Entspannter Streiktag für Luxemburg

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Entspannt verlief der erste Morgen zu Beginn des „großen“ Eisenbahnerstreiks in Frankreich.

Das französische Eisenbahnunternehmen SNCF hatte seit Tagen vorgearbeitet. 1,2 Millionen SMS waren an die Smartphones der Kunden versendet worden. Eine App der SNCF informierte. 970.000 Mails hatten ihr Übriges getan, um vor den Zugausfällen zu warnen.

Die Grenzgänger aus Lothringen waren informiert und litten weniger als solche aus anderen Regionen in Frankreich. Fahren normalerweise 55 Züge von Metz nach Luxemburg und 55 Züge auch wieder zurück, so sind es am Dienstag 20 hin und 20 zurück. „Am Dienstag früh war der erste Zug von Metz nach Luxemburg zu 110 Prozent besetzt“, sagt eine Sprecherin der SNCF gegenüber dem Tageblatt. „Der zweite Zug zu 95 Prozent.“

Auf der Autobahn war die Fahrt normal. Wäre zu erwarten gewesen, dass der Verkehr dichter war, sich gar eine kilometerlange Schlange bilden würde, so blieb genau das aus. Ein Stunde von Metz nach Luxemburg in dichtem Verkehr um 8 Uhr morgens: Normalität.

400 km Stau um Paris

Der Osten Frankreichs gehörte am ersten Streiktag zu den Regionen, die am wenigsten betroffen waren. Das sah in Paris ganz anders aus. Hier hatten sich um 9 Uhr morgens gute 400 Kilometer Stau rund um die Stadt gebildet. Ganze Linien wurden nicht bedient. Die Bahnsteige waren so voll von Wartenden, dass diese teilweise auf den Schienen standen.

Paris ist wie Luxemburg eine Stadt, in die morgens große Menschenmassen einreisen und abends wieder ausreisen. Die Ein- und Ausreisenden nehmen zum Teil stundenlange Fahrzeiten auf sich. Flixbus wies für den ersten Streiktag auf den Fahrten nach Paris eine Steigerung von 60 Prozent bei den Buchungen auf.

Das Pariser Becken ist die Region mit den meisten Nutzern der Eisenbahn in Frankreich. In Spitzenzeiten nutzen bis zu 20 Millionen Menschen den Zug. Die Einreisenden kommen zum Teil aus Chartres oder auch aus Rouen. Sollte der Streik bis Juni dauern, dann, so meinen Fachleute, wird die SNCF etwa 260 Millionen Euro an Einnahmen verlieren.

Die Gewerkschaften im Unternehmen haben bis zum 28. Juni 36 Streiktage angedroht, jeweils zwei pro Woche, die in Wirklichkeit drei sind, weil man Züge nicht einfach so starten und aus der Garage holen kann.