„Südspidol“: Stand der DingeRechtsstreit beigelegt, Entscheidung über Baukonsortium im Sommer

„Südspidol“: Stand der Dinge / Rechtsstreit beigelegt, Entscheidung über Baukonsortium im Sommer
So soll das „Südspidol“ einmal aussehen, aber erst im nächsten Jahrzehnt Foto: Editpress-Archiv

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Im Sommer könnte die Entscheidung über das Firmenkonsortium getroffen werden, das den Bau des „Südspidol“ vom im Sommer 2021 gekündigten Europe Health Team (HTE) um Albert Wimmer übernimmt. Mit dem österreichischen Architekten wurde der Rechtsstreit inzwischen beigelegt. Den ersten Patienten empfangen soll das neue Krankenhaus 2030/2031.  

Momentan läuft das wettbewerbliche Dialog- und Verhandlungsverfahren („dialogue compétitif“) des „Südspidol“. Es geht darum, ein neues Firmenkonsortium zu bestimmen, das das Megaprojekt eins zu eins nach den Plänen des im September 2021 gekündigten Architekten Albert Wimmer umsetzt. Die Ausschreibung war vor rund einem Jahr gestartet worden, nun werden die Vertreter des CHEM, des Gesundheitsministeriums, der CNS sowie weitere Experten über den Gewinner der Ausschreibung entscheiden, was laut CHEM-Verwaltungsratspräsident Georges Mischo noch in diesem Sommer geschehen soll. Wie viele Kandidaturen es gibt, wollte der Escher Bürgermeister nicht verraten. „Ziel ist immer noch, den ersten Patienten Ende 2030 respektive Anfang 2031 empfangen zu können“, so Mischo. Die Bauzeit schätzt er auf sieben bis acht Jahre.     

Auch über die Details im nun beigelegten Rechtsstreit mit dem Architekten Albert Wimmer wollte und konnte Mischo keine Auskunft geben, wurde doch von beiden Parteien Stillschweigen vereinbart. Nur eines könne er sagen. „De CHEM gouf net bei d’Lisette gelooss“, so Mischo. Natürlich koste eine solche Vertragsauflösung aber immer.     

Albert Wimmer hatte 2015 den Architektenwettbewerb für das „Südspidol“ gewonnen. Im Juli 2018 war das Finanzierungsgesetz vom Parlament verabschiedet worden. Demnach sollte der Staat 433,5 Millionen des Gesamtbudgets von 542 Millionen Euro übernehmen, den Rest die Gesundheitskasse CNS. Rund 600 Betten, drei IRM-Scanner und 16 Operationssäle in drei Gebäuden sollten ab 2026 zur Verfügung stehen. Das hatte der damalige Gesundheitsminister Etienne Schneider noch im Januar 2020 angekündigt. Der Bau sollte 2021 beginnen.

Dabei war bei den allerersten Plänen noch eine Inbetriebnahme 2020 vorgesehen. Das macht aus dem „Südspidol“ so etwas wie den Luxemburger BER. Falls das „Südspidol“ nun tatsächlich bis 2030/31 fertiggestellt ist, dann beträgt die Umsetzungszeit des Krankenhausprojekts immerhin rund 20 Jahre. Am Berliner Flughafen wurde 14 Jahre gebaut. Dem von Wimmer angeführten, für den Bau verantwortlichen Firmenkonsortium Health Team Europe (HTE) war im September 2021 wegen Ungereimtheiten um Zeitplan und Kosten fristlos vom Bauherren CHEM gekündigt worden. Ähnliche Probleme hatte es in Wien mit Wimmer beim Bau des Krankenhauses Nord (Klinik Floridsdorf) gegeben.