Gemeinderat EchternachNeuer Architekten-Wettbewerb soll für die „Petite Marquise“ ausgeschrieben werden

Gemeinderat Echternach / Neuer Architekten-Wettbewerb soll für die „Petite Marquise“ ausgeschrieben werden
Laurent Boden (CSV) wurde von Carole Hartmann als neues Ratsmitglied vereidigt Foto: CSV Echternach

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In der jüngsten Gemeinderatssitzung standen Heizprobleme in der provisorischen Sporthalle sowie der Dauerbrenner im Stadtzentrum, die „Petite Marquise“, an der Tagesordnung. Dieses Jahr soll ein Architekten-Wettbewerb durchgeführt werden, damit das Projekt nach jahrelangem Stillstand dann doch endlich abgeschlossen werden kann.

Zu Beginn der Gemeinderatssitzung wurde mit Laurent Boden (CSV) ein neues Mitglied im Gemeinderat vereidigt. Boden, der bislang dreimal bei den Gemeindewahlen ohne den gewünschten Erfolg angetreten war, übernimmt nun den Posten von Hugo Pereira. Dieser war aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Das neue Ratsmitglied hatte dann auch auf Anhieb eine Frage an den Schöffenrat. Boden bat um zusätzliche Auskunft über die angeblich viel zu niedrigen Temperaturen in der neuen provisorischen Sporthalle.

Bürgermeisterin Carole Hartmann (DP) bestätigte, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu hohen Temperaturschwankungen in der Halle gekommen ist. „Das Problem wurde mittlerweile von unserem Personal behoben“, versicherte sie. Wie es mit der neuen Sporthalle und dem angrenzenden Schwimmbad weitergehen wird, konnte sie allerdings noch nicht sagen, da es „widersprüchliche Vorgaben aus dem Innenministerium und dem Kulturministerium zum Bau gibt“. Bei der provisorischen Sporthalle handelt es sich um einen fertigen Containerbau. Aus Angst vor Überschwemmungen wurde er auf Stelzen gesetzt. Geheizt wird mit Gas. Das Provisorium befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Fußballplatz.

Anfang des Jahres waren die Pegel der Sauer zwar wieder bedrohlich angestiegen. Der Höchststand in Bollendorf lag allerdings nur bei rund vier Metern. Trotzdem mussten entlang der Sauer einige Straßen gesperrt werden. Materielle Schäden konnten dieses Mal in der Abteistadt vermieden werden. „Das Regenüberlaufbecken auf dem Campus Gare wurde zum ersten Mal in Betrieb genommen. Auch in der rue des Bénédictains wurden keine Häuser überschwemmt“, erklärte Hartmann.

Ein Regenüberlaufbecken hat die Aufgabe, durch eine Zwischenspeicherung das Kanalnetz und die Kläranlage hydraulisch zu entlasten. Zudem soll vermieden werden, dass zu viel Schmutz in die Gewässer gelangt. „Ein drittes Regenüberlaufbecken ist bereits in Planung. Es soll in der rue du Pont errichtet werden. Dafür sind rund vier Millionen Euro im Haushalt vorgesehen“, fügte Hartmann hinzu. Die zusätzlichen mobilen Pumpen werden dann in Zukunft nicht mehr gebraucht.

Dieses Jahr wird ein Architekten-Wettbewerb organisiert, damit das Projekt „Petite Marquise“ endlich abgeschlossen werden kann
Dieses Jahr wird ein Architekten-Wettbewerb organisiert, damit das Projekt „Petite Marquise“ endlich abgeschlossen werden kann Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Die CSV wollte außerdem wissen, wie es mit dem Bauprojekt „Petite Marquise“ weitergeht. Anfang 2020 hatten Archäologen bei Bauarbeiten im hinteren Teil des zehn Ar großen Areals im Echternacher Stadtzentrum Überreste eines jahrhundertealten Hofes entdeckt. Seitdem wurden nicht nur die Bauarbeiten, sondern auch sämtliche Vorbestellungen für die zukünftigen Wohnungen auf unbefristete Zeit gestoppt. Eigentlich sollte das Stadtzentrum von Echternach durch das Bauprojekt der „Petite Marquise“ aufgewertet werden und neben kleinen Geschäften auch zahlreiche Wohnungen beherbergen. Von den 7.000 Quadratmetern des gesamten Areals der „Petite Marquise“ sollten um die 2.650 Quadratmeter für 30 Wohneinheiten und 1.100 Quadratmeter für Geschäftsflächen verwendet werden.

Fünf Millionen Euro an möglichen Zuschüssen

Die Gemeinde, die seit 2017 im Besitz des Areals der „Petite Marquise“ ist, hatte damals einen Kaufpreis von mehr als drei Millionen Euro gezahlt. Sämtliche Reservierungen für die rund 30 Wohnungen mussten storniert werden. Fachleute empfehlen, einen Schutzbau über den frühromanischen Grundmauern zu errichten und dann das ursprüngliche Bauprojekt doch noch umzusetzen. Nur die Frage, wer die anfallenden Kosten übernehmen wird, konnte bislang nicht geklärt werden. „Wir warten noch auf insgesamt fünf Millionen Euro an Fördergeldern vom zuständigem Ministerium. Doch unabhängig davon werden wir dieses Jahr einen weiteren Architekten-Wettbewerb starten“, kündigte Hartmann an.

de Brootkoopséckelchen
24. Januar 2024 - 12.58

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