Opfer des miesen SommersTeilnehmerzahl vom Vëlosummer 2021 im Vergleich zum Vorjahr halbiert

Opfer des miesen Sommers / Teilnehmerzahl vom Vëlosummer 2021 im Vergleich zum Vorjahr halbiert
Bei der Erstauflage des „Vëlosummer“ 2020 herrschte noch Kaiserwetter. Das war 2021 anders, was dann auch in einem Einbruch der Teilnehmerzahlen resultierte. Archivfoto: Philip Michel

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Der Sommer meinte es nicht gut mit der zweiten Auflage des „Vëlosummer“. Das miese Wetter sorgte für eine Halbierung der Teilnehmerzahl im Vergleich zu 2020.

20.000 Fahrräder wurden auf den zwölf Strecken des „Vëlosummer“ 2021 gezählt. Das sind halb so viele wie bei der Erstauflage. Die war zwar, was die Teilnehmerzahl angeht, ein echter Erfolg, jedoch auch von so manchen Kinderkrankheiten geprägt. Daraus wurde gelernt. Wichtigste Änderung 2021 war die konsequente Beschilderung der Routen. Dass es auch hier Verbesserungspotenzial gibt, gab Tourismusminister Lex Delles (DP) bei der Bilanzpressekonferenz des „Vëlosummer“ am Mittwoch gerne zu. So waren die Holzschilder genau wie die Straßenbemalung zwar ökologisch nachhaltig, jedoch dem vielen Regen nicht wirklich gewachsen und so ziemlich schnell nur noch schwer zu erkennen. Das soll bei der dritten Auflage im kommenden Jahr besser werden, versprach Delles.

Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) hatte zuvor weitere Gründe für den Rückgang der Teilnehmerzahlen genannt. So war die bei der Erstauflage viel befahrene Strecke durch das Mamertal diesmal nur an einem Wochenende für den motorisierten Verkehr gesperrt, was einen Rückgang von 11.600 Fahrten auf diesem Streckteil bedeutete. Aus Sicherheitsgründen hatte man zudem auf das Teilstück zwischen Dommeldingen und Beggen verzichtet, wo im Vorjahr noch 13.700 Fahrräder gezählt wurden.

19.867 Teilnehmer

Die entschärfte pandemische Lage wird zudem dafür gesorgt haben, dass mehr Menschen als noch im Vorjahr die Ferien im Ausland verbrachten. Der Hauptgrund für den Teilnehmerschwund war aber zweifellos das miese Wetter. So betrug die Durchschnittstemperatur im August dieses Jahres 16,3 Grad im Vergleich zu 21,2 Grad 2020. Dazu fielen 62,6 l Regen pro m2, im Vorjahr war es knapp die Hälfte. All das führte dazu, dass sich die Anzahl der Fahrräder im „Vëlosummer“ 2021 mit 19.867 im Vergleich zu 2020 halbierte.

Die Minister Lex Delles und François Bausch
Die Minister Lex Delles und François Bausch Foto: Editpress/Julien Garroy

Die diesjährige Auflage war vom Konzept der ersten Austragung abgewichen. Es wurden wesentlich weniger Straßen für den motorisierten Verkehr gesperrt, im Grunde genommen über den gesamten Monat gesehen lediglich 9 km im Osten des Landes. Dafür wurde verstärkt auf das existierende Radwegenetz zurückgegriffen. Ein Kompromiss „à la luxembourgeoise“, denn die ursprüngliche Idee war eine (radikalere) Sperrung von Straßen für den Autoverkehr zugunsten der sanften Mobilität. Da das bei den Gemeindeverantwortlichen auf wenig Gegenliebe stieß, wurden die meisten Routen auf Radwege verlegt beziehungsweise Straßen lediglich an Wochenenden gesperrt. Immerhin aber machten dadurch wesentlich mehr Gemeinden mit, 65 gegenüber 18 im Vorjahr. Dieser Kompromiss soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden, wie François Bausch andeutete: Man habe gesehen, dass die Teilnehmerzahlen vor allem an den Wochenenden groß gewesen sei, weshalb man sich in Zukunft wohl auch auf die Wochenenden konzentrieren werde. Das würde zudem die Straßenbauverwaltung entlasten, sagte der Minister.

Amtskollege Lex Delles zog die Bilanz aus Sicht des Tourismus und zeigte sich zufrieden mit der Integration des „Vëlosummer“ in die Kampagne „Lëtzebuerg, dat ass Vakanz“. Immerhin wurden 27.500 „Vëlosummer“-Straßenkarten verteilt, was ein Plus von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeute, so Delles. Auch seien die Besucherzahlen der Homepage um 64 Prozent gestiegen, wobei die meisten Klicks aus Luxemburg (83 Prozent) kamen. 400 Gepäckstücke wurden im Rahmen des kostenlosen Service „Move, we carry“ transportiert, an der Stickeraktion zur Unterstützung der lokalen Betriebe (von denen 159 mitmachten) nahmen rund 100 Menschen teil.

