PetingenNeue Parkplätze und Waschanlagen für Fahrräder

Petingen / Neue Parkplätze und Waschanlagen für Fahrräder
Sechs dieser Dinger werden bald in Petingen aufgestellt Foto: Editpress/Julien Garroy

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Vielleicht wollte der Petinger Gemeinderat am Freitagnachmittag einen neuen Rekord aufstellen. Innerhalb von nur zweieinhalb Stunden wurden 35 Kostenvoranschläge für die verschiedensten Arbeiten in der Gemeinde angenommen, und alle wurden sie ohne Gegenstimme gutgeheißen. Nachfolgend eine Auswahl.

Lange wartet man in Petingen offenbar nicht, etliche Voranschläge aus dem Haushaltsentwurf 2024 standen bereits am Freitagnachmittag auf der Tagesordnung.

Eine der erklärten Prioritäten des Schöffenrats ist es, das Parken in der Gemeinde zu optimieren. Diesbezüglich traf der Gemeinderat einige Entscheidungen. Um einerseits zu vermeiden, dass verschiedene Autofahrer Parkplätze stundenlang blockieren, andererseits aber den Geschäftsleuten in der Gemeinde entgegenzukommen, wird die erste Stunde Parken im Zentrum gratis gestaltet, ab der zweiten Stunde muss bezahlt werden. Zu diesem Zweck werden in den drei Ortschaften der Gemeinde insgesamt sechs neue Parkscheinautomaten installiert. Kostenpunkt: 80.000 Euro. Bedenken kamen von den Piraten, die befürchteten, dass es vielleicht kontraproduktiv sei, wenn man die Leute zwingen wolle, einen Parkschein zu lösen, obwohl die erste Stunde gratis ist. Das Projekt trugen sie allerdings mit.

Zusätzliche Parkplätze werden neben dem nationalen Kegelzentrum geschaffen, was 50.000 Euro kosten wird.

Die sanfte Mobilität wurde nicht vergessen. In der Gemeinde werden zwei Fahrradwaschanlagen installiert: eine vor dem Sportzentrum Bim Diederich, die andere beim Fußballfeld „Am Doihl“ in Rodange. Die Anlagen lässt sich die Gemeinde 60.000 Euro kosten.

Auch in das dortige Fußballfeld wird investiert. Laut dem zuständigen Schöffen Guy Brecht (LSAP) ist der synthetische Rasen in einem sehr schlechten Zustand, was aber nicht überraschen sollte: Das Spielfeld ist seit 2011 in Betrieb. Wie der damalige Bürgermeister Pierre Mellina erklärte, sei er damals für eine Lebensdauer von ungefähr 15 Jahren gelegt worden. Die relativ hohe Summe des Kostenvoranschlags berücksichtige allerdings den Fall, wo auch der darunterliegende Boden ersetzt werden müsse, präzisierte Brecht. Doch das ließe sich erst während der Arbeiten feststellen. 680.000 Euro sind für diese vorgesehen.
Auch bei dem eben erwähnten Sportzentrum Bim Diederich stehen Arbeiten an. Der Anbau braucht ein neues Dach (350.000 Euro), der Boden muss erneuert werden (75.000 Euro).

Drei öffentliche Trinkwasserspender

Wasserwirtschaft war ein Thema am Freitagnachmittag; in dem Bereich wurden gleich mehrere Kostenvoranschläge verabschiedet. Laut der EU-Trinkwasserrichtlinie vom Dezember 2021 soll der Zugang zu Trinkwasser verbessert werden. Das entsprechende nationale Gesetz vom 21. Dezember 2022 schreibt vor, dass die Gemeinden bis spätestens zum 1. Januar 2029 öffentliche Trinkwasserspender installieren. Bis dahin will man in Petingen nicht warten, denn bis dahin könnten die Installationskosten bereits gestiegen sein. 50.000 Euro hieß der Gemeinderat für drei Wasserspender gut: auf dem Petinger Marktplatz, im Zentrum von Rodange und bei der Grundschule in Lamadelaine.

Damit die Wasserversorgung überall garantiert ist, müssen Leitungen erneuert werden. Die in der rue Jean Waxweiler in Petingen stammen noch aus den 1960er Jahren und müssen ersetzt werden; für diese Arbeiten sind 100.000 Euro vorgesehen. Doch nicht nur um das Trinkwasser muss sich gesorgt werden: Für Anti-Hochwassermaßnahmen werden 80.000 Euro bereitgelegt.

Die Kindertagesstätte „Kordall“ in Petingen erhält eine neue Küche, um die Anzahl der täglich zubereiteten Mahlzeiten von derzeit 400 auf 625 erhöhen zu können. Damit könne man auch die Kinder in der neuen „Maison relais“ bedienen, die daneben geplant ist. Es sei besser, eine einzige Superküche für die zwei Gebäude zu haben, meinte Pierre Mellina.

Während alle Kostenvoranschläge in knapp zweieinhalb Stunden ohne Gegenstimme angenommen wurden, gab es bei der Abstimmung über den berichtigten Haushalt 2023 und den Haushaltsentwurf 2024 allerdings eine Nein-Stimme, die von dem Vertreter von „déi gréng“, Romain Scheuer. Der zweite Vertreter der Grünen war am Freitag abwesend.

Als Dank für ihren langjährigen Einsatz im Dienst der Gemeinde entschied der Gemeinderat einstimmig, Raymonde Conter (CSV) den Titel der Ehrenschöffin und Pierre Mellina (CSV) den Titel des Ehrenbürgermeisters zu verleihen.