BurgenWeg vom Benevolat, hin zur Professionalisierung

Burgen / Weg vom Benevolat, hin zur Professionalisierung
Auch in Vianden wurden wegen der Pandemie weniger Gäste gezählt Foto: Editpress

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Die „Association des châteaux luxembourgeois“ (ADCL) hat sich am Freitag (8.4.) zur jährlichen Generalversammlung im Viandener Schloss zusammengefunden. Themen waren die geplante Professionalisierung des Personals aller Burgen und Schlösser sowie eine neue Broschüre, die noch vor diesem Sommer erscheinen soll.

Unter der Schirmherrschaft des Kulturministeriums soll der Betrieb der Burgen und Schlösser in Luxemburg schrittweise professionalisiert werden. Die unterschiedlichen Vereinigungen ohne Gewinnzweck, wie zum Beispiel die „Amis des châteaux de Beaufort“ oder „Les amis du château de Bourglinster“, sollen auch weiterhin bestehen bleiben; Verwaltung und Personal sollen in Zukunft allerdings von staatlicher Seite übernommen werden, wobei die Burgen und Schlösser sich sowieso schon in staatlichem Besitz befinden. Als Erstes sollen Gespräche zwischen „Les amis du château de Larochette“ und den „Amis des châteaux de Beaufort“ stattfinden. Geografisch trennen beide Schlösser nur 15 Kilometer, deshalb sollen sie später gemeinsam unter dem Namen „Châteaux du Müllerthal“ vermarktet werden und vom neugegründeten „Centre des monuments luxembourgeois“ verwaltet werden.

„Wir gehen mit positiven Erwartungen in diese Gespräche. Früher oder später müssen Jüngere übernehmen, dennoch darf das Benevolat nicht vollkommen abgeschafft werden. Viele Mitglieder haben sich über Jahrzehnte mit viel Herzblut für den Erhalt und die Aufwertung der historischen Stätten bemüht und leisten ebenfalls professionelle Arbeit. Auch wenn sie diese Arbeit unentgeltlich leisten. Deshalb tue ich mich ein wenig schwer damit, wenn jetzt mehr Professionalität gefordert wird“, erklärte Georges Rischette, Sekretär der ADCL und Vorstandsmitglied der Beforter Schlossfreunde. 

Doch auch bei Vermarktung und Nutzung der historischen Stätten sieht Rischette unterschiedliche Herangehensweisen und Ziele, die vor einer engeren Zusammenarbeit erst einmal besprochen werden müssten. „Jede Burg hat ihre eigene Identität. In Befort haben wir beschlossen, die beiden Schlösser durch kulturelle Veranstaltungen hervorzuheben. Zudem haben wir massiv Werbung geschaltet und sind personell gut aufgestellt. Das alles gibt es so in Larochette nicht. Deshalb müssen wir als erstes Gemeinsamkeiten ausmachen und erst danach ein gemeinsames Konzept erarbeiten.“

120-Seiten-Broschüre

Als weitere Neuerung, verkündete der Dachverband der Luxemburger Burgen und Schlösser, soll bis Juli eine neue Broschüre auf den Markt kommen. Die Broschüre ist 120 Seiten dick und enthält Informationen und Reisetipps zu allen Schlössern und Burgen Luxemburgs. „Die Broschüre erscheint auf Deutsch und Französisch. Momentan wird noch an einer englischen Fassung gearbeitet. Wenn das geschafft ist, dann wird sie gedruckt. Wir werden sie dann in ausgewählten Restaurants und Touristenbüros auslegen“, so Rischette.  Generell kamen wegen der Pandemie vergangenes Jahr weniger Touristen. Doch die Zahl der Besucher aus Luxemburg ist gestiegen. Diesen Trend möchte man kommendes Jahr weiter ausbauen und somit verstärkt um inländische Besucher werben.