Nach Randale in Remerschen: Spielinsel kommt weg, Bademeister fordert Security

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An den Remerschener Baggerweihern haben Vandalen am Sonntag schwer gewütet: Noch mitten im Badebetrieb wurde der schwimmende Spielplatz zerstört, später das Boot des Bademeisters entführt und ein Algenschneider kaputt gemacht. 

An den Weihern in Rermerschen kommt Bademeister Carlo Bigatin einfach nicht zur Ruhe: Am Sonntag musste er sich gleich mit einer Reihe von Vandalismus-Fällen auseinandersetzen.

„Der aufblasbare Spielplatz, der auf dem Wasser treibt, wurde am Sonntagnachmittag von einer Bande Jugendlicher komplett zerstört“, schildert Bigatin die Situation. „Es ist gar keine Luft mehr drin; wer versucht, sich draufzustellen, geht damit unter. Zudem wurde das Spiel in mehrere Teile zerlegt.“

Einige davon wären in die Mitte des Weihers getrieben, während sich noch Kinder darauf befanden. Diese konnten glücklicherweise schnell in Sicherheit gebracht werden.

Boot führerlos unterwegs

Ob die Täter Messer oder sonstige Werkzeuge dabei gehabt haben, wisse Bigatin nicht. Als die Jugendlichen nach ihrer „Heldentat“ ans Ufer schwammen, wurden sie bereits von Polizisten erwartet.

Insgesamt sei der Sonntag wirklich kein schöner Tag für Bigatin gewesen – denn als ob er mit 4.000 Badegästen und dem Vandalismusfall nicht schon genug zu tun gehabt hätte, wurde zu allem Überfluss auch noch eines seiner Rettungsbote entführt: Gegen Abend hatte eine andere Bande das Schloss des Bootes mit einem Schneider, wie Bigatin vermutet, geknackt und war damit übers Wasser gefahren.

„Als die Polizei am Weiher angekommen ist, sind sie vom Boot ins Wasser gesprungen“, erzählt Bigatin. Das Boot sei daraufhin unbemannt durch den Weiher gefahren: „Es war gar nicht so einfach, es wieder einzufangen.“

Frust wegen Trinkern, …

Auch die Algenmaschine, mit der Carlo Bigatin jeden Morgen die Algen schneidet, habe ein Loch. „Die ist dabei, unterzugehen“, seufzt er. Nach den Ereignissen am Sonntag sei er mit den Nerven am Ende.

Der Bademeister bedauert besonders, wenn Menschen einen schönen Tag am Baggerweiher verbringen wollen, der ihnen dann durch solche Aktionen verdorben wird.

„Ich verlange von der Gemeinde für die nächste Saison zwei Security-Leute, die die Gäste beim Betreten auf Alkohol kontrollieren“, fordert der gebürtige Düdelinger. Denn viele der Zwischenfälle, die er tagtäglich auf den Weihern erlebt, seien auf Trunkenheit zurückzuführen.

… Kontrollen wegen Cannabis

Kontrollen sind in der letzten Zeit tatsächlich durchgeführt worden – allerdings hatte die Polizei dabei eher Cannabis-Konsumenten im Visier – und rückte schließlich 15 Grasrauchern mit Zivilfahndern und einem Spürhund auf den Leib.

Tom Weber, Schöffe der Gemeinde Schengen und Verantwortlicher für die Weiher, bedauert die Vorfälle vom Sonntag: „Wir sind dabei, den Wasserspielplatz komplett abzubauen“, bestätigt er.

Carlo Bigatins Forderung, Alkohol an den Weihern zu verbieten, hält er für nur schwer umsetzbar: „Damit würden wir alle bestrafen, weil ein paar sich nicht benehmen können“, argumentiert er. Zudem müsse dann auch der Verkauf von Alkohol am hauseigenen Kiosk verboten werden – und es mache auch irgendwie den Charme der Weiher aus, sich dort mal mit einem kühlen Bier hinsetzen zu können.

Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Charme trotz aller Zwischenfälle auch in Zukunft noch bestehen bleibt.

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fluppes
8. August 2018 - 14.19

@Herr Scholer Wenn Sie richtig lesen, er sagt, dass er nicht mehr kifft. Und ich denke, verharmlosen tut er auch nichts, im Gegenteil, er sagt doch, dass Cannabis nicht harmlos ist. Schlimmer als jetzt kann es nicht mehr kommen, Cannabis ist doch längst integriert und es bedarf dringend einer gesetzlichen Lösung. Der Staat soll es kontrolliert verkaufen, jedoch ein Teil des eingenommenen Geldes sollte in die Gesundheitskasse und in Aufklärungskampagnen fliessen. Die Politiker sollen endlich Nägel mit Köpfen machen anstatt nun vor den Wahlen wieder für gewisse Formen der Regulierung in ihren Programmen zu plädieren um nach den Wahlen das Thema wieder in der Schublade verschwinden zu lassen.

Jang
7. August 2018 - 17.02

Muss daat doten alles an den Baggerweieren sinn ? Ett ass een Naturschutzgebiet,daat Geplanschs ass nett noutwendig. Ett ass eng unvirstellbar Emweltbelaschtung. Esou eng "dichteg Gemeen" soll eemol daat iwerdenken.

Hippie
7. August 2018 - 13.23

Ach ja, aber vor den Kindern darf ganz normal Alkohol getrunken werden der sogar noch da verkauft wird? Welch wunderbare Welt.

Scholer
7. August 2018 - 12.44

Freiheit die ich meine.Freiheiten sind Grenzen gesetzt und ohne diese Grenzen würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren.Sie philosophieren in sehr kindhafter Manier über Cannabis, verharmlosen ,wie alle anderen Kiffer auch, die Gefahren die von dieser Droge ausgehen, Sie wedeln mit der Fahne der Freiheit im Winde, ihren Genuss zu legalisieren, egal welche Konsequenzen, Kosten dies verursacht.Was nun die Baggerweiher in Remerschen anbelangt, zeugen gerade die Kiffer wieweit ihre Grenzen der Freiheit reichen, wieweit das Thema "Rücksicht" für sie von Bedeutung ist. Kiffen in einem Freibad unter Kindern und Jugendlichen.Befremdend.Wo gekifft wird ,sind die Dealer nicht weit entfernt.Freiheit die die Kiffer meinen.

O.J.
7. August 2018 - 11.08

Wie wurde mit den Vandalen verfahren? Erwartet sie jetzt eine angemessene Strafe oder werden sie verschont? Bitte etwas mehr Fleisch an den Knochen!

Krescht
7. August 2018 - 9.55

wann se esou mat hiren client'en zu Remerschen geplot sin , dann sollen se dach de Baggerweiher zou man awer Geld regaiert die Welt, gell

Johnny
7. August 2018 - 9.48

Danke für die Kritik. 1) Zu allerest sehe ich das so, dass die Freiheit des einen da aufhört, wo die des anderen anfängt. Es darf also niemand anderes Schaden zugefügt werden. Soweit zu Ladendiebstahl usw. Hier geht es um ein persönliches Recht, das Recht, straffrei und ohne einem anderen als sich selbst zu schaden oder einen anderen in Gefahr zu bringen, eine Droge zu konsumieren. 2) Was den zweiten Punkt angeht. Ja, es gibt halt Menschen, die das gerne tun, und das sollte man respektieren, solange es sich auf 1) bezieht. Es lässt sich nicht verbieten. Die Verbotspolitik ist längst gescheitert und hat nur zusätzliche Probleme geschaffen, sie garantiert nicht einmal Ansatzweise Jugengschutz oder Qualitätskontrolle. Es geht nicht darum, ob man einfach damit aufhören kann oder dass die Droge dennoch nicht so „harmlos“ ist. Keine Droge, auch nicht Cannabis, ist „harmlos“ und ich bin mir der negativen Wirkungen und Gefahren sehr bewusst, aber auch ich bin Realist, Herr Realist ;-)

Jang
7. August 2018 - 9.04

Den Niveau Gesellschaft ass ganz weit erof komm. Reglementer an Gesetzer notzen geschwön guer neischt méi. Sodomma an Gomorrha ??