Der „Vëlosummer“ soll auch 2022 stattfinden, und zwar vom 30. Juli bis zum 28. August. Gemeinden können ihre Kandidaturen bis zum 15. Dezember einreichen. Vielleicht sind die Minister Bausch und Delles dann auch am Start. Auf Nachfrage des Tageblatt, welche Strecke sie denn in diesem Jahr gefahren wären und welche ihnen dabei besonders gut gefallen hätten, gab es etwas verklausulierte Antworten. Demnach bestritt Delles eine Route zu Fuß und Bausch freute sich, dass die Strecke durch das Müllerthal im Gegensatz zum Vorjahr Berücksichtigung fand, ließ aber eine aktive Teilnahme auf dem Zweirad offen. Na dann vielleicht im kommenden Jahr, mit hoffentlich besserem Wetter.

trotinette josy
16. Oktober 2021 - 13.19

Wie gewohnt, wie gehabt, die Radfahrer sind am Verkehrschaos schuld. Natürlich, wer denn sonst? Wenn man bedenkt, dass es in den Niederlanden doppelt so viele Fahrräder gibt als Autos, sollten wir hier Im Schlaraffenland der Autofahrer -die sich permanent von den Radfahrern belästigt und behindert fühlen- mal kurz innehalten und uns die Frage stellen wieso, das Auto eigentlich bei uns einen so hohen Stellenwert hat. Aber Nachdenken und Infragestellen scheint nicht die Stärke der vermeintlich Wohlhabenden zu sein, dann lieber mit der Luxuskarrosse einen Grossteil des Tages im Stau verbringen und beim Einparken gleich zwei Plätze belegen. Stellt sicht die Frage, wer in diesem Fall die wirklichen Tölpel sind. Wer Mutti den Gehorsam verweigert hat, wird wohl auch als erwachsenes, grosses Kind trotzig sein stures Köpfchen durchsetzen wollen entgegen jeglichen Gesetzen, Vorschriften und Verboten. Dummheit pur, die unweigerlich zum Chaos führt. Auch wenn der Sprit teurer wird, wird das einzelne Hammlköpfe unberührt lassen, tanken sie doch eh immr nur für 50 Euro. Ausserdem kann Lesen und Nachdenken Kopfschmerzen bereiten.

Gruss an alle
16. Oktober 2021 - 10.38

Seit die Grünen jeden Tölpel aufs Rad setzten, und diese immer rechthaberischer werden, fahre ich lieber mit dem Diesel. Mir sagt keiner womit ich zu fahren habe, und schon gar nicht dieses TuBaDi ?Trio. Ich mochte es schon nicht als Kind die Befehle meiner Mutter zu befolgen. Mir egal wie teuer der Tu den Sprit macht?
Ich bin es gewohnt um die 1,70 hier in Italien zu bezahlen.
Und warum fahren diese Grünen nicht mit Lastenfahrräder mit ihren Dossiers und Mappen von einer Pressekonferenz zur Anderen?

Gruss an alle
16. Oktober 2021 - 10.33

Seit die Grünen jeden Tölpel aufs Rad setzten, und diese immer rechthaberischer werden, fahre ich lieber mit dem Diesel. Mir sagt keiner womit ich zu fahren habe, und schon gar nicht dieses TuBaDi ?Trio. Ich mochte es schon nicht als Kind die Befehle meiner Mutter zu befolgen Mir egal wie teuer der Tu den Sprit macht?

J.C. Kemp
15. Oktober 2021 - 21.47

@Jemp: Code de la route gelesen? Das mit den gleichberechtigten Verkehrsteilnehmern verstanden?

Ihre Sprache [Fahrradheini] sagt genug.

Jemp
14. Oktober 2021 - 18.56

@MarcL Welche schlechte Laune? Die hatte ich das letze Mal als ich tropfnass, total verdreckt und völlig unterkühlt von meinem Fahrradausflug zurück kam. Zur Arbeit fahr ich sowieso nicht mit dem Fahrrad, das macht übrigens fast keiner.
@J.C. Kemp Ich fühl mich überhaupt nicht behindert, aber vielleicht der Busfahrer und die 50 Fahrgäste, die ihren Anschlusszug verpasst haben und zu spät zur Arbeit kamen, weil so ein sturer Fahrradheini anderthalb Kilometer weit den Bus behindert hat und trotz Gehupe nicht auf die Idee kam, zur Seite zu fahren.
Es wäre viel besser das Fahrradfahren wenigstens auf verschiedenen Nationalstraßen und viebefahrenen Nebenstraßen zu verbieten, statt die Straßen für den Spass von einem halben Dutzend Freizeitradler zu sperren.

Alltagsradler
14. Oktober 2021 - 15.36

Rein auf den August beschränkt, sind schonmal viele im Urlaub und kriegen kaum Gelegenheit teilzunehmen. Dass viele Strecken nur zeitlich auf ein paar Tage beschränkt zur Verfügung standen hat auch nicht zur Attraktivität beigetragen. Wenn man dei Radwege dann eh schon größtenteils durchhat, verliert die Aktion ihren Reiz, dass man auch mal Strecken fährt die man sonst lieber meidet.

MarcL
14. Oktober 2021 - 12.24

@Jemp: Einfach mal die Perspektive wechseln und aufs Rad steigen. Die Landschaft geniessen. Das vertreibt auch die schlechte Laune!

J.C. Kemp
14. Oktober 2021 - 12.08

@Jemp: Fühlen Sie sich behindert? Wo denn?

Arm
14. Oktober 2021 - 12.00

@Jemp/ Richteg, alles nëmmen gréng Topechkeeten.

Jemp
14. Oktober 2021 - 10.30

Man kann nur hoffen, dass der Velosummer 2022 ganz ausfallen wird, denn das einzige was er bewirkt, ist, den Verkehr zu behindern.

J.C. Kemp-Bahamontes
14. Oktober 2021 - 8.51

Hoffen wir, dass 2022 der Transport der Räder in Zügen durch ein verbessertes Platzangebot erleichtert wird.