TurnenParis 2024 im Hinterkopf: Mordenti und Brandenburger starten bei der WM 

Turnen / Paris 2024 im Hinterkopf: Mordenti und Brandenburger starten bei der WM 
Céleste Mordenti kann sich bei der WM in Antwerpen für Paris 2024 qualifizieren Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Am Samstag beginnt die WM im Turnen in Antwerpen. Mit dabei sind zwei Luxemburger. Céleste Mordenti wird im Mehrkampf antreten, Quentin Brandenburger am Barren. Für Mordenti bietet sich in Belgien die wohl realistischste Chance, sich ein Ticket für Olympia 2024 in Paris zu sichern. 

Gleich aus zwei Gründen ist die Turn-WM in Antwerpen für Céleste Mordenti eine große Gelegenheit: Zum einen kann sie sich bei ihrer vierten Weltmeisterschaft erneut vor einem großen Publikum beweisen, zum anderen sind die globalen Wettbewerbe die wohl realistischste Chance für die 19-Jährige, sich einen Startplatz bei Olympia 2024 zu sichern. Besonderen Druck macht sie sich deswegen aber nicht. „Es wäre super cool, wenn ich in Paris dabei sein könnte“, sagt sie. „Aber es ist eine große Herausforderung. Ich weiß, dass es für mich nicht unmöglich ist. Aber darauf möchte ich mich in Antwerpen nicht fokussieren. Ich möchte meinen Wettkampf turnen und dann schauen, was dabei herauskommt.“ 

Zu Beginn des nächsten Jahres hätte Mordenti bei vier Weltcups noch weitere Chancen, sich für Olympia zu qualifizieren. Dort werden allerdings jeweils zwei Startplätze pro Gerät an die jeweils besten Turnerinnen vergeben. Der „Chef de mission“ in Antwerpen, Gilles Andring, schätzt daher die Chance, sich in Antwerpen zu qualifizieren, als besser ein. „Einfacher ist es, ja“, sagt er. „Aber es bleibt immer noch sehr, sehr schwierig. Bei den Weltcups werden zudem die russischen Athleten wohl wieder zugelassen. Der realistischste Weg für Céleste nach Paris führt also über Antwerpen.“ 

Die Vorbereitung auf die WM lief laut der 20-Jährigen gut. Seit einem Jahr studiert sie in Amsterdam künstliche Intelligenz und trainiert auch in der niederländischen Hauptstadt. „Ich habe hier seitdem viel gelernt. In der Art und Weise des Trainings, aber auch wie ich Dinge angehe“, sagt Mordenti. Trainiert wird sie dabei von den Niederländern Wolther Kooistra und seiner Frau Claudia Werkhoven, die in Antwerpen mit vor Ort ist. 

Einen großen Schritt hat Mordenti bei den Weltcups in Osijek und Mersin jeweils am Stufenbarren gemacht. „Ich war zum ersten Mal in einem Weltcup-Finale“, erinnert sie sich. „Das war toll. Insgesamt habe ich in dieser Saison aber noch nicht das gezeigt, was ich wirklich kann.“ In Antwerpen hatte sie nun noch ein paar Trainingseinheiten, um an Details zu arbeiten. Die Qualifikation ihres Mehrkampfs beginnt am Montagmorgen um 10.00 Uhr. 

Selbstbewusster Brandenburger

Anders als Mordenti hat Quentin Brandenburger, der zweite Luxemburger bei der WM, Paris 2024 bereits abgehakt. „Sich noch für Olympia zu qualfizieren ist unrealistisch“, sagt der 19-Jährige. „Ich könnte mich auch über die Europameisterschaft im nächsten Jahr qualifizieren, aber da werde ich mich wohl auf mein Abitur konzentrieren.“ 

Sein Ziel bleibt es, bei Olympia dabei zu bleiben. Im Fokus hat er bereits die Olympischen Spiele in Los Angeles 2028. „Ich habe viel gelernt in den letzten Monaten. Das wird mir in Zukunft und für die Qualifikation für Los Angeles weiterhelfen“, erklärt der Turner der Etoile Rümelingen.

Quentin Brandenburger darf sich bei der WM am Barren beweisen
Quentin Brandenburger darf sich bei der WM am Barren beweisen Foto: Editpress/Gerry Schmit

Für Antwerpen hat sich Brandenburger am Barren qualifiziert. Zuletzt tankte er beim Weltcup in Paris, den er am Barren als 16. beendete, und bei einem Wettkampf in Genk Selbstbewusstsein. „In Paris hatte ich richtig Druck. Es waren 12.000 Zuschauer in einer riesigen Arena. Es war der größte Wettbewerb, den ich je mitgemacht habe. Dort habe ich meine höchste Note auf internationalem Niveau mit 13,25 erreicht.“ 

Bei der WM in Antwerpen will Brandenburger nun „beweisen, dass ich meinen Platz bei der WM hier verdient habe. Ich habe viel an der Sauberkeit gearbeitet. Mein Ziel ist es, mein Können hier zu zeigen.“ Sein Wettbewerb beginnt bereits am Samstag um 12.15 Uhr. 


Im Überblick

So qualifiziert man sich für Paris 2024  
Bei den Damen haben sich bei der WM im letzten Jahr in Liverpool bereits die USA, Kanada sowie Großbritannien qualifiziert. In Antwerpen werden die neun besten Teams dann ebenfalls ihre Quotenplätze erhalten. Zwölf Teams qualifizieren sich also letztendlich für Paris. Für die Luxemburger ist das Team-Ranking uninteressant. Interessant ist jedoch, welche Athletinnen sich dann bereits qualifiziert haben. Von großer Bedeutung ist für Céleste Mordenti das Klassement im Mehrkampf aus der Qualifikation. Dabei werden alle Turnerinnen rausgestrichen, die zu den zwölf bereits qualifizierten Teams gehören. Es wird 14 weitere Startplätze für Paris im Mehrkampf für die besten Turnerinnen geben. Dabei gibt es pro Land einen weiteren Startplatz. Bei den Männern ist die Situation um Quentin Brandenburger übersichtlicher. Bei den Gerätewertungen werden alle Turner, die sich in bereits qualifizierten Teams befinden, gestrichen. Ebenfalls werden die Turner gestrichen, die ein Olympia-Ticket aus dem Mehrkampf haben. Von den übrig gebliebenen Turner erhält der Beste ein Olympia-Ticket.