UnglückVor 25 Jahren kollidierten zwei Züge in Howald 

Unglück / Vor 25 Jahren kollidierten zwei Züge in Howald 
Der Lokführer konnte nur noch tot aus seiner Kabine geborgen werden Foto: Editpress-Archiv

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Im Jahr 1997 kam es in Luxemburg zu zwei schweren Zugunglücken. Eine Person verlor dabei ihr Leben und 80 Passagiere wurden verletzt. Heute vor genau 25 Jahren ereignete sich die erste Frontalkollision zwischen einem Güterzug und einem Elektrotriebwagen in Howald. 

Als am 6. April 1997 um 6.45 Uhr eine Frontalkollision zwischen zwei Zügen in Howald bei der Notrufzentrale gemeldet wurde, wurde sofort der „Plan accident nombreuses victimes“ ausgerufen. Gut zwei Dutzend Ambulanzen eilten zum Unfallort, ebenso wie zahlreiche Einsatzwagen der Feuerwehr. An der Unfallstelle bot sich den Helfern ein erschreckendes Bild. An der Frontalkollision waren ein Güterzug sowie ein auf demselben Gleis fahrender Elektrotriebwagen beteiligt. Der Personenzug war um 6.01 Uhr in Bettemburg abgefahren, der Güterzug kam aus dem Rangierbahnhof in Howald. Um 6.45 Uhr stießen die beiden Züge zusammen. Durch die Kraft des Aufpralls verkeilten sie sich komplett ineinander, sodass sich die Bergung der Verletzten als äußerst schwierig erwies. Trotz aller Widrigkeiten schafften es die Rettungskräfte, alle Opfer innerhalb einer Stunde zu bergen.

Alle Opfer konnten binnen einer Stunde aus den beiden Wracks geborgen werden
Alle Opfer konnten binnen einer Stunde aus den beiden Wracks geborgen werden Foto: Editpress-Archiv

Bei dem Unfall wurden 32 Personen verletzt, zehn davon schwer. Sie alle saßen im Zug der Linie Petingen-Esch-Luxemburg. 22 Verletzte konnten nach einer ambulanten Behandlung noch am selben Tag nach Hause. Für den Lokführer des Güterzugs kam hingegen jede Hilfe zu spät. Er konnte nur noch tot aus der völlig zertrümmerten Fahrerkabine geborgen werden.

Rettungshelikopter

Die Verletzten wurden in die „Clinique Sainte-Elisabeth“ und das „Hôpital de la ville“ in Esch/Alzette eingeliefert. Ein weiterer Verletzter wurde mit dem Rettungshelikopter ins Spital nach Ettelbrück geflogen. Wie die damalige „Protection civile“ in der Ausgabe Nr. 47 ihrer „Publication périodique du service national de la protection civile“ schrieb, mussten die meisten Verletzten mit Verletzungen an der Wirbelsäule oder aufgrund eines Schleudertraumas behandelt werden.  

Im selben Jahr kam es zu einem weiteren dramatischen Zugunglück in Luxemburg. Am 1. Dezember prallten um 19 Uhr in Hollerich ein voll besetzter Triebwagen der CFL und ein Personenzug frontal aufeinander. Der Triebwagen war am Bahnhof von Luxemburg in Richtung Rodange losgefahren, als ihm plötzlich auf demselben Gleis ein von einer Lokomotive gezogener Personenzug, der allerdings leer war, entgegenkam. Trotz Notbremsung ließ sich die Kollision nicht mehr vermeiden.

Bei diesem Crash starb wie durch ein Wunder niemand. 66 Personen wurden jedoch mehr oder weniger schwer verletzt. 120 Helfer, 15 Krankenwagen, sieben Rettungseinheiten der Feuerwehr, vier Notarztteams, mehrere Ärzte aus Luxemburg-Stadt sowie zahlreiche Feuerwehreinheiten aus der Region sorgten auch dieses Mal für eine reibungslose Bergung der Opfer, sodass kurz vor 22 Uhr alle Verletzten bereits versorgt waren. Die meisten hatten Schnittwunden, Prellungen, Knochenbrüche sowie Wirbelsäulen- und Brustkorbverletzungen erlitten. Für diesen Unfall soll der Maschinist des Triebwagens verantwortlich gewesen sein, der ein Haltezeichen übersehen haben soll, hieß es damals.