Die Stadträtin Maxime Miltgen (LSAP) hat eine dringende Anfrage an den hauptstädtischen Schöffenrat gestellt. Anlass ist die Unterstützung der Stadt Luxemburg für die Ausstellung „L’homme qui mesure les nuages“ des belgischen Künstlers Jan Fabre. Fabre war 2022 wegen sexueller Belästigung und Erregung öffentlichen Ärgernisses zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Miltgen kritisiert, dass die Ausstellung ausgerechnet während der Orange Week, einer Kampagne gegen Gewalt an Frauen, stattfindet. Dies werfe Fragen zur ethischen Kohärenz der städtischen Kulturförderung auf, so die Stadträtin. Sie fordert in ihrer Anfrage, dass die Stadt die Entscheidung rechtfertigt und Maßnahmen zur Kontextualisierung der Kunst ergreift. Zudem solle die Bevölkerung über mögliche Konsequenzen der Ausstellung informiert werden. Auch stellt sich die Frage, warum nicht einem lokalen Künstler der Vorzug gegeben wurde.
Die LSAP-Stadträtin betont, dass künstlerische Freiheit ein wichtiges Gut sei. Dennoch müsse im aktuellen Kontext besonders sensibel gehandelt werden. Miltgen macht deutlich, dass es nicht darum gehe, Fabres Kunst grundsätzlich zu verbannen, „sondern darum, zu betonen, dass es im aktuellen Kontext und insbesondere im Rahmen der Orange Week ein sehr problematisches und schwer verständliches Signal aussendet, einen Künstler zu fördern, der wegen unmoralischer Handlungen oder Straftaten verurteilt wurde, insbesondere wenn die Institution, die dieses Werk unterstützt, wie eine Gemeinde an Initiativen wie der Orange Week beteiligt ist“, schreibt Miltgen.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können