EschÜber ein Jahr ohne Aufzug: Senioren fühlen sich von der Gemeinde im Stich gelassen 

Esch / Über ein Jahr ohne Aufzug: Senioren fühlen sich von der Gemeinde im Stich gelassen 
Protest: Seit über einem Jahr funktioniert der Aufzug in dem Gebäude nicht Foto: Editpress/Tania Feller

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In einem von älteren Menschen bewohnten Appartementhaus der Escher Gemeinde ist seit über einem Jahr der Aufzug defekt. Am Samstag kam es auf Initiative von „déi Lénk“ zu einem Protest vor dem Gebäude in der Léon-Metz-Straße.

Zu einer Protestveranstaltung hatte die Escher Sektion von „déi Lénk“ am Samstagnachmittag in der rue Léon Metz geladen. Grund sind die Zustände in der Residenz. Das doch recht außergewöhnliche Wohnungshaus unmittelbar hinter dem CIPA „Op der Léier“ stammt aus den 1970er Jahren und gehört der Gemeinde. Es ist keine offizielle Seniorenresidenz, wird aber von älteren Menschen bewohnt. 

Das Gebäude sei in die Jahre gekommen und sollte über kurz oder lang verschwinden, da eine Renovierung zu aufwendig wäre und es außerdem ein Problem mit Asbest gebe. Das zumindest antwortete der zuständige Schöffe Martin Kox („déi gréng“) in der Gemeinderatssitzung vom 9. Juli 2021 auf eine entsprechende Frage von Rat Laurent Biltgen („déi Lénk“). Bereits im Dezember 2018, 2019 und 2020 war das Gebäude im kommunalen Gremium Thema. Kox berichtete damals, dass leer stehende oder werdende Wohnungen nicht mehr besetzt würden, da das Gebäude nicht mehr zeitgemäß gewesen sei. Inzwischen scheint sich die Sachlage geändert zu haben. Kox spricht davon, dass das Gebäude erhalten bleiben soll.  

Mittlerweile wohnen nur noch zwölf Menschen dort. Sie alle sind im Rentenalter und leben schon lange im Haus. Sie fühlen sich von der Gemeinde im Stich gelassen, wie am Samstag deutlich wurde. Es werde nicht mehr in das Gebäude investiert, hieß es. Eineinhalb Jahre sitze sie nun schon in ihrer Wohnung fest, berichtete eine ältere Dame. Das Problem ist in erster Linie der Aufzug, der seit über einem Jahr nicht mehr funktioniert. Ein verlängerter Lockdown für die älteren Menschen, die in den oberen Stockwerken wohnen. Zwischenzeitlich halfen sogar die Feuerwehrleute aus der gegenüberliegenden Kaserne den Bewohnern, über das Treppenhaus ins Freie zu gelangen. Oder aber Taxifahrer.

Die Gemeinde probierte scheinbar, die Einwohner der oberen Stockwerke in leerstehende Wohnungen des Erdgeschosses umzuquartieren, was diese aber unter dem Motto „einen alten Baum verpflanzt man nicht“, nicht wollten. Seitdem geschieht nichts. Was umso schlimmer ist, da der Gemeinderat in besagter Sitzung vom 9. Juli 2021 einen Kostenvoranschlag über 98.000 Euro für einen neuen Aufzug verabschiedete. Nun aber, so jedenfalls Martin Kox, soll der neue Aufzug noch im Mai installiert werden.

Bereits im Winter 2020 hatte es größere Probleme mit Gemeindewohnung im Viertel gegeben. In der 1967 erbauten Cité Albert Schweitzer, unmittelbar neben dem nun betroffenen Gebäude, fiel monatelang an den Wochenenden die Heizung aus. Erst als das Tageblatt und später auch andere Medien das Thema aufgriffen, wurde eine Lösung für das Problem gefunden.          

Jang
2. Mai 2022 - 16.58

Wât ass dann ower elo méi wichteg, Esch 2022 oder e Lift vir déi Âl? Soyons sérieux et merde alors.

Prox
2. Mai 2022 - 13.05

Et as traureg, dass nëmmen epes geschitt wann et un d’Öffentlechkeet geet. Wéi schlëmm fir déi eeler Leit déi doduerch net erauskommen! An wat e Mangel u Respekt fir Leit, déi e Liewe laang geschafft hunn an dann einfach esou vergiess ginn. Et geet schon am Klengen un, wann een en Zebrasträifen freet, da schiibt d’Gemengt et op d’Ponts et Chaussées an zréck an et gëtt een emmer rem vertréischt a kritt Geschichtelcher erzielt firwat et nach net gemaach as. A wann dann een ugestouss gëtt, da ginn grouss Aen gemaach an erem as keen zoustänneg.