„Der jüngste Artikel über die Gemeindeverwaltung Remich beruht auf selektiven Aussagen, die nicht hinterfragt wurden“, schreibt der Schöffenrat in seiner am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung. Die Realität sei eine andere, heißt es. Man arbeite konsequent daran, „Verbesserungspotenziale zu identifizieren und konkrete Maßnahmen umzusetzen“. Es gebe Mechanismen, um Kritik fair und intern zu äußern. Allerdings habe sich die Personaldelegation der Stadt Remich zu keinem Zeitpunkt mit den im Artikel erhobenen Vorwürfen befassen müssen.
Die Vorwürfe seien ungerechtfertigt und falsch, so Bürgermeister Sitz. Als externer Beobachter kann man das nicht wirklich einschätzen, auch nicht, wer und wie viele sie erheben. Nur dass diejenigen via zwei Oppositionsräte die Öffentlichkeit gesucht haben. Konkrete Beanstandungen liegen bisher nicht vor. Weder bei der Delegation des administrativen Personals noch bei der Personaldelegation der Arbeiter. Letztere, so erklärt ein Vertreter (der Redaktion namentlich bekannt), sei jedoch gar nicht konsultiert worden. Daher, fragt das Tageblatt: Hat sich jemand mit Beanstandungen an diese Delegation gewandt?
Nein, lautet die Antwort. Geredet würde schon lange nicht mehr, die Stimmung sei überall auf dem Nullpunkt und die Leute würden sich die Mühe nicht machen, sich zu beschweren. Offenbar würde das nichts bringen, kann man den Schreiber verstehen. Nun, mit solchen Aussagen ist nicht wirklich viel anzufangen, es bleibt alles nebulös, vage und nicht konstruktiv.
Die Sache mit dem Bademeister
Einer hat sich aus der Deckung gewagt und das Tageblatt am Donnerstag kontaktiert. Es handelt sich um Frank Wagner. Bis Dezember 2023 war er Bademeister in Remich. Dann habe er einen schweren Unfall gehabt und sei monatelang arbeitsunfähig gewesen, sagt er. Seinem Beruf könne er nicht mehr nachgehen. Gerne aber hätte er weitergearbeitet, an einem Platz, wo die kaputte Schulter ihm keine Probleme bereite. So weit ist es aber nicht gekommen. Im Oktober dieses Jahres wurde er entlassen. Als er nach den Gründen fragte, wurden ihm die vielen Fehlzeiten mitgeteilt. Die hätten, wir fassen zusammen, zu erheblichen organisatorischen Problemen geführt. Vor allem auch, weil er keine näheren Angaben über seine mögliche Rückkehr gemacht habe.
Gefehlt habe er wegen seines Unfalls und der Verzögerung bei den operativen Eingriffen. Dem Personalbüro habe er stets alles mitgeteilt, auch, dass ob der Schwere seiner Verletzung womöglich lange nicht mit ihm zu rechnen sei. Er sei stets transparent gewesen, so Frank Wagner. In einem Gespräch mit Jacques Sitz am 16. Juli 2024 habe er seinen Gesundheitszustand erklärt. Er habe damals den Eindruck gehabt, der Bürgermeister würde ihn verstehen. Das Gespräch hat in der Tat stattgefunden. Was wie gesagt oder verstanden wurde, wissen wir nicht. Jacques Sitz aber ist formell, versprochen, zugesagt habe er nichts.
Fakt ist, dass es Wochen später, nach einem weiteren Gespräch mit verschiedenen Personen, darunter die Schöffin Rita Wallerich und Schöffe Jean-Paul Kieffer, aber ohne den Bürgermeister zur Kündigung gekommen ist.
Frank Wagner erklärte am Donnerstag am Telefon, dass er sich nicht abwimmeln lassen werde und sich das Recht vorbehalte, weitere Schritte zu unternehmen. Leichen habe er keine im Keller.
Zum Fall Frank Wagner und dessen Erwähnung im Luxemburger Wort schreibt der Schöffenrat in seiner Pressemitteilung: „Der Fall des Mitarbeiters, den wir entlassen mussten, ist in der Tat bedauerlich, doch die Darstellung im Artikel spiegelt wiederum nicht die Wahrheit wider. Angesichts des laufenden Verfahrens können wir keine weiteren Details zu internen Angelegenheiten, die unsere Mitarbeiter betreffen, in der Öffentlichkeit ausbreiten.“
Ähnlich wie in Contern!🙈🙉🙊Laufendes Verfahren keine Details!🤐😱