GemeinderatRümelingen plant bisher größtes Investitionsprogramm 

Gemeinderat / Rümelingen plant bisher größtes Investitionsprogramm 
Das Haus des verstorbenen Bildhauers Albert Hames Foto: Lucien Montebrusco

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Auch Rümelingen hat die Covid-19-Krise in den Jahren 2020 und 2021 besser überstanden, als noch vor einem Jahr befürchtet worden war. Dennoch sind die Auswirkungen der Pandemie auf die Gemeindefinanzen nicht zu übersehen. Das hat Bürgermeister Henri Haine (LSAP) am Freitag anlässlich der Vorstellung des Haushaltsentwurfs 2022 gesagt. 

Die Einnahmen sind seit zwei Jahren rückläufig. Der finanzielle Tropf, an dem die Gemeinde hängt, war weniger ergiebig als erwartet. Laut mehrjährigem Investitionsplan PPF (Stand 2019) des Innenministeriums hätte die Stadt Rümelingen über die Jahre 2020 bis 2022 Zuwendungen in Höhe von 56,210 Millionen Euro aus dem kommunalen Dotationsfonds erwarten können. Tatsächlich werden ihr wohl bloß 50,704 Millionen Euro zukommen. Ein Minus von 5,5 Millionen Euro, wie Bürgermeister Henri Haine ausgerechnet hat.

Pandemiebedingt waren die Ausgaben im Jahr 2020 zurückgefahren worden. 2021 und 2022 würden daher Jahre mit außergewöhnlich hohen Ausgaben, sagte Haine. Tatsächlich sieht der rektifizierte Haushalt 2021 rund 18 Millionen Euro dafür vor. Beim Etatentwurf 2022 sind es nochmals 16,6 Millionen Euro. Auch wenn der Schöffenrat wegen der aktuellen Situation einige Projekte zurückstellen musste, darunter die Renovierung und den Ausbau des Rathauses sowie mehrere Straßenbauarbeiten, stellten diese 35 Millionen Euro über zwei Jahre wohl das bisher größte Investitionsprogramm, das in Rümelingen realisiert wurde.

Schule, Kultur und Wohnungsbau

Die Prioritäten der Stadt liegen in der Schulinfrastruktur, im Wohnungsbau und Kulturbereich. So sind 3 Millionen Euro für den Ausbau der „Maison relais“ vorgesehen. Bereits dieses Jahr waren es 2,35 Millionen Euro. 2,15 Millionen Euro sind im kommenden Haushaltsjahr für den Wohnungsbau eingeplant. Haine erinnerte daran, dass in der Schöffenratserklärung der Schaffung von bezahlbarem Wohnungsraum große Bedeutung beigemessen wurde. Derzeit entstünden 18 Wohnungen für junge Menschen. Fertiggestellt sei das insgesamt 3,6 Millionen Euro schwere Projekt im Frühjahr 2022. Des Weiteren entstehen in den ehemaligen Büros der Firma Kihn in der Brunnenstraße fünf Sozialwohnungen. Bestehende Wohnungen sollen renoviert werden.

3,79 Millionen Euro plant die Stadtführung für den Kultur- und Tourismusbereich. Als ein sehr ehrgeiziges Projekt bezeichnete Bürgermeister Haine dabei die Renovierung und den Ausbau der Räumlichkeiten, in denen der verstorbene Bildhauer Albert Hames wohnte und lebte. Nachdem bereits das aktuelle Budget 1,5 Millionen Euro vorgesehen hatte, sind 2022 weitere3 Millionen Euro eingeplant. Fertiggestellt sei das Projekt im November 2023.

Nicht ausgeschlossen wird, dass sich die Gemeinde neu verschulden muss, um das Investitionsprogramm zu schultern. Der Etatentwurf sieht daher die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 4,5 Millionen Euro vor. Auf die im Haushalt 2021 eingetragene Anleihe von 4 Millionen Euro hatte man verzichtet. Ende des Jahres 2022 dürfte sich die Schuldenlast Rümelingens damit auf 8,4 Millionen Euro belaufen. Ende 2021 sind es 4,9 Millionen Euro. Die Verschuldung pro Einwohner betrüge dann 1.500 Euro.

Die Eckdaten des Rümelinger Haushaltes 2022

Ordentliche Einnahmen: 21,223 Millionen Euro
Ordentliche Ausgaben: 18,794 Millionen Euro
Außerordentliche Einnahmen: 6,875 Millionen Euro
Außerordentliche Ausgaben: 16,614 Millionen Euro