Brand am SonntagFeuer zerstört Haus in Esch – 81-Jährige stirbt im Krankenhaus

Brand am Sonntag / Feuer zerstört Haus in Esch – 81-Jährige stirbt im Krankenhaus
Zwischen 50 und 60 Einsatzkräfte waren vor Ort, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen Foto: CGDIS

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Eine Tote  und zwei leicht verletzte Personen forderte ein Hausbrand in der Escher C.M.-Spoo-Straße am frühen Sonntagmorgen. Über die Brandursache ist noch nichts bekannt. Zwölf Anwohner müssen in einer vorübergehenden Bleibe untergebracht werden.   

Es war 7.45 Uhr, als Einsatzleiter Guy Bernar und seine Leute vom CGDIS die Meldung von einem Brand in der Escher C.M.-Spoo-Straße erhielten. Ein Einfamilienhaus stand lichterloh in Flammen, die Rauchentwicklung war selbst aus großer Distanz gut zu sehen. Eine ältere Dame wurde von einem Nachbarn aus dem Haus gebracht . Zunächst meldeten die Einsatzkräfte, dass die Frau akuter Lebensgefahr schwebe. Am Montagmittag teilte die Polizei dann mit, dass die 81-Jährige in der Nacht im Krankenhaus gestorben war. Dem Vernehmen nach hatte sie schwere Verbrennungen und eine Rauchvergiftung erlitten. Auch der Helfer erlitt Verletzungen, glücklicherweise nur leichter Natur. Ein Feuerwehrmann wurde beim Einsatz ebenfalls verwundet, konnte nach kurzer Behandlung das Krankenhaus aber wieder verlassen. 

   
    Foto: CGDIS

Zwischen 50 und 60 Einsatzkräfte waren vor Ort, schätzt Guy Bernar sowie zwölf bis 15 Einsatzwagen. Das Escher CGDIS wurde von den Kollegen aus Rümelingen, Schifflingen, Kayl, Monnerich und Sanem/Differdingen unterstützt. Um 11.00 Uhr waren einige von ihnen noch vor Ort. Vier Stunden nach dem Brand rauchte es noch immer kräftig, das Feuer war aber schon lange gelöscht. Zu diesem Zeitpunkt ging es darum, das Gebäude zu sichern. Und von dem ist außer der Fassade so gut wie nichts mehr übrig. „Wir können nicht rein, weil nichts mehr da ist“, so Guy Bernar am Sonntag. Die Feuerwehrleute mussten demnach von der Leiter aus arbeiten. Mit dem Großbrand in der Diskothek im Viertel Grenz im Juli 2018 sei das hier nicht zu vergleichen, so Bernar, aber selten habe er gesehen, dass ein Haus so komplett ausbrennt. Über die Brandursache sei bislang nichts bekannt. „Es ist viel zu früh, irgendwelche Aussagen in diese Richtung zu machen“, so der Einsatzleiter. In der Tat ist die Ursache von Bränden Bestandteil der polizeilichen Ermittlungen.  

Notunterkunft besetzt

Die angebauten Nachbarhäuser mussten evakuiert werden. Zwar sehen sie von außen betrachtet wenig beschädigt aus, doch der Brand der gemeinsamen Kamine macht sie momentan unbewohnbar. Die Techniker von Südenergie stellten zudem vorsichtshalber die Gasanschlüsse ab, weshalb die Bewohner nun für einige Zeit anderswo unterkommen müssen. „Wir sind im Schlaf überrascht worden“, erzählte Maria, die mit ihrer Familie im zweiten Stock eines der Nachbarhäuser lebt. Ein Nachbar sei mit seinem Hund spazieren gewesen, als er das Feuer bemerkte, die Rettungsdienste alarmierte und die Menschen in den Nachbarhäusern weckte. Er soll es auch gewesen sein, der die ältere Dame aus ihrem brennenden Haus rettete, so Maria.

Das Innere des Einfamilienhauses wurde komplett vom Feuer zerstört
Das Innere des Einfamilienhauses wurde komplett vom Feuer zerstört Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Insgesamt müssen zwölf Menschen vorübergehend eine neue Bleibe finden. Während sechs von ihnen bei Familien und Freunden unterkommen können, sind sechs weitere auf die Hilfe der Gemeinde angewiesen. Da die erst kürzlich fertiggestellte Notfallunterkunft der Stadt Esch weiterhin von den 18 Opfern des verheerenden Hausbrands in Kayl (ein sechsjähriges Kind kam ums Leben, zehn weitere Menschen wurden verletzt) Anfang Dezember belegt ist, musste eine andere Lösung gefunden werden. „Für heute sind sie im Hotel Topaz untergebracht, danach müssen wir schauen“, sagte Bürgermeister Georges Mischo, der ebenfalls am Sonntagmorgen vor Ort war. „Es ist nicht so einfach, eine Lösung zu finden. Wohnungen, die vermietet werden, sind momentan ein rares Gut“, so Mischo.         

Rund ein Dutzend Gemeindeangestellte wurden mobilisiert, in erster Linie aus den technischen Diensten. Auch der „Service Voirie“ musste gerufen werden, da die Gefahr bestand, dass das auf die Straße und den Gehweg laufende Löschwasser bei den niedrigen Temperaturen gefrieren könnte. Sauer aufgestoßen ist Bürgermeister Georges Mischo derweil die hohe Anzahl an Schaulustigen vor Ort. Kurz vor Mittag hatte sich die Situation weitestgehend normalisiert, der Prinzenring war zumindest wieder in eine Richtung für den Straßenverkehr befahrbar. Die Aufräumarbeiten dauerten allerdings noch an und dürften in Anbetracht des Schadens noch eine ganze Weile in Anspruch genommen haben.