FC MonnerichTrainer Samy Smaili ist nicht überrascht über den tollen Saisonstart

FC Monnerich / Trainer Samy Smaili ist nicht überrascht über den tollen Saisonstart
Samy Smaili hat derzeit alles im Griff in Monnerich Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Der FC Monnerich steht derzeit überraschend auf Platz zwei der BGL Ligue. Der neue Trainer Samy Smaili erklärt im Tageblatt-Interview, warum das so ist und wieso er sich eine Frau in der höchsten luxemburgischen Spielklasse wünscht.

Tageblatt: Herr Smaili, nach den Resultaten der vergangenen Wochen könnte man meinen, dass die Länderspielpause zum schlechtesten Zeitpunkt kam?

Samy Smaili: Ich habe auch daran gedacht, aber eigentlich gibt es keinen Grund zu denken, dass diese Pause uns schaden wird. Schlussendlich waren wir ja nur an einem Wochenende spielfrei und es tut auch mal gut, durchatmen zu können. Seit Juni haben wir fast täglich ohne Pause gespielt und trainiert. Wenn man Spieler hat, die an sich arbeiten wollen und das mit viel Einsatz tun, dann sollte die Länderspielpause den Rhythmus eigentlich nicht brechen. Jedem muss aber bewusst sein, dass die Maschine am Sonntag wieder auf Volltouren laufen muss.

Sind Sie selbst überrascht vom guten Saisonstart?

Nicht unbedingt. Wir wussten, dass wir eine Mannschaft mit viel Qualität zusammengestellt haben. Ungewiss war für uns nur, wie stark die Konkurrenz ist – und deshalb war es schwer einzuschätzen, wie viele Punkte wir holen könnten. In der Vorbereitung haben wir uns gegen Profimannschaften gut aus der Affäre gezogen, das hat mir bereits ein gutes Gefühl vor dem Saisonstart gegeben. Die Spieler waren von Beginn an konzentriert und das zahlt sich heute aus. 

Bei den Siegen gegen Jeunesse und Düdelingen kassierte Ihre Mannschaft kein Gegentor.  Was sind die Gründe für die neue defensive Stabilität?

Es liegt auf der Hand, dass wir nicht jedes Mal zwei oder drei Tore schießen können, und deshalb müssen wir defensiv besser stehen. In der Sommerpause gab es einige Veränderungen im Kader, Veränderungen, die gewollt waren, um die defensive Stabilität zu garantieren. Zum jetzigen Zeitpunkt stellen diese Entscheidungen sich als richtig heraus. Ich hoffe, das wird auf Dauer so bleiben.

Vor der Saison wurde viel über Ihren Mangel an Erstlizenzen diskutiert. Ist das ein Thema, das Ihnen noch immer Sorgen bereitet?

Drei Spieler mit einer Erstlizenz sind derzeit Stammspieler (Brandon Soares, Ricardo Dionisio und Ryan Klapp, Anm. d. Red.). Im Moment gibt es für mich keinen Grund, viel an der Aufstellung zu ändern, denn ich bin zufrieden mit den Leistungen der Spieler, die derzeit auf dem Platz stehen. Solange jeder einsatzbereit ist, gibt es für mich keinen Grund zur Sorge. Ich bin neu und hoffe, dass ich vielleicht noch ein paar Jugendspieler entdecken werde, die in die erste Mannschaft aufgenommen werden können. Und sobald wir unsere Saisonziele erreicht haben, können wir auch an die Zukunft denken und dem ein oder anderen Spieler eine Chance geben.

In den vergangen Jahren waren Sie Auswahltrainer der Frauen-Nationalmannschaften aus Luxemburg und Dschibuti. Gibt es Dinge, die Sie während dieser Zeit gelernt haben und heute anwenden?

Nicht unbedingt, denn den Großteil meiner Karriere war ich bei den Männern aktiv. Eines ist es mir aber sofort aufgefallen: Die Frauen arbeiten härter an sich als die Männer. Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Frau eine Mannschaft in der BGL Ligue übernehmen wird. Auf meinen Reisen als Nationaltrainer habe ich Frauen kennengelernt, die sehr kompetent, akribisch und bodenständig waren. Die Gespräche mit ihnen waren für mich sehr bereichernd. In Luxemburg tauchen immer wieder die gleichen Namen auf, wenn es um Trainerjobs geht. Ich würde mir wünschen, dass irgendwann ein Verein den Mut hat, mal an eine Frau zu denken, wenn es um die Besetzung des Trainerjobs geht. 

Nach Dschibuti haben Sie eine längere Pause als Trainer eingelegt. Was haben Sie während dieser Zeit gemacht?

Ich wollte unbedingt nach Luxemburg zurück, weil ich das Land und den Wettbewerb mag. Es gab einige Kontakte zu Vereinen, aber nichts Konkretes. Ich habe gewartet und mich auch weitergebildet. In der Saison 2016/17 ist mein kurzes Gastspiel beim Racing nicht so positiv verlaufen. Das wollte ich korrigieren, denn bei meinen anderen Vereinen ist es stets gut gelaufen. Als Eric Breckler (Monnerichs Sportdirektor, Anm. d. Red.) mich kontaktiert hat, habe ich relativ schnell zugesagt. Ich brauche eine komplette Saison in Luxemburg, um zu zeigen, dass ich gut mit einer Mannschaft arbeiten kann.

Zurück zu Ihrem Verein. An diesem und nächstem Wochenende stehen die Duelle mit den Aufsteigern Mersch und Schifflingen an. Haben Sie in diesen Spielen einen Favoritenstatus?

Wir wollen das Maximale aus den Spielern und diesen beiden Partien herausholen. Mersch und Schifflingen sind erst aufgestiegen, sind aber zwei sehr gefährliche Gegner. Es ist ja kein Zufall, dass Schifflingen derzeit auf dem dritten Platz steht und Mersch vergangene Saison ins Pokalfinale eingezogen ist. 

Steckbrief

Name: Samy Smaili
Geboren am 24.11.1965
Bisherige Trainerstationen: Reims Sainte-Anne, AS Taissy, Saint-Quentin, CS Sedan B, Reims Sainte-Anne, LB Châteauroux (Scout), Villeneuve, Olympique Charleville, Mézières (alle F), Racing Luxemburg, FLF und Dschibuti (Damen-Nationaltrainer), Monnerich (seit 1.7.2023)
Bilanz Saison 2023/24: Fünf Spiele, vier Siege, eine Niederlage (7:5 Tore)