Mobilität„Vëlosummer 2020“: 16 Strecken sollen im August dem Rad vorbehalten sein

Mobilität / „Vëlosummer 2020“: 16 Strecken sollen im August dem Rad vorbehalten sein
Vorfahrt Rad: Luxemburg erlebt momentan einen Fahrradboom. Das will unterstützt werden. Foto: Archiv Editpress

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Luxemburg erlebt momentan einen Fahrradboom. Corona sei Dank wurden im April so viele Radfahrer auf den großherzoglichen Straßen gezählt wie nie zuvor. Bei den Fahrradhändlern gibt es lange Wartezeiten. Um die „Renaissance“ des Zweirads zu beschleunigen, wurde nun der „Vëlosummer 2020“ ausgerufen. So soll der August ganz im Zeichen des Rads stehen.

„Der August ist der Monat mit dem geringsten Straßenverkehr und in diesem Sommer ist davon auszugehen, dass viele Menschen ihre Ferien im eigenen Land verbringen“, sagte Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) einleitend auf einer von ihm und seinem Ministerkollegen Lex Delles (DP/Tourismus) einberufenen Pressekonferenz. „Davon wollen wir profitieren und viel anbieten.“

Neben der Verdopplung der Prämie für die Neuanschaffung eines Fahrrads (von maximal 300 auf maximal 600 Euro) wird so für „Cyclotouristen“ ein Gratis-Buspendeldienst zwischen Ettelbrück und Ulflingen via Kautenbach und Clerf eingerichtet, um die Sperrung der „Nordstrecke“ zu kompensieren. Gleiches gilt natürlich auch für die Gegenrichtung.

Wichtigste Maßnahme ist allerdings die Sperrung von 16 Streckenabschnitten für den Autoverkehr. Die Straßen sollen vom 1. bis zum 31. August lediglich den Fahrrädern, dem öffentlichen Transport und den Anrainern zur Verfügung stehen. Wobei noch ein Fragezeichen hinter der exakten Anzahl der Streckenabschnitte steht, denn dem Vernehmen nach war es dem Ministerium nicht möglich, im Vorfeld der Pressekonferenz mit allen betroffenen Gemeinden zu reden. Die haben nun ein Vetorecht bis zum Nationalfeiertag. Gut möglich also, dass es im Endeffekt weniger als 16 Strecken werden. Ausgenommen sind auch touristische Ziele sowie Gaststätten und Hotels, die weiterhin für Autos und Motorräder erreichbar bleiben sollen. 

Bei den ausgesuchten Abschnitten handelt es sich in erster Linie um Verbindungen zwischen existierenden Fahrradwegen sowie für Radfahrer besonders gefährlichen Straßenabschnitten, wie zum Beispiel die Straße zwischen Mamer und Schoenfels. Doch auch eine Entlastung der extrem befahrenen Radpiste durch das Alzettetal zwischen Steinsel und Mersch ist dabei. Und ein Vorgriff auf den sich in Planung befindenden Rad-Expressweg zwischen Esch und der Hauptstadt. So wird die momentan von vielen als Schleichweg genutzte Straße zwischen Leudelingen und Steinbrücken entlang der Autobahn im August exklusiv den Radfahrern vorbehalten sein. 

Neu ist im August auch der Service „Move, we carry“, mit dem der Tourismus angekurbelt werden soll. Wer eine mehrtägige Radtour durchs Land plant, der kann sein Gepäck kostenlos von einem Hotel zum nächsten transportieren lassen.


Die Strecken

  • Junglinster – Grundhof (16 km)
  • Gonderingen – CR129 (0,8 km)
  • Alzingen – Syren (3,5 km)
  • Steinbrücken – Leudelingen (2,5 km)
  • Mamer – Schoenfels (10 km)
  • Bad Mondorf – Ellingen  (1 km)
  • Koedingen – Godbringen (0,5 km)
  • Bettel – Hoesdorf (3,1 km)
  • Wilwerdingen – Weiswampach (2,6 km)
  • Ettelbrück – Welsdorf (2,8 km)
  • Limpach – Pissingen (1,5 km)
  • Mensdorf – Übersyren (2,5 km)
  • Simmern – Koerich (3 km)
  • Steinsel – Mersch (4,1 km)
  • Sandweiler – Scheedhaff (1,7 km)
  • Brücke Dommeldingen (0,075 km)

Radweg Esch - Belval im Timing

Der Bau der Verbindung für Radfahrer und Fußgänger zwischen Esch und Belval hat durch den Lockdown keine Verspätung bekommen, wie am Rande der Pressekonferenz in Erfahrung zu bringen war. Ziel des ambitionierten Projekts bleibt es, spätestens zum Ende des Kulturjahrs, also im Herbst 2022, fertig zu sein.    

      

J.Scholer
7. Juni 2020 - 19.47

@Kalkenberg: Da haben Sie wohl die seltene Begabung des Allwissenden, zu behaupten ich würde nicht mehr „ schaffen“. Muss man Autofahrer sein um einer Arbeit nachzugehen?

J.Scholer
7. Juni 2020 - 9.00

@Kemp:Schlechtes Demokratieverständnis, jedem das Recht seine Meinung zu äussern ,auch wenn Ihnen das nicht passt. Noch sind wir nicht in der grünen Diktatur angelangt.

reihner
6. Juni 2020 - 22.51

Et gi bal 300.000 Vëlosfuerer hei am Land, fir déi Rennfahrer hei déi mengen et wären der just 6.

Kallenberg
6. Juni 2020 - 20.22

@J.Scholer "Eine Minorität an Fahrradfahrer gängelt den schaffenden Autofahrer noch mehr Umwege zu fahren " Laut Ihren Aussagen 'schaffen' Sie nicht mehr und fahren auch nicht Rad, wieso mischen Sie sich denn hier ein?

J.C.Kemp
6. Juni 2020 - 12.17

Wann e gesäit wéi de Lötzeboiä mat sengem gesonde Mönscheveschtand um Kommerzsender op déi Annonce vun der Regierung reagéiert, get engem schlecht. Beurk!

Jemp
6. Juni 2020 - 11.24

Das heißt dann also, dass wegen eines halben Dutzend Hobbyschlecks, die nur bei Schönwetter fahren, tausende von Autos täglich große Umwege machen müssen und dabei Tonnen von CO2 mehr produzieren, als normalerweise. Der reale Irrsinn!

J.Scholer
6. Juni 2020 - 9.50

Eine Minorität an Fahrradfahrer gängelt den schaffenden Autofahrer noch mehr Umwege zu fahren um deren Freizeitsport angenehmer zu gestalten. Stellt sich die Frage wer das Bruttosozialprodukt erschafft, damit Freizeitradler immer mehr von Steuergeldern profitieren, der Schaffende , Autofahrer zum Deppen abgestempelt wird. Wenn Freizeitradler solcher Vorteile bedacht werden, müsste eine Fahrradsteuer her, ein Verbot für Fahrradfahrer die Straßen, wo Autos zirkulieren zu benutzen. Als Nichtbesitzer eines Autos , finde ich trotzdem diese grüne Politik diskriminierend gegenüber dem schaffenden Autofahrer , einer Mehrheit der Steuerzahler.

jean-pierre goelff
6. Juni 2020 - 8.06

...et sin am Ländchen jo och no Corona keng aaner Problemer ze leïsen!