Regierung setzt auf Kampagne für respektvolles Miteinander statt Rauchverboten auf Terrassen

Regierung setzt auf Kampagne für respektvolles Miteinander statt Rauchverboten auf Terrassen

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Statt weiterer gesetzlicher Verbote wollen der Gaststättenverband Horesca und die Regierung mit einer Kampagne an den Verstand von Rauchern und Nichtrauchern appellieren. Auf den Terrassen von Cafés und Restaurants sollen sich beide Gruppen gegenseitig respektieren. Die Sensibilisierungskampagne ist das Resultat von zwei gegensätzlichen öffentlichen Petitionen, die im Januar im Parlament diskutiert wurden.

Seit am 1. Januar 2014 das gesetzliche Rauchverbot in Restaurants, Cafés, Bars und Diskotheken in Kraft getreten ist, sei die Zahl der Kneipen in Luxemburg stark zurückgegangen, sagt François Koepp, Generalsekretär des Gaststättenverbands Horesca. Habe es 1985 in Luxemburg noch rund 1.650 Cafés gegeben, zähle man heute offiziell nur noch 1.085, von denen aber lediglich 950 noch reell existierten. Vor allem in der Minettegegend hätten Gaststätten über ausbleibende Kundschaft geklagt. Schon vor Inkrafttreten des Gesetzes hatte sich die Horesca gegen das Rauchverbot gewehrt.

Petition und Gegenpetition

Wegen des Widerstands des Verbands hatte die Regierung bei ihrer Verschärfung des Anti-Tabak-Gesetzes 2017 auf weitere Verbote im Bereich des Gaststättengewerbes verzichtet. Das neue Gesetz zielte vor allem darauf ab, die Kinder zu schützen, indem es das Rauchen auf Spielplätzen, in Autos und Freiluft-Sportstätten einschränkte.

Doch in diesem Jahr ging der Kampf zwischen Rauchern und Nichtrauchern um die Gaststätten weiter. 2018 hatte ein Bürger eine öffentliche Petition auf der Internetseite des Parlaments eingereicht, um das Rauchen auf den Terrassen von Restaurants zu verbieten. 4.668 Unterschriften konnte der Petent sammeln. Konkurrenz bekam er von einer Gegenpetition, die sich für das Recht, auf Terrassen zu rauchen, aussprach. Diese zweite Petition hatte mit 5.110 Unterschriften noch mehr Erfolg als die erste.

Am 30. Januar dieses Jahres wurden beide Petitionen gemeinsam im Parlament vorgestellt und diskutiert. Dort stellte sich heraus, dass Gesundheitsminister Etienne Schneider (LSAP) nicht für weitere Rauchverbote zu haben ist. Stattdessen hatte Schneider die Idee einer Sensibilisierungskampagne eingebracht.

Besser sensibilisieren als reglementieren

Sechs Monate hat die Horesca mit Unterstützung der Handelskammer und des Tourismusministeriums an einem Konzept gearbeitet. „Raucher und Nichtraucher: Respektiert euch!“ lautet das Motto der Kampagne, die am Montag im Café Pacha vorgestellt wurde. Die einstige Kultkneipe im hauptstädtischen Viertel Belair ist nach einer vorübergehenden Durststrecke wieder zu einem Szenetreff geworden. Der Slogan „Fumeur et Non-Fumeur: Respectez vous!“ wurde auf kleine Tischaufsteller aus Pappe und Poster gedruckt. Dieses Material verteilt die Horesca nun an die rund 1.650 Restaurants und 950 Cafés in Luxemburg.

Der Minister für Tourismus und Mittelstand, Lex Delles (DP), sprach von einem sensiblen Thema. Es sei besser zu sensibilisieren als zu reglementieren, um bei Rauchern und Nichtrauchern ein Bewusstsein zu schaffen, dass sie miteinander leben müssen. „Kein Gesetz der Welt ersetzt die Regeln des Miteinanders“, sagte Delles. Horesca-Präsident Alain Rix betonte seinerseits, dass jeder das Recht haben müsse, seine Freiheit zu genießen, während François Koepp an den Verstand der Menschen appellierte. Ein höflicher und respektvoller Umgang miteinander sei in allen Bereichen wichtig, so Koepp. Es sei besser, miteinander als gegeneinander zu kämpfen.

Schließlich will die Horesca sich aber nicht alleine auf den Verstand der Kunden verlassen, sondern hofft, dass auch die Betriebe Verantwortung übernehmen und beispielsweise auf ihren Terrassen getrennte Bereiche für Raucher und Nichtraucher ausweisen.

