Generalversammlung der LSAP DifferdingenNicht schnell genug: Kritik am Schöffenrat

Generalversammlung der LSAP Differdingen / Nicht schnell genug: Kritik am Schöffenrat
Die Generalversammlung der Differdinger Sozialisten fand in der Halle O statt. Trotz der Pandemie konnte die lokale LSAP-Sektion dieses Jahr einige neue Mitglieder gewinnen. Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wegen der Pandemie fand die Generalversammlung 2020 der LSAP Differdingen erst vergangenen Oktober statt. Am Mittwochabend trafen sich die Sozialisten dann erneut, um unter Einhaltung der sanitären Maßnahmen ihre diesjährige Generalversammlung abzuhalten.

Für ihre 50-jährige Mitgliedschaft bei den Sozialisten sollten drei Mitglieder geehrt werden. Aufgrund des Coronavirus ließen sie sich jedoch entschuldigen und konnten so nicht ihr Geschenk in Empfang nehmen. Der Vizepräsident, Guy Altmeisch, versprach jedoch, die Geschenke den Jubilaren höchstpersönlich in den kommenden Tagen vorbeizubringen. Zudem sagte Altmeisch, man werde sofort, nachdem die coronabedingten Einschränkungen aufgehoben worden sind, ein Fest für alle Mitglieder der Partei und deren Freunde organisieren. So könne man den Kontakt zur Basis und den Wählern nach diesen langen Monaten wieder aufleben lassen. Doch nicht alles war schlecht. Trotz der sanitären Krise und den fehlenden sozialen Kontakten ist es der lokalen LSAP-Sektion gelungen, neue Mitglieder zu gewinnen.   

Simone Asselborn-Bintz, die Bürgermeisterin aus Sanem, hatte den Weg ebenfalls in die Halle O gefunden und wendete einige Wörter an die Anwesenden. Sie nutze die Gelegenheit, um die Zusammenarbeit der beiden Schöffenräte bei der Akte „Crassier“ zu unterstreichen. Die Gemeinden Sanem und Differdingen haben in den vergangenen Wochen eine Baugenehmigung für die Aufschüttung des „Crassier“ ausgestellt, und das obwohl die geforderten Umweltverträglichkeitsstudien zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorlagen, weil sich der Bauherr an die nötigen Kommodo-Prozeduren gehalten habe. Die „Opposition formelle“ der beiden Gemeinden Sanem und Differdingen bleibt jedoch auch weiterhin bestehen.

Der Differdinger Schöffe Erny Muller kritisierte die Arbeit der Mehrheitsparteien heftig. „Die Stimmung ist zwar besser geworden als unter dem alten Bürgermeister. Die Umsetzung der unterschiedlichen Projekte dauert jedoch zu lange. Die LSAP hat da während ihrer Zeit im Schöffenrat deutlich mehr Gas gegeben“, so Muller. Auch die finanzielle Unterstützung für die Geschäftsleute, die der Schöffenrat ausgearbeitet hat, geht den Sozialisten nicht weit genug. Zudem bemängelte Muller, dass zwar 200.000 Euro an Subsidien im Haushalt vorgesehen sind, man bislang jedoch noch genau wisse, für welche Zwecke das Geld genau verwendet werden soll. Auch die Umsetzung der Kulturhauptstadt Esch2022 wurde von den Sozialisten moniert. Es fehle in diesem Zusammenhang eine nachhaltige Politik, kritisierte Erny Muller. Im Speziellen ging Erny Muller auf die Umbauarbeiten des „Lommelshaff“ in Differdingen ein, die seiner Meinung nach ausreichen. Lediglich die alte Garage sowie der Eingangsbereich sollen renoviert werden. (AH)