DeutschlandSicherheitsbehörden bleiben nach Anschlagswarnungen in Alarmbereitschaft

Deutschland / Sicherheitsbehörden bleiben nach Anschlagswarnungen in Alarmbereitschaft
Polizeipräsenz am Eingang des Kölner Doms  Foto: dpa/Roberto Pfeil

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Nach Hinweisen auf mögliche Anschlagspläne in Köln und Bielefeld bleiben die Sicherheitskräfte vor Silvester in verstärkter Alarmbereitschaft. Im Kölner Dom fanden nach einem Gefahrenhinweis über Weihnachten die Messen nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. In Österreich wurden in diesem Zusammenhang drei Verdächtige festgenommen, die einem islamistischen Terrornetzwerk angehören sollen.

Nach dem „Gefahrenhinweis“ hatte die Kölner Polizei am Samstag das Gotteshaus mit Spürhunden durchsucht. Sprengstoff wurde dabei nicht gefunden. Die Weihnachtsmessen fanden in den folgenden Tagen unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen statt. Besucher mussten sich am Eingang Kontrollen unterziehen. Zwischen den Messen wurde das Gotteshaus geschlossen, das normalerweise von vielen Touristen besucht wird.

Ein Sprecher der Kölner Polizei sagte am Dienstag, auch am zweiten Weihnachtsfeiertag sei weiter so verfahren worden. Am Mittwoch werde geklärt, ob dieses Vorgehen auch in den kommenden Tagen beibehalten werde. Der Kölner Polizei zufolge bezog sich der eingegangene Gefahrenhinweis auf Silvester. Die Schutzmaßnahmen wurden demnach aber sicherheitshalber auf die Weihnachtszeit vorgezogen.

Medien berichteten von möglichen islamistischen Anschlagsplänen. Demnach führt die Spur zu einem Ableger des Islamischen Staats (IS). Die Generalbundesanwaltschaft wollte sich am Dienstag auf Anfrage weiter nicht zu den Vorgängen äußern.

Weitere Länder betroffen

Die Warnungen betrafen den Medienberichten zufolge auch Österreich und Spanien. In Wien gab es laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA bei einem Einsatz gegen ein islamistisches Netzwerk mehrere Festnahmen. Gegen drei Verdächtige sei daraufhin am Montag Untersuchungshaft verhängt worden.

Die zwei Männer und eine Frau wurden laut APA in einer Flüchtlingsunterkunft in Wien von Spezialkräften der Polizei festgenommen. Ihnen wird demnach vorgeworfen, einem radikalislamischen Terror-Netzwerk anzugehören, das Anschläge auf den Kölner Dom und den Wiener Stephansdom erwogen haben soll. Alle drei bestritten den Angaben zufolge die Vorwürfe.

Das Bundesinnenministerium in Berlin verwies am Sonntag nach den Vorgängen in Köln generell auf „eine erhöhte Bedrohungslage im Bereich des islamistischen Terrorismus“. Diese werde „sehr ernst“ genommen, „insbesondere auch seit den terroristischen Angriffen der Hamas auf Israel, dem Gaza-Krieg und dessen Auswirkungen“, sagte ein Sprecher. Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern handelten deshalb „mit größter Wachsamkeit“.

Dies zeigte sich auch am Montag in Bielefeld. Dort wurde der Hauptbahnhof nach einer telefonischen Anschlagsdrohung für mehrere Stunden gesperrt und mit Spürhunden durchsucht. Der Bahnverkehr kam dadurch zum Erliegen. Verdächtige Gegenstände wurden bei der Durchsuchung aber nicht gefunden. Der Bahnhof wurde am Abend wieder freigegeben. Der Staatsschutz der Bielefelder Polizei leitete Ermittlungen wegen der „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ ein.