Geschäftsverlagerung„Ohne eine schnelle Lösung ist ein größerer Konflikt im Cargocenter unvermeidlich“

Geschäftsverlagerung / „Ohne eine schnelle Lösung ist ein größerer Konflikt im Cargocenter unvermeidlich“
LCGB, OGBL und NGL-SNEP fordern Antworten von der neuen Transportministerin Foto: Editpress/Julien Garroy

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Bereits seit Monaten steht fest, dass es zu einer Geschäftsverlagerung im Cargocenter kommen wird. Doch seither befinden sich die Beschäftigten in völliger Unwissenheit über ihre Arbeitsbedingungen und den Fortbestand ihrer Arbeitsplätze. Der LCGB, der OGBL und die NGL-SNEP schlagen Alarm.

Luxair traf Ende Mai 2023 die Entscheidung, sich nach 50 Jahren aus dem Cargo-Geschäft zurückzuziehen.  Am Dienstag teilte das Mobilitätsministerium auf seiner Internetseite mit, dass Luxemburgs Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten, Yuriko Backes (DP), zwei neue Lizenzen für das Cargocenter vergeben hat – eine Entscheidung, die ursprünglich bereits für November geplant war. Die Lizenzen gehen an Luxcargo Handling S.A. (LCH, Tochterunternehmen von Cargolux) und Goldair Handling S.A. Leidtragende seien seit der Ankündigung von Luxair die rund 1.200 Beschäftigten im Cargocenter, die seither „in völliger Unwissenheit über ihre sozialen Errungenschaften, ihre Arbeitsbedingungen und den Fortbestand ihrer Arbeitsplätze arbeiten“, so die Gewerkschaften.

Sie bezeichnen die Vorgehensweise der kürzlich vereidigten Ministerin als „inakzeptabel“ und die Situation für das Personal als „unhaltbar“. Die Übertragung des Betriebs und des Personals an ein neues Unternehmen werfe grundsätzliche Fragen auf und die Betroffenen bräuchten schleunigst Antworten. „Ohne eine schnelle Lösung für die Sorgen der Belegschaft ist ein größerer Konflikt bei Luxair im Cargocenter unvermeidlich“, schreiben die Arbeitnehmerverbände LCGB, OGBL und NGL-SNEP in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Mittwoch.

Die Gewerkschaften hätten unmittelbar nach der Vereidigung der neuen Regierung ein dringendes Gespräch mit der Ministerin angefordert. Dieses hätte bis dato jedoch noch nimmer icht stattgefunden. Des Weiteren fordern sie die Ministerin, die den Mehrheitsaktionär von Luxair und Cargolux vertritt, dazu auf, „alles zu tun, um so schnell wie möglich die Verhandlungen mit den betroffenen Unternehmen zu erleichtern, die darauf abzielen, die Errungenschaften und Existenzen der Beschäftigten des Cargocenter zu schützen“.

Über die letzten Monate hinweg hätten sich die Gewerkschaften mit dem ehemaligen Transportminister François Bausch („déi gréng“), Luxair und Cargolux getroffen und „informiert“. Die Verhandlungen um eine umfassende Einigung bezüglich der Forderungen der Gewerkschaften seien allerdings in eine Sackgasse geraten, was zu dem Streikposten vom 29. September geführt habe. Nun, knapp einen Monat vor der Geschäftsverlagerung am 1. Januar 2024, befänden sich die Beschäftigten immer noch im Unklaren, was ihren Arbeitsplatz betrifft.

Ohne ein Wort

Ebenfalls am Mittwoch meldete sich Cargolux via Presseschreiben zu Wort. Das Unternehmen verkündete darin die Lizenzvergabe an ihre Tochtergesellschaft für die Vorfeldabfertigung vor Ort. Diese Lizenz erlaube LCH zudem, Drittfluggesellschaften „zu handhaben“, geht aus der Mitteilung hervor. Die Firma werde künftig die Vorfeld- und Lagerabfertigung von Luxair übernehmen.

Die Übernahme dieser Dienste von Luxair sei „eine großartige Gelegenheit für Cargolux, seine Position in der Luftfrachtbranche zu stärken“. „Ich bin zuversichtlich, dass der Übergang reibungslos vonstattengehen wird“, wird Richard Forson, Präsident und CEO von Cargolux, in der Mitteilung zitiert. Zum Thema Ängste der Belegschaft und ihren künftigen Arbeitsbedingungen fällt hingegen kein Wort.

Gerd
7. Dezember 2023 - 11.25

Ich verstehe leider das Problem nicht richtig. Eine Gesellschaft wird samt Personal von einer anderen Gesellschaft übernommen. Der Kollektivvertrag, Personalakten u.s.w., also sämtliche Abkommen werden unverändert mit übernommen. Keiner wird mehr oder weniger arbeiten und verdienen werden. Wo ist das Problem bitte schön?

Nomi
6. Dezember 2023 - 14.18

Vun den Gewerkschaften een Sturm am Waasserglaass ! D'Personal gett integral mat hirem Kollektivvertraag iwerholl ! Och bleift d'Anciennetei't besto'en !