8. Dezember 2025 - 7.29 Uhr
HaushaltSchulen, Hochwasserschutz, „Maison du Son“: Diese Projekte prägen Petingen im Jahr 2026
„Man sieht klar, wohin wir wollen“, betont Halsdorf während der Gemeinderatssitzung am Freitagabend. „Die Prioritäten bleiben dieselben, wie im Koalitionsabkommen festgelegt.“ Die Gemeinde verfolge weiterhin eine vorsichtige Finanzpolitik. Neue Schulden müsse man nicht aufnehmen – insgesamt sei Petingen nahezu schuldenfrei. Der ordentliche Haushalt beläuft sich auf rund 91 Millionen Euro. Davon entfallen 56 Prozent auf Personalkosten – ein Wert, den Halsdorf als angemessen einstuft. Besonders in den vergangenen Jahren sei viel Personal eingestellt worden, vor allem aufgrund der zahlreichen neuen „Maisons relais“. Seit Beginn 2023 seien 55 zusätzliche Beschäftigte rein in diesem Bereich dazugekommen. Der Trend wird sich auch in den kommenden Jahren halten.


Schulinfrastruktur
Rund 18 Millionen Euro sind im Budget 2026 für den Bau, die Instandsetzung und die Ausstattung verschiedener Schulen, Foyers und „Maisons relais“ vorgesehen. Den größten Anteil bildet dabei mit rund 10 Millionen Euro der neue Schulcampus mit Tagesstätte und Sporthalle in Rodange. Das Projekt ist jedoch aufgrund erheblicher baulicher Schwierigkeiten ins Stocken geraten: Die Bauzeit verlängert sich voraussichtlich um zwei Jahre. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, plant die Gemeinde einen modularen Bau für eine „Maison relais“, der später umgestaltet und weiterverwendet werden kann. Dafür sind im Budget 2026 rund 2,5 Millionen Euro vorgesehen; bereits 2025 hatte die Gemeinde 5 Millionen Euro dafür investiert. Außerdem wird im kommenden Jahr für 4,6 Millionen Euro eine weitere „Maison relais“ in Petingen fertiggestellt. Im Jugendbereich sind zudem 1,5 Millionen Euro für Umbauarbeiten am Jugendhaus im ehemaligen Feuerwehrgebäude in Petingen vorgesehen. Die Arbeiten sollen 2026 beginnen.

Großprojekte

„Es ist vieles in Planung“, sagte Halsdorf am Freitag. Auf Petingen kommen in den nächsten Jahren also noch einige größere Baustellen zu. Dazu gehört u.a. das neue Polizeikommissariat, das mit einer höheren Zahl an Personal in der Region das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken soll. Für den Abschluss des Vorprojekts sind 2026 rund 300.000 Euro vorgesehen. Deutlich weiter vorangeschritten ist das Projekt der „Maison intergénérationnelle“, die in Rodange entstehen soll. Dafür sind 1,5 Millionen Euro eingeplant. Das Projekt wird in Kürze im Gemeinderat vorgestellt und soll – sofern es nach dem Wunsch des Schöffenrats geht – auch direkt verabschiedet werden. Bereits in wenigen Monaten könnten dann die Bauarbeiten beginnen. Auch beim Projekt „Maison du Son“, das Petingen gemeinsam mit der Universität Luxemburg vorantreibt, nähert man sich der „heißen Phase“. Für 2026 sind hier 4 Millionen Euro vorgesehen. Bei den Wohnungsbauprojekten stehen 2026 nicht viele größere Sachen auf dem Plan, doch es werden die Grundsteine für die Erschließung von neuen Vierteln gelegt: 2,7 Millionen Euro sind u.a. für den Kauf von Grundstücken vorgesehen.
Wassersorgen
Beim Hochwasserschutz setzt Petingen 2026 auf mehrere kleinere Maßnahmen, die zwar jeweils nur einige tausend Euro kosten, in der Summe jedoch ein beachtliches Budget beanspruchen. Für Hochwasserschutzprojekte, die Instandsetzung der Kanalisation sowie die Bewirtschaftung von Oberflächenwasser sind insgesamt rund 5,5 Millionen Euro vorgesehen. Die beiden größten Projekte betreffen die Chiers: Eine Million Euro fließt in Renaturierungsarbeiten, weitere 2,9 Millionen sind für ein System zur Ableitung von Oberflächenwasser zwischen dem Fluss Chiers und der route de Niederkorn vorgesehen. Zudem plant die Kommune, 30.000 Euro an Subventionen für Bürger bereitzustellen, die Maßnahmen zum Hochwasserschutz ergreifen.
Die Doihl-Umgestaltung
Ein umstrittenes Dossier bleiben die zahlreichen Projekte, die im Doihl-Gebiet vorgesehen sind. Bürgerinitiativen laufen seit Jahren Sturm gegen das dort geplante Hotel- und Wellnesszentrum. Doch auch andere Projekte in diesem Bereich sorgen für Stirnrunzeln – und einige davon finden sich ebenfalls im Budget 2026 wieder. So sind 5 Millionen Euro für den Bau eines Energiezentrums sowie eines Parkhauses in der rue de la Piscine in Rodange vorgesehen. Weitere 100.000 Euro sollen in die konkrete Planung der sogenannten „Bëschcrèche“ fließen, die erst vor wenigen Monaten im Gemeinderat und bei einer Informationsveranstaltung vorgestellt wurde. Geplant ist ein Gebäude mit einer Gesamtfläche von rund 350 bis 400 Quadratmetern für etwa 30 Kinder. Der Bau soll – soweit möglich – auf natürliche Materialien und nachhaltige Konstruktionen setzen. Als Vorbild dient die „Bëschcrèche“ in Betzdorf. Sie sei „das einzige bisher sinnvolle Projekt“, wie es ein Bürger während der Versammlung formulierte.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können