TennisUni, tägliches Training und Minella als Vorbild: Liz Baddé träumt von einer Profikarriere

Tennis / Uni, tägliches Training und Minella als Vorbild: Liz Baddé träumt von einer Profikarriere
Liz Baddé hat beim ITF-Turnier in Petingen Erfahrung gegen die internationale Konkurrenz gesammelt Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Auf der großen Tennisbühne stehen und sich mit den Besten messen – die Ziele von Liz Baddé sind hochgesteckt. Die junge Luxemburgerin träumt von einer Profi-Tenniskarriere. In Petingen konnte sie am Wochenende wertvolle internationale Erfahrung sammeln.

Liz Baddé weiß, was sie will. Die junge Luxemburgerin hat genaue Vorstellungen davon, wie ihre Zukunft aussehen soll. Tennis spielt dabei eine Hauptrolle. Die 20-Jährige arbeitet nämlich auf ihren Traum hin, einmal Profispielerin auf der Tour zu werden. Sie steht noch am Anfang ihrer Karriere und weiß, dass es Schritt für Schritt in Richtung Ziel gehen muss. „Kurzfristig lautet mein Ziel, so viel wie möglich ITF-Turniere zu spielen und WTA-Punkte zu sammeln, um erst einmal ein WTA-Ranking zu erhalten.“

Bei den ITF Kyotec Open in Petingen hat Baddé am Sonntag in der Qualifikation aufgeschlagen, für die sie eine Wildcard erhalten hatte. Das Turnier ist mit 40.000 Dollar dotiert. „Ich nehme normalerweise nur an kleineren Turnieren teil. Ein 40.000-Dollar-Turnier habe ich zuvor noch nie gespielt“, erzählt sie. Wie groß die Konkurrenz auf diesem Level ist, bekam die 20-Jährige dann auch zu spüren. Die Überraschung sollte ihr nicht gelingen. Gegen die Niederländerin Merel Hoedt (WTA 548) unterlag Baddé mit 1:6, 2:6. Baddé weiß, woran es gelegen hat und woran sie für die Zukunft arbeiten muss. 

„Es war toll, dass ich überhaupt in der Qualifikation antreten durfte und diese Möglichkeit von Petingen und dem Verband bekam“, sagt sie. „In dem Match hat man gesehen, dass meine Gegnerin einfach besser war. Ich versuche, nicht zu enttäuscht über die Niederlage zu sein. Ich habe versucht, das zu machen, was ich kann – und sobald sich die Chance bot, habe ich versucht, voll zu spielen und sie zu nutzen. Das ist mir leider nicht immer gelungen.“

Besonders die Schnelligkeit ihrer Gegnerin bereitete ihr Probleme. „Es war vor allem am Anfang des Matches hart. Ich war ein bisschen überfordert mit der Geschwindigkeit des Spiels und den Reaktionen, die man zeigen muss. Man muss jederzeit bereit sein. Ich denke, das ist der Hauptgrund, warum das Match so ausging, wie es ausging.“

Studium und Training

Mit ihrer Teilnahme an den Kyotec Open ist sie dennoch zufrieden. Sie freut sich, dass sie die Gelegenheit bekommen hat, sich dem luxemburgischen Publikum zu zeigen. „Es ist wichtig und gut, dass wir Spielerinnen die Chance bekommen, diese Erfahrung zu Hause zu machen, vor Leuten, die wir kennen. Es waren am Sonntag viele Zuschauer da, um mich zu unterstützen. Das ist eine tolle Sache, weil wir diese Möglichkeit nicht sehr oft bekommen.“

Baddé trainiert und spielt die meiste Zeit des Jahres in Frankreich. Sie lebt in der Nähe von Marseille, besucht dort eine Tennis-Akademie und konzentriert sich auf den Sport. „Im Moment liegt quasi mein ganzer Fokus auf dem Tennis. Ich spiele fast jeden Tag“, sagt sie. Daneben macht sie ein Onlinestudium in Rechtswissenschaften.

Ihr Alltag in Frankreich ist nach dem Tennis ausgerichtet. Sie arbeitet hart für ihren Traum. „Im Durchschnitt trainiere ich an Wochentagen fünf Stunden. Meistens sind es drei morgens und dann nachmittags noch einmal zwei Stunden.“ Die Trainingseinheiten sind in Fitness und Tennis aufgeteilt. „Danach kümmere ich mich um die Uni“, erzählt Baddé. An den Wochenenden nimmt sie an nationalen Turnieren in Frankreich teil. Wenn es mal keines gibt, steht samstags ebenfalls Training an. „Ansonsten nutze ich das Wochenende, um mich zu erholen und die Uni-Arbeit, die in der Woche liegengeblieben ist, aufzuarbeiten.“

Mit Mandy Minella hat eines von Baddés Vorbildern gezeigt, wie man als Luxemburgerin den Weg auf die Profibühne schaffen kann. „Als Mandy noch aktiv war, habe ich als junge Spielerin immer zu ihr hochgeschaut. Man hatte das Gefühl, dass man es auch als Spielerin einer kleinen Nation schaffen kann“, sagt Baddé, die den gleichen Weg auf die Profibühne einschlagen will, um dann irgendwann einmal gegen ihr Idol Iga Swiatek zu spielen. „Ich schaue ihr sehr gerne zu und bewundere sie: ihre Fitness, wie sie sich auf dem Platz bewegt und ihre Attitüde, wie sie kämpft, zudem ihre Konstanz über das ganze Jahr.“ 

Fokus auf die FLT-Masters

Nach den Kyotec Open am Sonntag wird Liz Baddé diese Woche auch an den FLT-Masters teilnehmen. Auch deswegen hat sie auf eine Teilnahme an der Doppel-Konkurrenz in Petingen verzichtet: „In den vergangenen Wochen hatte ich ein paar Probleme mit kleineren Verletzungen. Von daher wollte ich nicht zu viel machen, um für die Masters fit zu sein.“ In Esch nimmt sie Match für Match in Angriff, hat sich aber vorgenommen, oben mitzuspielen. „Egal welches Turnier, wenn man teilnimmt, will man immer gewinnen. Das ist bei mir nicht anders“, sagt Baddé. „Das Feld bei den Masters ist relativ homogen. Man weiß nicht genau, wer besser ist. Aber ich denke, ich habe dieses Jahr gute Chancen.“