Luxemburg-StadtWeniger Verkehr, mehr Begegnung: Rue de Strasbourg wird für zwölf Millionen Euro umgestaltet

Luxemburg-Stadt / Weniger Verkehr, mehr Begegnung: Rue de Strasbourg wird für zwölf Millionen Euro umgestaltet
Der Durchgangsverkehr soll stark eingeschränkt werden Foto: Editpress

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Der hauptstädtische Rat befasste sich am Montag (2.5.) unter anderem mit der rue de Strasbourg. Einstimmig hieß der Rat den Kostenvoranschlag über 11,8 Millionen Euro für die Neugestaltung der Straße gut.

Es gibt wohl kaum eine Straße in der Hauptstadt, die in den vergangenen Jahren mehr in den Schlagzeilen war als die rue de Strasbourg. In mehreren Bürgerversammlungen forderten die Anwohner Veränderungen in ihrem Viertel. Die Gemeinde wird nun fast 12 Millionen Euro in die Neugestaltung der Straße, und damit auch in die Aufwertung des Viertels, investieren. Viele der Ideen, die jetzt umgesetzt würden, hätten die Gemeindeverantwortlichen aus den Bürgerversammlungen mitgenommen, hieß es am Montag im Stadtrat.

Neben Infrastrukturarbeiten, wie z.B. dem Ersetzen der veralteten Hauptwasser- und der Gasleitung sowie des Ausbaus des Glasfasernetzes, wird auch die Straße selbst neugestaltet. Eindeutiges Ziel der Renovierung sei es, die Straße in eine sogenannte „Zone de rencontre“ umzuwandeln – und den Autoverkehr dort erheblich zu reduzieren, sagte Verkehrsschöffe Patrick Goldschmidt (DP). Das Teilstück zwischen der Avenue de la Liberté und der rue du Fort Wedell wird eine Tempo-20-Zone, ab dort bis zur rue Merkels am Hollericher Ende gelten dann maximale 30 Stundenkilometer. Dies sei nur möglich geworden, weil die Straße von einer staatlichen in eine kommunale umklassiert werden konnte. Die Bürgersteige werden zudem auf eine Ebene mit der Straße abgeflacht.

Da wegen der Tramlinie keine Einstellplätze mehr in der Avenue de la Liberté vorhanden sind, mussten zusätzliche Lieferantenplätze in den anliegenden Straßen rue de Strasbourg und rue Glesener geschaffen werden. Die radikale Forderung von einigen Seiten, alle Parkplätze in der Straße zu entfernen und die Besucher quasi zu zwingen, ihr Auto in den benachbarten Parkhäusern unterzustellen, wurde vom Schöffenrat zurückgewiesen. Damit komme man dem Wunsch der Geschäftsleute und Restaurantinhaber nach, dass es weiterhin Parkplätze in den Straßen geben soll. Die Gefahr sei zu groß, dass eventuelle Kunden einfach weiterführen, wenn sie keinen Parkplatz in der Straße vorfänden, erklärte Goldschmidt. Es werde ebenfalls sichergestellt, dass jedes Restaurant und Café eine Terrasse erhalte, falls dies gewünscht werde.

Um Durchgangsverkehr durch das Viertel zu unterbinden, wird die Zufahrt zur Straßburger Straße in Zukunft nur noch durch die rue de la Fonderie möglich sein. Nach der Neugestaltung soll ein Teil der Straße aber für den Fahrradverkehr benutzbar sein. Einen Radweg ab der Avenue de la Liberté in die rue de Strasbourg wird es allerdings nicht geben. Patrick Goldschmidt schloss jedoch nicht aus, dass dies später einmal geändert werden könne, falls es eine entsprechende Nachfrage gebe.

Der Forderung seitens der Anwohner nach einer besseren Beleuchtung wird ebenfalls Rechnung getragen, sagte die für Infrastruktur zuständige Schöffin Simone Beissel (DP); Halogenleuchten werden nun nach und nach durch LED-Lampen ersetzt.

Der einstimmig angenommene Kostenvoranschlag für die Renovierung der Straßburger Straße beläuft sich auf 11.837.000 Euro.

Verschiedenes

• Um steigende Kosten zu decken, beschloss der Gemeinderat, den Normalpreis für die „repas sur roues“ von 10,50 auf 13,50 Euro anzuheben.

• Pläne gibt es ebenfalls für den Parking Wedell im Bahnhofsviertel. In einer ersten Phase werden die Wände im Treppenhaus neu gestrichen. Diese Arbeiten sollen noch bis Ende Mai erfolgen. Später müssen die Türen ersetzt werden, da diese nicht mehr in Ordnung sind.

• Der Kostenvoranschlag bezüglich Arbeiten in der rue de Vianden und der rue Adolphe wurde ohne Diskussionen einstimmig angenommen. Die beiden Straßen im Bereich Hollerich-Belair werden zwischen der Avenue Guillaume und der rue de la Toison d’Or für 5,569 Millionen Euro erneuert.

Filet de Boeuf
3. Mai 2022 - 13.09

Es gibt nichts schöneres für Politiker wenn die Bürger nach mehr Geselligkeit schreien. Es braucht keine Mauern, keine Versicherung, keine Wasserleitung, keine Heizung.