flicken, Gangschaltung und Bremsen einstellen, Anleitung, um eine abgesprungene Kette wieder aufzulegen. „Wer technikfrei erzogen wurde, kennt das nicht. Im Frauenworkshop sind wir ungestört, ohne Männer, die immer alles besser wissen und dazwischenfunken“, sagt Kay.

Doch bevor das „Bike Repair Café“ am Samstag in die Winterpause geht, findet von 16.00 bis 18.00 Uhr noch ein „Buy or die“ statt. Dort versteigert Kay alte Singles, die kurz angespielt werden. Platten, die keiner will, werden mit der Axt zerschlagen. Sammler sind nicht willkommen.

Clemi
22. September 2017 - 17.17

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