RadsportNach Red Bull-Deal: Bora will keine weiteren Stars

Radsport / Nach Red Bull-Deal: Bora will keine weiteren Stars
Der Vertrag von Bob Jungels bei Bora-hansgrohe läuft in diesem Jahr aus Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Das deutsche Radsport-Topteam Bora-hansgrohe plant nach dem Einstieg des Getränkekonzerns Red Bull keinen Großangriff auf dem Transfermarkt und will stattdessen die Superstars der Zukunft selbst entwickeln. Am Wochenende steht für das Team um Bob Jungels aber erst mal das Amstel Gold Race an.

„Wir. werden nicht mit großen Transfers herumspielen und große Stars aus ihren Verträgen herauskaufen. Das ist bisher nicht unser Ansatz“, sagte Teamchef Ralph Denk im GCN-Interview.

Bora-hansgrohe hatte zur laufenden Saison Primoz Roglic verpflichtet. Der Slowene soll bei der Tour de France aufs Podium fahren, muss derzeit sturzbedingt aber eine Pause einlegen. Eine Verpflichtung des belgischen Sprintstars Jasper Philipsen schloss Denk („zu teuer für uns“) ebenso aus wie einen Transfer von Zeitfahrweltmeister Remco Evenepoel („Wir waren nicht in Gesprächen“). Ex-Giro-Sieger Jai Hindley soll derweil bleiben. Der Vertrag von Bob Jungels läuft in diesem Jahr aus.

Man brauche eine klare Strategie und einen klaren Plan. Dieser zieht den Aufbau eines U23-Teams in Betracht. „Das Nachwuchsprogramm ist super wichtig für das gesamte Projekt“, sagt Denk: „Wir suchen nach den neuen Superstars, nicht nach den aktuellen Superstars. Wir sind auf der Suche nach denjenigen, die vielleicht etwas Entwicklung brauchen und denen wir helfen können.“ Bora-hansgrohe unterhält im Nachwuchs derzeit eine U19-Mannschaft. Pläne für ein Frauenteam für die Jahre 2025 oder 2026 gebe es derzeit nicht.

In welcher Form Red Bull in der Außendarstellung zu erkennen sein wird, ist noch offen. „Im Moment ist noch nichts endgültig entschieden, aber die Radsportfans werden das Red-Bull-Branding sicher irgendwo bei uns sehen, aber es ist noch nicht entschieden, wo und wann“, sagt Denk.

Ende Januar hatte die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde grünes Licht für die Mehrheitsübernahme der Betreibergesellschaft von Bora-hansgrohe durch Red Bull gegeben.

Ohne Roglic, mit Jungels

Die Gegenwart für Bora-hansgrohe heißt aber nun erst mal Amstel Gold Race, das am Sonntag stattfindet.  Fehlen wird dabei Primoz Roglic. Der Slowene wird nach seinem Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen. Der Star vom deutschen Rennstall Bora-hansgrohe wird wie erwartet nicht bei der Flèche Wallonne (17. April) und dem „Monument“ Liège-Bastogne-Liège (21.) starten, wie sein Team am Freitag mitteilte. Am Start wird am Sonntag aber Jungels sein.

„Primoz war die gesamte Woche bei uns, um seine großflächigen Wunden und sein Knie zu versorgen. Wir wollen seinem Körper die Zeit geben, sich von diesen Verletzungen komplett zu erholen, denn unser großes Ziel ist die Tour de France“, erklärt Dan Lorang, Head of Performance des Bora-Teams.

Der Slowene war in den folgenschweren Sturz bei der Rundfahrt vor einer Woche verwickelt, in dem sich unter anderem Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard und Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel schwer verletzten. Roglic, der zum Zeitpunkt des Vorfalls Gesamtführender war, war dagegen glimpflich davongekommen und hatte sich keine Knochenbrüche zugezogen. Dennoch musste er das Rennen aufgeben. (dpa/pg)