Wetterrekord: So viele Sommertage gab’s in Luxemburg noch nie

Wetterrekord: So viele Sommertage gab’s in Luxemburg noch nie

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Trotz Bullenhitze: Der ewige Luxemburger Wärmerekord wurde in diesem Sommer nicht geknackt. Zumindest, wenn es nach den Messwerten von Meteolux geht. 20,1 Grad hat das Thermometer des Luxemburger Wetterdienstes am Findel durchschnittlich in diesem Sommer angezeigt. Das reicht in der Bestenliste, die die Meteorologen seit 1947 führen, aber nur für Platz zwei. Denn der Sommer 2003 war mit 20,5 Grad noch wärmer.

Dafür hat 2018 aber eine andere Bestmarke gesetzt. Denn noch nie gab es so viele „Sommertage“ wie in diesem Jahr. Ein Sommertag ist für die Meteorologen dann, wenn die Temperatur auf 25 Grad Celsius oder mehr klettert. 2018 war das so oft wie noch nie der Fall – und das, obwohl das Jahr noch nicht vorbei ist.

76 Mal wärmer als 25 Grad

„Von Jahresbeginn bis zum 20. September hat die Wetterstation am Flughafen 76 Sommertage erfasst“, erklärt Meteolux in einer Pressemitteilung. Das sei „weit über den symbolträchtigen Jahren 2003, 1976 und 1947“. Diese Jahre waren genauso wie der Sommer 2018 von großen Hitzewellen gekennzeichnet. Aber: 1947 gab es insgesamt nur 51 Sommertage. 1976 waren es nur 54, 2003 nur 63.

Dass die Hitzewelle 2018 kein singuläres Ereignis bleiben wird, scheint aber ausgemacht. „Durch den Treibhauseffekt steigen die Temperaturen”, sagte der Luxemburger Klimatologe Andrew Ferrone im August im TageblattDurch die viele Energie in der Atmosphäre gibt es mehr Starkregenereignisse – wie das Müllerthal-Unwetter Anfang Juni gezeigt hat. Dadurch, dass es an einigen wenigen Tagen viel regnet, fällt der Regen nicht mehr so oft – aber um so heftiger.

Die 2018er Hitzewelle zeichnet sich vor allem durch ihre Dauer aus, weniger durch die Temperaturen selbst. Nur 14 „heiße Tage“, an denen die 30-Grad-Marke geknackt wurde, wurden in diesem Jahr am Findel verzeichnet. Zum Vergleich: 1947 waren es 19. Und auch 2015, 2003, 1995 und 1976 fiel die 30-Grad-Marke öfter.

Eine solche Hitzewelle wäre übrigens auch ohne den Klimawandel möglich gewesen, sagt der Klimatologe Andrew Ferrone. Aber durch den Klimawandel hat sich ihre Wahrscheinlichkeit verdoppelt.