SozialwahlenOGBL hat sektoriellen Kollektivvertrag bei den Bäckereien im Visier

Sozialwahlen / OGBL hat sektoriellen Kollektivvertrag bei den Bäckereien im Visier
Bei den anstehenden Sozialwahlen werden nun zum ersten Mal, neben „neutralen“ Listen, auch gewerkschaftliche Kandidaten antreten  Foto: Editpress-Archiv

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Bei den anstehenden Sozialwahlen wird die Gewerkschaft OGBL dieses Jahr erstmals mit Listen im Bereich der Bäckereien antreten. Im Visier hat man einen sektoriellen Kollektivvertrag.

Nachdem die Gewerkschaft OGBL vor kurzem angekündigt hatte, nun erstmals mit einer Liste bei Amazon bei den (firmeninternen) Sozialwahlen anzutreten, hat sie nun erklärt, auch erstmals mit Listen im Sektor der Bäckereien anzutreten. „In diesem Sektor gab es noch nie Gewerkschaftslisten“, so Milena Steinmetzer, zuständig für den Bereich der Lebensmittelproduktion beim OGBL.

Neue Listen wird die Gewerkschaft dabei gleich in mehreren Unternehmen haben. Dazu zählen Fischer, Oberweis, Hoffmann, Namur, Jos & Jean-Marie und Mosella. „Nach Corona ist die Lebensqualität ein wichtigeres Thema geworden. Nachtarbeit ohne Zuschläge, niedrige Gehälter … das alles reicht den Leuten nicht mehr.“ In dem Sektor arbeiten etwa 2.000 Personen.

Doch in der ganzen Branche gebe es keine Kollektivverträge, so Milena Steinmetzer weiter. „Um Hilfe zu erhalten, haben sie sich nun an die Gewerkschaft gewendet. Alleine geht das nicht.“ Bisher gab es in dieser Branche nur nicht an Gewerkschaften gebundene Personalvertretungen.

Kollektivverträge

Kollektivverträge sind Verträge zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern, die sich auf die Arbeitsbedingungen der betroffenen Mitarbeiter beziehen. Kollektivverträge gehören zu den wichtigsten Instrumenten zum Erreichen eines sozialen Dialogs und besserer Arbeitsbedingungen. Sie sind eine Ergänzung zum Arbeitsgesetzbuch.

In Luxemburg ist derzeit jedoch nur ein Anteil (2018) von 62 Prozent der Beschäftigten von einem Kollektivvertrag abgedeckt. Belgien, Frankreich oder die skandinavischen Länder haben eine Abdeckung von über 90 Prozent.

Interessant wäre derweil, gleich einen Kollektivvertrag für den gesamten Sektor auszuhandeln, sagt sie weiter. „Das wäre unser Ziel. So wäre es möglich, bei den Arbeitsbedingungen etwas zu machen, und gleichzeitig keinen neuen Konkurrenzdruck zwischen den Firmen entstehen zu lassen. (…) Nun müssen die Kandidaten nur noch gewählt werden“, hofft Milena Steinmetzer. „Es ist die einzige Möglichkeit, an einen Kollektivvertrag zu kommen.“

carlocoin
3. März 2024 - 22.00

Wéi war et mamm Kollektivvertrag mamm OPE? Den Här Reding haat jo keng organesch Verbindung do gesinn...