Samstag1. November 2025

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CovoiturageWas bringen die Mitfahrerspuren auf der A3? Transportministerium nennt erste Zahlen

Covoiturage / Was bringen die Mitfahrerspuren auf der A3? Transportministerium nennt erste Zahlen
Ende Gelände: Bei der Aire de Bechem muss sich der Verkehr wieder auf zwei Spuren zwängen. Der Streckenabschnitt bis zur französischen Grenze soll 2030 fertiggestellt werden. Foto: Editpress-Archiv/Hervé Montaigu

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Seit sechs Monaten rollt der Verkehr auf der A3 auch über die neuen Covoiturage-Spuren. Was bringen die neuen Fahrbahnen? Das Verkehrsministerium zieht Bilanz.

Drei statt zwei Spuren – das gibt es auf der A3 zwischen dem Gaspericher Kreuz und der Aire de Berchem seit diesem Frühling. Am 23. März wurden die neuen Fahrstreifen nach fünf Jahren Bauzeit für den Verkehr freigegeben. Allerdings nicht für alle: Die neue dritte Spur ist für Fahrgemeinschaften und Busse reserviert. Busse dürfen zudem auch den Standstreifen ganz rechts benutzen.

Funktioniert das? Laut dem Verkehrsministerium schon. Die Behörde hat Bilanz gezogen, und zwar eine positive. „Fahrgemeinschaften und öffentliche Verkehrsmittel kommen dank der ihnen zur Verfügung stehenden Fahrspuren schneller voran“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Freitag. Die Zeitersparnis betrage zu den Stoßzeiten morgens in Richtung Luxemburg vier Minuten. Abends gehe es dank der zusätzlichen Spuren fünf Minuten schneller in Richtung Frankreich. Das hört sich nach wenig an. Aber, schreibt das Transportministerium: „Diese Einsparungen sind für einen so kurzen Abschnitt bedeutend: 4,0 km in Richtung Hauptstadt, 2,1 km in Richtung Frankreich.“

Vergleichbar viele Unfälle wie vor dem Ausbau

Was gefürchtete waghalsige Einfädel-Manöver am Ende der Mitfahrer-Spuren angeht, kann die Regierung offenbar Entwarnung geben: „Die Unfallstatistik bleibt mit der vor Beginn der Bauarbeiten vergleichbar.“ Nachdem die Autofahrer nach Ansicht der Regierung der ersten „Adaptionsphase“ hinter sich gebracht haben, soll jetzt auch das Tempolimit erhöht werden. Außerhalb der Stoßzeiten gilt ab 15. September 110 km/h statt 90 km/h. Während der Rushhour gilt Tempo 70 auf allen Fahrbahnen, also auch den Fahrgemeinschafts-Spuren. Die Stoßzeiten definiert das Transportministerium von 6 bis 10 Uhr in Richtung Luxemburg und von 15 bis 20 Uhr in Richtung Frankreich. 

Auch was die geplanten Schummler-Blitzer angeht, gibt es Neuigkeiten: Die Geräte sollen bereits im Herbst aufgebaut werden, zuvor war von „Ende 2025“ die Rede. Danach folgt eine Testphase. Die Radarfallen kontrollieren, ob tatsächlich zwei oder mehr Personen in einem Auto sitzen, das die Fahrgemeinschaftsspur nutz. Zu den potenziellen Mitfahrern gelten übrigens auch Kinder im Maxi-Cosi auf der Rückbank. Im kommenden Jahr soll zudem eine „dynamische Beschilderung“ aufgebaut werden, die „eine größere Flexibilität“ beim Tempolimit ermöglichen soll. 

Der Ausbau der A3

Rund 77.000 Fahrzeuge sind im ersten Halbjahr 2025 durchschnittlich jeden Tag an der Verkehrs-Zählstelle in Bettemburg vorbeigerauscht. Die A3 ist die meistbefahrene Autobahn Luxemburgs. Der Ausbau auf drei Spuren je Fahrtrichtung begann im Jahr 2020. Damals waren für das Projekt 356 Millionen Euro vorgesehen. Der erste Bauabschnitt, vom Kreuz Gasperich bis zur Aire de Berchem, wurde im März 2025 eröffnet. Der zweite Abschnitt bis zur französischen Grenze soll bis 2030 fertig sein. 

Ian
16. September 2025 - 11.20

Et soll een nëmmen deene Statistiken gleewen déi ee selwer gefälscht huet sot scho séngerzéit de Winston.

Reinertz Barriera Manfred
15. September 2025 - 9.34

Know much ado about nothing... würde ich da sagen , frei nach Shakespeare.....

Jemp
12. September 2025 - 19.51

Leider sagt man uns nicht, wieviele Reisende jetzt 4 Minuten gewinnen, und wieviele durch den Stau, der durch das Einfädeln verursacht wird, Zeit verlieren, und auch nicht wieviel Zeit sie verlieren. Man sagt uns auch nicht, ob jetzt der Verkehrsdurchsatz jetzt bei jetzt 3 Spuren besser ist als vorher, bei nur 2 Spuren. Wir dürfen also ruhig spekulieren, dass wegen dieser komischen Regelung der gesamte Zeitverlust noch grösser geworden ist. Das Ziel der Massnahme war ja, dass weniger Autos fahren, die mehr Leute transportieren, wodurch die Abgase reduziert werden. Wenn allerdings von den anderen, die allein fahren, jetzt länger im Stau gestanden wird, gibt es mehr Abgase und auch mehr Gesamtzeitverlust.Dann ist das ganze ein Fehlschlag und muss korrigiert werden. Ich gehe aber davon aus, dass wir die Wahrheit wohl kaum erfahren werden, da kein Minister, und schon gar nicht Frau Backes, eine Dummheit zugeben wird, nicht mal eine, die sie von ihrem Vorgänger, dem berüchtigten und massiv abgewählten Blitzminister, übernommen hat. Den gleichen Effekt haben wir ja auch durch den Fahrradwahn. Es fahren kaum mehr Menschen mit dem Fahrrad zur Arbeit, aber der Autoverkehr UND DER OEFFENTLICHE TRANSPORT werden durch die wenigen Radfahrer derart behindert, dass die Fahrzeuge ein Mehrfaches an Abgasen ausstossen, als wenn niemand mit dem Fahrrad fahren würde. Eine komplett irrsinnige Politik, die genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie will.