„Bauland-Kartell“Studie: Luxemburgs Immobilienpreise werden künstlich in die Höhe getrieben

„Bauland-Kartell“ / Studie: Luxemburgs Immobilienpreise werden künstlich in die Höhe getrieben
Nicht einmal 0,1 Prozent der Bevölkerung besitzt fast 50 Prozent des gesamten Baulandes im Großherzogtum  Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Laut einer Liser-Studie mangelt es in Luxemburg nicht an Bauflächen. Die hohen Preise ließen sich dadurch erklären, dass Bauträger Bauland bewusst zurückhalten würden, um so die Preise in die Höhe zu treiben.

Die Immobilienpreise in Luxemburg steigen und steigen. Aber warum? Gibt es nicht genug Bauland? Einer neuen Studie des Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (Liser) in Zusammenarbeit mit der Uni Luxemburg und Hochschulen in Großbritannien zufolge ist das nicht der Fall. Im Gegenteil: Die horrenden Preise und der Mangel an Wohnungen seien auf das Horten von Grundstücken von einigen wenigen Großbesitzern und Bauträgerfirmen zurückzuführen. Diese nicht einmal 0,1 Prozent der Population besitze rund 50 Prozent des gesamten Baulandes in Luxemburg, schreiben die Autoren der Studie (Antoine Paccoud, Markus Hesse, Tom Becker und Magdalena Górczyńska). Die kommunalen Flächennutzungspläne würden zudem zeigen, dass – bei den derzeitigen Trends – Flächen für den Wohnungsbau für mindestens zehn Jahre zur Verfügung stehen würden.

Luxemburgs Wohnungsnotlage sei also nicht auf mangelnde Bauflächen zurückzuführen, sondern viel mehr auf eine zu nachsichtige Politik: Unter anderem die niedrigen Grundsteuern würden die Häufung von Bauland begünstigen, sagen die Forscher. Das ermögliche es den Besitzern, die Grundstücke zurückzuhalten und so das Angebot auf dem Immobilienmarkt zu kontrollieren – und die Preise auf dem Markt künstlich in die Höhe zu treiben. So entstehe quasi ein Bauland-Kartell, das ein Monopol auf den Wohnraum habe.

„Das Privateigentum in Luxemburg ist unantastbar“, heißt es in der Studie. Anders als in Luxemburgs Nachbarländern würden weder der Staat noch die Gemeinden die Grundbesitzer wirklich unter Druck setzen. Die öffentlichen Akteure spielen demnach im Wohnungsbauprozess nur eine untergeordnete Rolle. Dadurch sei diese kleine Gruppe von Bauträgern nur einem sehr begrenzten Wettbewerb auf dem Wohnungsmarkt ausgesetzt. So schaffen die Bauträger es, ein Gleichgewicht zwischen „land banking“ und Erschließung herzustellen, um den Unternehmenswert zu maximieren, schreiben die Forscher. Dadurch könnten diese gemeinsam den Preis und die Menge des produzierten Wohnraums festlegen – und die Immobilienpreise weiter in die Höhe treiben.

Experteninterviews hätten gezeigt, „dass eine wachstumsorientierte, ausgehandelte Politik und Planung nicht in der Lage ist, diesen Mechanismen entgegenzuwirken, durch die sich der konzentrierte Landbesitz auf die Produktion von Wohnraum auswirkt“.

LINK Hier gelangen Sie zur Grundbesitz-Studie.

Gen X
10. August 2021 - 10.44

Ween soll dann daat alles bauen? mier hun elo schon net genug Lait déi an deem Secteure schaffen. Ech hun missten 1 Joer waarden ier se konnten ufaenken wengst Mangel un Personal ...

robs
9. August 2021 - 18.31

Nenne Ross und Reiter !

jacques
9. August 2021 - 16.31

Dat ass jo elo schon 17 mol widderholl ginn, esou guer déi lescht Schlofmutzen vun eise gewielte Politiker wessen et. Mé wat geschitt elo konkret? Muer oder Iwermuer, nett an 6 Joer.

alleboesccheisser
9. August 2021 - 11.48

Gemengen missten viel mei drop uchten das och all appartment an realem besatt ass an net nemmen gelentlech mol lucht un ass an awer kunstlech , dat ging natierlech bessen arbecht an opprichteg gehandhabt gin , awer stemmen ging dat kaschten bei den naesten wahlen .

jeff
8. August 2021 - 10.11

Baufirmen kommen elo dach schonn net méi no. Se fannen kee Personal fir dat ze bauen wat elo um Marché ass. An ech gesinn de Problem éischter bei den administrativen Prozeduren. Et ass schonn abarteg wat e puer Gemengen sech erlaben, wei laang et dauert fir e PAP ze kréien etc 

Leila
7. August 2021 - 13.17

Makler sind nicht nur mit Nachteilen behaftet. Sie nehmen einem z.B. Interessenten ab, die mit der Lupe antanzen und zu handeln versuchen, selbst wenn der Preis der Immobilie gerechtfertigt, also eher günstig als übertrieben ist. Allein dann schon der Spruch "ist da noch was am Preis zu machen" ohne Begründung warum da noch was zu machen sein soll - also bitte... Der erfahrene Makler merkt auch ganz schnell, ob es sich um echtes Interesse handelt und ist so geschützt vor Leuten, die man nicht unbedingt in seinem Zuhause haben möchte. Es gibt ihn noch - den guten, fairen Makler auch wenn er fast am Aussterben ist. Lieber den Makler bezahlen und ruhig schlafen als viel zu viele Frösche küssen zu müssen... Wenn jemand glaubt, ein Verkäufer ohne Makler zieht die 3% vom Preis ab, irrt. Lazza Roné, ganz meiner Meinung!

HTK
6. August 2021 - 22.47

Ach was. Das ist jetzt was ganz Neues. Die Immo-Läden stehen neben jeder Kirche,in jedem Dorf. Gibt es arme Immohaie? Ich habe mein Haus mit und ohne diese Schmarotzer versucht zu verkaufen. Letztlich OHNE. Nur zu empfehlen. Denkanreiz: Daher kommen die Probleme. Verkauft eure Immobilien OHNE diese Schmarotzer!!

Lazza Roné
6. August 2021 - 21.51

Wenn das ganze Land zubetoniert , bebaut und von Kanälen durchzogen ist, wird es keine Wohnungsnot , keine Bauhaie , keine Mieterausbeuter und keine Überschwemmunge mehr geben. Von Schweine-und anderen Pesten und Gott sei gedankt von Grünlingen wird dann überhaupt keine Rede mehr sein ! Eine win-win Situation wie sie im Buche steht, oder ?