Luxemburg„Wir verkaufen keinen Sex“ – Ein Besuch in Luxemburgs erstem Love-Room

Luxemburg / „Wir verkaufen keinen Sex“ – Ein Besuch in Luxemburgs erstem Love-Room
Ein erster Blick ins Zimmer: eine Sexschaukel, ein Andreaskreuz, ein gemütliches Bett und eine zum Thema passende rote Samtwand Foto: Carole Theisen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Abseits gewöhnlicher Hotelzimmer verspricht dieser sinnliche Rückzugsort eine unvergessliche Erfahrung, die dazu einlädt, Intimität neu zu entdecken, und wo jedes Detail darauf ausgerichtet ist, Fantasien zu erfüllen und Beziehungen zu vertiefen.

Im geschäftigen Bahnhofsviertel von Luxemburg gibt es seit bereits anderthalb Jahren einen Zufluchtsort für Paare, der selbst heute noch die ein oder andere Wange erröten lässt, wenn man davon erzählt: Der „Roomeo Nights“-Love-Room bietet eine sinnliche Erfahrung für all diejenigen, die von Zeit zu Zeit dem Alltag entfliehen und ihre Leidenschaft füreinander neu entfachen möchten.

Die Idee für den ersten Love-Room in Luxemburg entstand aus dem Wunsch heraus, Paaren einen Raum der Intimität zu bieten, der sich von herkömmlichen Hotelzimmern unterscheidet. Der Besitzer des Gebäudes wurde von ähnlichen Konzepten in Belgien und Frankreich inspiriert und beschloss, diese innovative Idee auch nach Luxemburg zu bringen.

Beim Betreten des Love-Rooms wird man sofort von einer entspannten Atmosphäre der Ruhe und Sinnlichkeit empfangen. Das abgedunkelte Licht und die geschmackvolle Einrichtung schaffen eine romantische und gleichzeitig erotische Stimmung, die dazu einlädt, sich voll und ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Wenn man den Raum betritt, vergisst man einfach, wo man ist. Man vergisst sogar, welcher Tag gerade ist. Man genießt einfach den Moment und danach geht es wieder zurück … zur Arbeit, zu den Kindern und so weiter.

Sara Leclère, Geschäftsführerin

Sara Leclère ist die Managerin von „Roomeo Nights“
Sara Leclère ist die Managerin von „Roomeo Nights“ Foto: Carole Theisen

Sara Leclère, die Geschäftsführerin von Roomeo, beschreibt das Zimmer als eine „Blase“, in der sich Paare für mehrere Stunden zurückziehen können. Sie erklärt: „Wenn man den Raum betritt, vergisst man einfach, wo man ist. Man vergisst sogar, welcher Tag gerade ist. Man genießt einfach den Moment und danach geht es wieder zurück … zur Arbeit, zu den Kindern und so weiter.“

Doch was unterscheidet den Love-Room von einem gewöhnlichen Hotelzimmer? Laut Sara Leclère liegt der Unterschied in der Atmosphäre, der Dekoration und den Ausstattungen. Die Liebe zum Detail zeigt sich in jedem Aspekt des Raumes, angefangen von der samtig-roten Wandverkleidung bis hin zu den ästhetischen Aktbildern an den Wänden. Zusätzlich zu den üblichen Annehmlichkeiten eines Hotelzimmers bietet der Love-Room auch besondere Ausstattungen wie eine Sexschaukel, ein Andreaskreuz, einen Massagetisch, ein tantrisches Sofa und sogar einen Jacuzzi, die zu diesem erotischen Erlebnis beitragen. Außerdem gibt es einen Fernseher mit einer großzügigen Auswahl an pornografischen Filmen sowie verschiedene Gerten und Peitschen für alle, die sich damit wohlfühlen.

Gerten, Peitschen und Handschellen: Wer Lust hat, kann alles ausprobieren
Gerten, Peitschen und Handschellen: Wer Lust hat, kann alles ausprobieren Foto: Carole Theisen

Der Love-Room ist jedoch weit entfernt von den stereotypischen Vorstellungen eines dunklen und ungemütlichen Dungeons. Ganz im Gegenteil: Es geht darum, den Gästen eine erotische und sinnliche Auswahl zu bieten und sicherzustellen, dass sich jeder wohl und respektiert fühlt, unabhängig von seinen Vorlieben oder Fantasien.

