„Nein, die Sozialwahlen wurden nicht von einer sogenannten Gewerkschaft der ‚Neutralen‘ gewonnen“, schreibt der OGBL in einer Pressemitteilung am Donnerstag. Die Gewerkschaft reagiert damit auf Kommentare und Reaktionen über den Ausgang der Sozialwahlen, laut denen „sogenannte ‚neutrale‘ Syndikate“ die Wahlen gewonnen hätten. Das Resultat der „Neutralen“ müsse man etwas differenzierter betrachten: Angefangen damit, dass es sich bei den „Neutralen“ in keinster Weise um einen einheitlichen Block handelt.
Die Liste dieser Kandidaten würden völlig heterogene Realitäten widerspiegeln: Sie würde sich unter anderem aus arbeitgeberfreundlichen Listen, Arbeitnehmern, die vom Arbeitgeber automatisch zu Delegierten ernannt wurden, wenn es keine anderen Kandidaten gibt, Gewerkschaftsmitglieder, die Angst davor haben, sich als solche zu erkennen zu geben, und auch aus Listen, die sich für Arbeitnehmer einsetzen, ohne einer Gewerkschaft anzugehören. Letzteres sei besonders in Branchen mit schwacher gewerkschaftlicher Präsenz der Fall.
Demnach gibt es „keinen Block von ‚Neutralen‘ neben den verschiedenen Gewerkschaftsblöcken, sondern nur eine Vielzahl von kleinen, fraktionierten Einheiten“, schreibt der OGBL. Nicht gewerkschaftlich organisierte Personalvertreter seien vor allem in kleinen Betrieben vorzufinden.
Der OGBL wirft der „Fédération des artisans“ vor, diese verzerrte Darstellung zu instrumentalisieren, indem sie behauptet, dass national repräsentative Gewerkschaften eigentlich nur ein „Randphänomen“ und in Betrieben nicht wirklich präsent seien. Zudem würde der Handwerkerverband ein Gesetz fordern, das diesem angeblich geringeren Gewicht der Gewerkschaften Rechnung trage. Dessen Ziel sei es, „Tarifverträge mit ‚neutralen‘ Delegationen auszuhandeln, die keine gewerkschaftliche Unterstützung, keine finanziellen Mittel, keine Unabhängigkeit von ihrem Arbeitgeber, wenig oder gar keine Ausbildung in Bezug auf ihre Funktion als Delegierte usw. haben“.
„Der Handwerkerverband versucht hier einzig und allein, die Arbeits- und Lohnbedingungen von Hunderttausenden von Arbeitnehmern in Luxemburg zu verschlechtern“, kritisiert der OGBL.
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