Samstag25. Oktober 2025

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Protestaktion OGBL/Landesverband bemängelt fehlende Dialogbereitschaft der CFL-Direktion

Protestaktion  / OGBL/Landesverband bemängelt fehlende Dialogbereitschaft der CFL-Direktion
CFL-Mitarbeiter beobachten am Mittwochmorgen im Hauptsitz der Eisenbahngesellschaft die Demonstranten vom OGBL/Landesverband, die sich vor dem Gebäude versammeln Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Der OGBL/Landesverband lehnt eine vergangene Woche von CFL-Direktion und Syprolux einseitig getroffene Vereinbarung größtenteils ab und protestiert vor dem Hauptsitz der nationalen Eisenbahngesellschaft. Die Vorwürfe erinnern zum Teil an die von der Gewerkschaftsfront an die CSV-DP-Regierung gerichteten. 

Sollten es tatsächlich – wie der OGBL behauptete – „mehr als 500“ CFL-Beschäftigte gewesen sein, die am Mittwochvormittag neben dem Hauptsitz der nationalen Eisenbahngesellschaft am Boulevard d’Avranches in der Hauptstadt protestierten, wären das zehn Prozent der Gesamtbelegschaft, was für ein Protestpiquet beachtlich wäre. Realistisch betrachtet waren es wohl nicht mehr als 300, was aber immer noch beachtlich ist, angesichts dessen, dass der vor anderthalb Jahren mit dem OGBL fusionierte Landesverband seit den Sozialwahlen von vergangenem Jahr nur noch die Hälfte der zehn Personaldelegierten bei der CFL stellt. Der traditionell dem LCGB nahestehende Syprolux, der die andere Hälfte stellt, hatte sich nicht am Protestpiquet beteiligt und vergangene Woche eine Vereinbarung mit der CFL-Direktion über einen neuen Schichtdienst, einen neuen Bereitschaftsdienst , die Anwendung der „prime opérationnelle“ und den Zugang zu Promotionsexamen unterzeichnet. Am Präsidenten der Zentraldelegation, Patrick Vansteenkiste vom OGBL, ist es nun, in Zusammenarbeit mit beiden Gewerkschaften ein Gutachten zu dieser Vereinbarung abzugeben.

„D’Nora ass souguer hei“

Die 300 bis 500 in rote OGBL- und orangefarbene Landesverband-Westen gehüllten CFL-Beschäftigten machten am Mittwochmorgen ihrem Ärger über den ihrer Ansicht nach mangelhaften Sozialdialog beim größten Arbeitgeber des Landes mit Trillerpfeifen, Drucklufthupen und Buh-Rufen jedenfalls mächtig Luft. „Sozialdialog um Ofstellgleis“, „Nos carrières déraillent“ und „Missions that rock! Suck!“ (in Anspielung auf eine Werbekampagne der CFL) stand auf ihren Transparenten. „D’Nora ass souguer hei“, bemerkte einer der Protestteilnehmer, auch Fred Krier, Patrick Ourth, Jean-Luc De Matteis und David Angel vom geschäftsführenden OGBL-Vorstand waren gekommen. Und der langjährige FNCTTFEL-Präsident Nico Wennmacher.

Dessen Nachfolger Georges Melchers und FNCTTFEL-Vizepräsident David Arlé trugen die Forderungen ihrer Gewerkschaft vor, die mit der vom Syprolux abgeschlossenen Vereinbarung in mehreren Punkten nicht einverstanden ist. Zwar unterstützt der OGBL das darin vereinbarte 6-9-9-Stunden-Schichtmodell, doch den Vorschlag für ein neues Reglement zum Bereitschaftsdienst akzeptiert er nicht. Auch bemängelt die Gewerkschaft, dass die CFL die BTS-Prämie und die Aufwertung der Karrieren, die CGFP und Staat in ihrem Gehälterabkommen (an das die CFL gebunden ist) vereinbart hatten, noch immer nicht umgesetzt hat. „Flou“ seien auch die Ausführungen zu den Promotionsexamen, die der OGBL wieder für alle Beschäftigten öffnen will, sagte OGBL-Zentralsekretär Frédéric Krier am Mittwochnachmittag dem Tageblatt.

Aufruf für den 28. Juni

Die größten Differenzen zwischen OGBL/Landesverband und Syprolux herrschen jedoch hinsichtlich der Bewertung im Rahmen von Mitarbeitergesprächen, die beim Staat vergangenes Jahr wieder abgeschafft wurde. Während Syprolux-Präsidentin Mylène Bianchi keine Sanktionen für eine schlechte Bewertung erkennen kann, befürchtet OGBL-Zentralsekretär Frédéric Krier, dass eine ungenügende Bewertung durchaus Konsequenzen für die Betroffenen haben könnte. Am Ende der Protestaktion rief Krier noch zur nationalen Demonstration der Gewerkschaftsfront am 28. Juni auf: Der Sozialdialog bei der CFL sei in Wirklichkeit ein Monolog der Direktion, ähnlich wie der von CSV-Premier Luc Frieden auf Regierungsebene.

Nach der Protestaktion verschickte die CFL-Direktion eine Mitteilung, in der sie ihr „attachement au dialogue social“ bekräftigte – und verwies auf die Vereinbarung mit dem Syprolux. Mylène Bianchi mutmaßte gegenüber dem Tageblatt, der OGBL habe am Mittwoch seine Mitglieder für die „Nationalmaniff“ am 28. Juni einstimmen wollen. Trotz seiner historischen Verbundenheit zum LCGB beteiligt das Syprolux sich nicht an der Demonstration der Gewerkschaftsfront und hat sich stattdessen der Protestaktion der CGFP am 25. Juni angeschlossen.

FW
11. Juni 2025 - 18.31

Gewerkschaften werden unser Land und den Wohlstand ihrer Mitglieder ruinieren. Bald werden wir französische Verhältnisse haben. Bravo