„Immer noch Geld zu verdienen“

Alain Rix hoffte, dass die Diskussion um das Rauchen nun abgeschlossen sei und sich die Gaststätten künftig wichtigeren Dingen widmen können. Neben dem Rauchverbot und der Herabsetzung der Promillegrenze war es vor allem die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf alkoholische Getränke, die der Horesca in den vergangenen Jahren Sorge bereitet hatte.

François Koepp gestand am Montag, dass der Rückgang der Cafés nicht alleine auf politische Entscheidungen zurückzuführen sei. Die Erwartungen des Kunden hätten sich in den vergangenen Jahren geändert, erklärte der Horesca-Generalsekretär. Damit ein Café überleben kann, reiche es nicht mehr aus, dass es nur Getränke anbietet. Es sei wichtig, ein Konzept zu haben, das Jung und Alt anspricht.

Mit kleinen Snacks oder Gerichten könne eine größere Kundschaft erreicht werden. Eine Anpassung der Öffnungszeiten könne auch Verbesserungen bringen, so Koepp. Seien diese Voraussetzungen erfüllt, ließe sich mit einer Kneipe „immer noch Geld verdienen“.

DECKER Gilbert
27. Juli 2019 - 15.49

Es ist schon im Ansatz falsch zu sagen " Respectez-vous" ! Bei dieser Redensweise zeigt schon wieder der eine mit dem bösen Finger auf den andern. Ich bin seit jeher Nichtraucher, meide aber nicht die Raucher, da mir das menschliche Beisammensein wichtiger ist, als Rauchen oder Nichtrauchen. Deshalb sage ich nicht "Respectez-vous" , sondern "Respectons-nous" und lasst uns friedlich zusammenleben und nicht auf unsere Unterschiede schauen, sondern auf unsere Gemeinsamkeiten!

tarzan
24. Juli 2019 - 11.22

nee, nee, lieber eddes. in diesem fall "Schikanèeren" raucher nichtraucher.

Eddes
23. Juli 2019 - 19.54

Laird Glenmore,macht iech keng Mèi,dèi Fanatiker dèi anere Leit alles wellen verbidden kenne mer,sollen se dach emol bei sech ufänken mat meckeren,a sech emol d`Fro stellen wou dann hier Fèeler sinn,sie hu bestemmt keng, misst èen emol wessen wèi se sech Dohèem behuelen,esou Leit mecht et Spass fir aner Leit ze Schikanèeren.

Laird Glenmore
23. Juli 2019 - 17.57

Der vergleich hinkt das ist als wollen sie mit Kanonen auf Spatzen schießen, wenn sie so davon überzeugt sind das diese Mindestmenge an Polonium ihnen schadet dann dürfen sie auch keine Meeresfrüchte und andere Lebensmittel mehr verzehren denn die Wassertiere und die Wurzeln der Pflanzen nehmen die natürlichen atomaren Elemente aus den sich Polonium entwickelt in ihrem Wachstum auf aber die Mengen sind wie bei einer Zigarette so minimal das sie so schädlich sind, aber der Einwand mit Polonium ist natürlich bei vielen, die wahrscheinlich vorher nie etwas davon gehört haben, wieder Wasser auf die Mühlräder um neue Diskussionen in Gang zu setzen, eine Kette ohne Ende.

Laird Glenmore
23. Juli 2019 - 17.44

mein Argument ist folgendes : da wir hier im Minett ( Esch ) wohnen atmen wir jeden Tag soviel Dreck ein durch Accelor - Mittal , die Zement Fabrik und die Unmengen von Abgasen der Autos das wir uns normaler weise überhaupt keine gesundheitlichen Gedanken über die paar Raucher auf den Terrassen machen müssen. Es sind doch immer die gleichen Menschen mit ihrer Panikmache die unbedingt ihren Willen durchsetzen wollen, die zeigen auch keinen Respekt wollen aber selber respektiert werden, lächerlich.

n der Parad
23. Juli 2019 - 17.39

Bravo!Bien vu!Ech perseïnlech,hun och gefëmt een Paack pro Daag,daat ass schon laang hiër,an dun hun ech,vun haut op maar,einfach opgehaalen mat deem Gedämps!Also,et ass baal alles meïglech,wann een mam Flieger vill Stonnen ennerwee ass,därf een dach och keng patschen,also,e besschen Rücksicht(Fremdwort!!) an dann geet daat och!

Zahlen
23. Juli 2019 - 15.32

Und ihr Argument ist?

Zahlen
23. Juli 2019 - 15.31

Tut mir leid, aber Leute die radioaktives Polonium in meiner Atemluft verbreiten, kann ich nicht respektieren.

