BerichtVersicherte Schäden durch Naturkatastrophen 2023 bei 108 Milliarden Dollar

Bericht / Versicherte Schäden durch Naturkatastrophen 2023 bei 108 Milliarden Dollar
2022 hatte der Jahrhundertsturm „Ian“ die Kosten maßgeblich in die Höhe getrieben. Aber auch ohne einen solchen Sturm „waren die weltweiten Naturkatastrophenschäden im Jahr 2023 erheblich“ Foto: AFP/Sean Rayford

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Die durch Naturkatastrophen verursachten Versicherungsschäden haben zum vierten Mal in Folge die 100-Milliarden-Dollar-Marke überschritten. Wie der Züricher Rückversicherer Swiss Re am Dienstag mitteilte, lagen die Kosten vergangenes Jahr zwar niedriger als 2022, aber mit 108 Milliarden Dollar immer noch sehr hoch. Das Unternehmen warnte davor, dass sich die versicherten Schäden innerhalb der kommenden zehn Jahre sogar verdoppeln könnten.

Die insgesamt durch Naturkatastrophen verursachten Schäden lagen 2023 Swiss Re zufolge bei 280 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor waren es 286 Milliarden Dollar, davon 133 Milliarden Dollar versicherte Schäden. 2022 hatte der Jahrhundertsturm „Ian“ die Kosten maßgeblich in die Höhe getrieben. Aber auch ohne einen solchen Sturm „waren die weltweiten Naturkatastrophenschäden im Jahr 2023 erheblich“, erklärte Jérôme Jean Haegeli Chefökonom von Swiss Re. Damit setze sich der seit 30 Jahren zu beobachtende Trend steigender Schäden fort.

Einen Rekordwert stellte der Versicherer bei der Häufigkeit extremer Wetterereignisse fest. 142 versicherte Naturkatastrophen gab es den Angaben nach im vergangenen Jahr, so viele wie noch nie. Eine immer größere Rolle spielten dabei auch Schadenereignisse mit kleinen oder mittleren Schäden.

Dabei dürften in Zukunft laut Swiss Re auch die Auswirkungen des Klimawandels noch stärker ins Gewicht fallen. „Aufgrund der Erderwärmung werden stärkere Stürme und schwerere Überschwemmungen dazu beitragen, dass die Schäden noch weiter steigen“, warnte Haegeli. Ohne Maßnahmen, um das Risiko von Naturkatastrophen zu senken, könnten sich die Schadenzahlen in den nächsten Jahren verdoppeln.

Die stärkste Zunahme der versicherten Schäden sei 2023 in Europa zu beobachten gewesen, wo sie in den vergangenen drei Jahren jeweils die fünf Milliarden Marke überschritten, erklärte der Rückversicherer. In Deutschland, Italien und Frankreich steige insbesondere das Hagelrisiko.

Die nach den Angaben folgenschwerste Katastrophe war das Erdbeben in Syrien und der Türkei, bei dem versicherte Schäden von geschätzt 6,2 Milliarden US-Dollar entstanden. Insgesamt hätten sich schwere Gewitter als zweitgrößte Schadenursache nach tropischen Wirbelstürmen etabliert.