Hauptbahnhof LuxemburgNeue „Passerelle“ und zwei neue Bahnsteige in Betrieb

Hauptbahnhof Luxemburg / Neue „Passerelle“ und zwei neue Bahnsteige in Betrieb
100 Meter lang und 6,3 Meter hoch ist die neue Gleisüberführung  Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Zwei neue Bahnsteige und die neue Fußgängerbrücke, die das „Garer“ Viertel mit Bonneweg verbindet, wurden gestern offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Nach der Umgestaltung des Nordteils des Bahnhofs wird 2022 der Südteil in Angriff genommen.

Mit den zusätzlichen Bahnsteigen und den sich daneben befindenden vier Gleisen will die Eisenbahngesellschaft u.a. die Qualität ihres Angebots verbessern, indem Verspätungen minimiert werden sollen. Die Arbeiten am Nordteil des Bahnhofs sind Teil größerer Renovierungsarbeiten bei der Bahn; nach Fertigstellung des Bahnhofs auf Howald sowie dem Ausbau im Südteil des Hauptbahnhofes wird es in Zukunft möglich sein, dass Züge von Nord nach Süd (und umgekehrt) direkt durch den Hauptbahnhof hindurchfahren können, sagte Mobilitätsminister François Bausch anlässlich der Eröffnungszeremonie am Sonntagmorgen in der „Gare centrale“.

Der Ausbau und die Modernisierung des Eisenbahnnetzes sind auch Versäumnissen der letzten Jahre geschuldet, ließ Marc Wengler, Generaldirektor der CFL, durchblicken; die Arbeiten sind aber auch eine logische Folge der rapiden Entwicklung der Passagierzahlen, die sich zwischen 2003 und 2019 fast verdoppelt hätten (eine Steigerung von 85 Prozent).

Um mit der rapiden Entwickung schritthalten zu können, seien solche Modernisierungsprojekte notwendig, heißt es vonseiten der  CFL. Allein 2021 seien 300 Millionen investiert worden. Damit sei Luxemburg europäischer Spitzenreiter, was die Investitionen in den Schienenverkehr angeht, schreibt die CFL in einer Pressemitteilung. 2018 begannen die Ausbauarbeiten im Hauptbahnhof, deren Gesamtkosten sich auf rund 171 Millionen Euro belaufen werden.

Modernisierung und Kapazitätssteigerung

Bei den Arbeiten im Nordteil des Bahnhofs wurden zehn Kilometer Schienen verlegt und ersetzt; gearbeitet worden sei dieses Jahr an insgesamt 311 Tagen, vor allem an Wochenenden, nachts und in den Ferienzeiten, um die Auswirkungen für die Bahnreisenden möglichst gering zu halten.

2022 werden die Renovierungsarbeiten im Südteil des Bahnhofs fortgesetzt. Wenn diese abgeschlossen sind, wird jeder Zuglinie ihr eigenes Gleis zugewiesen werden können; so werden verspätete Züge einer Linie dann nicht mehr die einer anderen Linie behindern oder aufhalten.

Im Zuge der Neugestaltung wurde im Mai dieses Jahres damit begonnen, auch die Fußgängerbrücke, die seit 2010 bestand, zwischen dem Bahnhofsviertel und Bonneweg durch eine modernere zu ersetzen. Die neue „Passerelle“ ist 100 Meter lang und 6,3 Meter hoch. Alle Bahnsteige sind mit ihr über Treppen und Fahrstühle verbunden.

Am Sonntagmorgen, nur kurz vor der Eröffnung in Luxemburg-Stadt, wurde auch am Bettemburger Bahnhof offiziell eine neue Fußgängerbrücke eröffnet, die ein barrierefreies Erreichen der Bahngleise ermöglicht. Auch dort wurden dazu Aufzüge installiert, vier an der Zahl, ebenso wie Videoüberwachungskameras. Die Kosten dieser Brücke belaufen sich auf 13 Millionen Euro. Auch in diesem Bahnhof sind weitere Ausbauarbeiten ab 2025 geplant, um sowohl den Fracht- als auch den Personenverkehr zu optimieren. Unter anderem werden die Bahngleise verlängert, um größere Züge aufnehmen zu können. Die Bahnsteige werden indes verbreitert.

Änderungen im öffentlichen Transport

Im Rahmen der Neuorganisation des RGTR-Busnetzes (Phase 6) sind am Sonntag auf vielen Linien Änderungen in Kraft treten:
U.a. haben vier neue Buslinien ihren Dienst aufgenommen:
• 404: Mersch – Haller
• 611: Luxemburg – Noertzingen
• 629: Troine – Ulflingen
• 669: Marnach – Bastogne

Zwischen Martelingen und dem Atert-Lycée Redingen fährt zudem die neue Schulbuslinie 589.

Die geänderten Fahrpläne anderer Linien finden Sie unter www.mobiliteit.lu