Hervé
23. Juli 2019 - 15.11

Hallo Herr Zeyen, ich stimme Ihnen gerne zu! Respektvoll oder Tolerant bis zum Unwohlsein? Wer richtet hier bei Wem den Schaden an oder zumindest ein Unwohlsein durch respekt? Jetzt bin ich ein respekvoller Nichtraucher (habe auch mal “gefëmmt” jedoch (ruckzuck) aufgehört als bei mir der Verstand einsetzte …) und erlaube einem Raucher, aus purem Respekt, soweit er mich überhaupt um Erlaubnis fragt (fragen muß?) eine Fluppe ins Gesicht zu stecken. Um jedoch aus dieser Respektnummer wieder heraus zu kommen, trinke ich zugig aus, resp. beeile mich beim essen, und suche das Weite … um wieder frei zu atmen. Mit der Zeit meide ich also diese toleranten/respektvollen Terrassen oder werde schleichend zum respektvollen Passivraucher. Ob das die Lösung ist? Ich für meinen Teil werde auf diese Weise nicht zum Passivraucher!

Nomi
23. Juli 2019 - 13.27

Als NetFemmert, muss ech dann elo eng unmachen fir den Femmerten mein Respekt entgei'nt ze brengen ??

tarzan
23. Juli 2019 - 12.20

ist passivrauchen schädlich für die gesundheit? anscheinend ja. also warum verbietet man es nicht?

Laird Glenmore
23. Juli 2019 - 12.02

Vollkommen richtig und die größten Nörgler und Meckerer sind die die früher selber wie ein Schlot gequalmt haben..

Gonder Ranch
23. Juli 2019 - 10.15

Toleranz, klar doch! Schließlich hat sich noch nie ein Raucher über einen Nichtraucher beschwert...

Laird Glenmore
23. Juli 2019 - 9.22

Ich finde es werden zu viele Petitionen für manchmal in meinen Augen Nichtigkeiten geschrieben und eingereicht, es wird immer Menschen geben die aus Überzeugung versuchen andere zu beeinflussen und mehr oder weniger ihren Willen aufzuzwingen und spielen sich als Hilfspolizisten auf in dem sie auf Terrassen öffentlich rum Meckern, was im übrigen die wenigsten Interessiert. Vor Monaten schrieb mal in einem Kommentar das er alleine auf einer Terrasse saß um zu Rauch als ein weiterer Gast kam der sich in seiner Nähe niederließ ob wohl alles frei war an dann anfing zu Meckern wegen der Raucherei, ich denke das es einige Menschen gibt die es bewußt darauf anlegen sich wichtig zu tun. Natürlich soll man auf seine Mitmenschen Rücksicht nehmen, als Zigarrenraucher frage ich auch meine Tischnachbarn ob es stört wenn ich eine Zigarre rauche und die wenigsten bejahen diese Frage im gegenteil sie sagen sogar sie riechen es gerne weil in der eigenen Familie auch Zigarrenraucher sind. Die ganzen Berufsnögler sollte auch mal mehr Respekt gegenüber anderen haben und nicht immer nur auf ihr Recht bestehen. Ich finde ein Rauchverbot auf Terrassen überflüssig denn die Cafébesitzer haben es schon schwer genug man muß ihnen nicht auch noch die letzten Gäste vergraulen.

emer positivéieren
23. Juli 2019 - 9.10

Dat ass ganz richteg , et muss Ee just un de Kléschen gléwen wann Ee mengt et ging nach no Respekt gekukt ginn.Wé wés nach haut waat dat ass?

Jacques Zeyen
23. Juli 2019 - 9.03

Wie respektvoll kann man denn sein wenn man bei seinem Gegenüber mit einem Nichtraucher zu tun hat und selber eine rauchen will? Und umgekehrt ,wie respektvoll muss ich denn als Nichtraucher sein,wenn mein Gegenüber sich eine Fluppe ins Gesicht steckt? Es ist ja wohl der Raucher der den Schaden anrichtet und nicht umgekehrt. Das ist eine typische politische Unlösung.Das ist als würde man Rasern auf der Straße einen respektvollen Umgang mit "normalen" Verkehrsteilnehmern ans Herz legen weil man das Rasen nicht verbieten will. Die Metzger und die Schweine müssen sich zusammensetzen und eine gemeinsame Lösung finden.In einer Gesellschaft wo mittlerweile jeder tut was er will,kommt man an Verboten nicht vorbei. Nebenbei,gegen Gestank und Lärm kann man sich nicht wehren.Da ist man ausgesetzt oder man muss sich aus dem Staub machen.Aber wohin?