Der Preis von 300 Euro pro Nacht mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, aber er spiegelt die Exklusivität des Love-Rooms wider. Zusätzlich können Gäste auch aus einer Vielzahl von Zusatzoptionen wählen, um ihren Aufenthalt weiter zu personalisieren. Eine davon ist die Möglichkeit, eine Love-Box zu buchen. Wir bieten Love-Boxen für 60 Euro an, eine davon soft und eine weniger soft. Darin sind fünf Sextoys enthalten.“

Transformative Wirkung

Der Aufenthalt in einem Love-Room kann eine transformative Wirkung auf die Beziehung und Intimität eines Paares haben. Sara Leclère erklärt, dass die meisten Menschen die tägliche Routine von Arbeit und Verpflichtungen allzu gut kennen und von Zeit zu Zeit einfach nur ein wenig Zweisamkeit und Intimität brauchen. „Ein Besuch bei uns ist einfach eine willkommene Abwechslung. Es ist nichts, was man einmal im Monat macht, sondern eher ein- bis zweimal im Jahr. So bleibt es ein außergewöhnlicher Moment, den eine Partnerschaft braucht, damit sie hält“, beschreibt es die Managerin.

Offiziell ist der Love-Room als Hotelzimmer registriert und unterliegt den entsprechenden rechtlichen Bestimmungen und Sicherheitsvorkehrungen. Die Sicherheit und Hygiene werden in diesem Sinne mit höchster Priorität behandelt. Alle Accessoires und Ausstattungsgegenstände werden nach jedem Gebrauch gründlich desinfiziert und das Reinigungspersonal legt besonderen Wert auf jedes Detail. „Die Reinigungskraft verbringt dreimal so viel Zeit im Love-Room wie in einem normalen Zimmer“, erklärt Sara Leclère. Darüber hinaus werden Einweg-Gleitmittelpäckchen verwendet, um sicherzustellen, dass die Produkte hygienisch und kontaminationsfrei bleiben.

Garantierte Anonymität

Darüber hinaus wird Diskretion großgeschrieben. Jedes Paar hat die Freiheit, seine Zeit ohne Urteile oder Überwachung zu genießen. Die Kommunikation mit dem Unternehmen erfolgt über Nachrichten, und der Zugang durch einen speziellen Code für maximale Privatsphäre. Außerdem erscheint der Name des Love-Rooms nicht auf der Bankabrechnung.

Sara Leclère erklärt weiter, dass sie oft gefragt wird, ob das Zimmer auch auf Stundenbasis vermietet wird, und ihre Antwort lautet immer nein. „Die Vermietung erfolgt stets von 17 bis 12 Uhr am Folgetag“, sagt Leclère. In diesem Sinne betont sie vehement, dass der Love-Room kein Ort ist, der zur Untreue oder Prostitution ermutigt. Im Gegenteil, das Ziel ist es, die Intimität von Paaren zu stärken und ihnen einen Raum zu bieten, um ihre Beziehung zu vertiefen. „Ich sage meistens, dass es für verliebte Paare ist. Das war zumindest die Idee, die wir am Anfang hatten“, erklärt die Managerin.

Heikler Standort

Die Lage von „Roomeo Nights“ in der rue Joseph Junck bleibt jedoch weiterhin ein heikles Thema. Diese Straße ist bekannt für ihre Probleme, darunter die Anwesenheit von Drogendealern und -abhängigen, Obdachlosen und Prostituierten. Aus diesem Grund herrscht oft der Irrglaube, dass der Love-Room ein Stundenhotel sei. Bei der Ankunft mag die Gegend etwas ungewohnt sein, aber sobald man das Gebäude betreten hat, vergisst man dank der schalldichten Isolierung sofort, wo man ist.

Die Kundenkommentare im Internet bestätigen, dass trotz der manchmal unangenehmen Umgebung der Love-Room als sicher und abgeschirmt wahrgenommen wird. Die Reservierungen funktionieren gut, obwohl es unter der Woche weniger ausgelastet ist. An Wochenenden sollte man sich jedoch früh genug anmelden.

Obwohl „Roomeo Nights“ derzeit das einzige seiner Art in Luxemburg ist, plant das Unternehmen, in Zukunft weitere Love-Rooms zu eröffnen, vielleicht auch in anderen Regionen des Landes. Möglicherweise wird es sogar spezielle Angebote wie einen Dungeon geben, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Vorlieben der Gäste gerecht zu werden.

Warum also nicht einfach alle Hemmungen fallen lassen und sich für neue Erfahrungen öffnen?