Realist
7. August 2018 - 8.21

Ihr Beitrag liest sich sehr flott und flüssig. Dennoch kann ich Ihnen eine Kritik nicht ersparen. Zitat: "Aber wer Drogen nehmen mag, die zwar verboten aber längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen (…) muss damit rechnen, dass die Intoleranz des Staates zuschlägt, er so gesehen diskriminiert und stigmatisiert wird und auch bestraft werden kann!" Tja, was soll man sagen? Willkommen in einem Rechtsstaat, der ab und zu auf die Einhaltung seiner Gesetze pocht. Den moralischen Bonus des "Diskriminierten" und "Stigmatisierten" könnte laut Ihrer Logik jeder Ladendieb, Schwarzfahrer, Raser und Begeher von ähnlichen, ebenfalls weit verbreiteten Bagatelldelikten für sich in Anspruch nehmen. Was Sie "Intoleranz" nennen, ist aber in Wirklichkeit nur Anwendung der Gesetze, und in diesem Falle noch nicht einmal eine übertriebene, da es doch immerhin um eine Droge geht, die durchaus nicht so harmlos ist, wie mancher dies gerne hätte. Schlussendlich schreiben Sie dann noch, dass Cannabiskonsumenten sich durch Verfolgungsdruck und Ängste, etwa um den Arbeitsplatz, "zermartert" fühlen. Da gäbe es doch eine einfache Lösung: Einfach aufhören. Geht doch "problemlos", wie Sie selber schreiben.

Johnny
6. August 2018 - 20.14

Die 15 Grasraucher, denen die Polizei mit Zivilfahndern und einem Spürhund auf den Leib gerückt ist, werden jetzt verstehen, was es heisst "ZESUMME FIR IECH". Sie werden jedenfalls wohl bestimmt nicht mehr so ganz begeistert sein, in irgend einer Weise mit der der Polizei "ZESUMMEN" zu arbeiten, auch nicht bei schlimmen Straftaten, da wird es jetzt möglicherweise aus Trotz und Frust heissen: "Wir haben nichts gesehen und nichts gehört, und es kann uns auch egal sein, wir möchten von nichts wissen" Vor vielen Jahren war bei mir eine Hausdurchsuchung wegen ein paar Pflanzen auf dem Balkon und das Unverständnis gegenüber der Polizei und den Verantwortlichen in der Politik ist noch immer vorhanden, obwohl ich längst nicht mehr kiffe. Ein Polizist hat sich damals mir gegenüber nicht richtig verhalten, ich wurde schlicht und einfach erpresst, falsch informiert und in meinen Rechten beschnitten. So legte dieser Polizist mir und meiner Lebensgefährtin nahe, uns nicht in der Wohnung zu bewegen. Als ich sagte, dem sei jedoch nicht so, es wäre unser Recht, uns frei zu bewegen, wurde mir gesagt, da hätte ich wirklich Recht, aber es würde auch anders gehen, man könnte uns auch zwingen, und, wie möchten wir das später denn beweisen, wir würden ja sowieso nicht gegen die Beamten und ihre Aussagen ankommen. Die Situation drohte verbal zu eskalieren und die anderen Polizisten hatten glücklicherweise ihren vorlauten Kollegen noch rechtzeitig ausgebremst. Dass ich nicht mehr kiffe, hat aber nichts mit der Polizei zu tun, sondern, ich vertrug das Kraut schlicht und einfach nicht mehr, wie so mancher Bekannter oder Bekannte auch, die damit einfach so (und ganz problemlos) damit aufgehört haben. Ausserdem trinke ich kaum Alkohol und rauche zudem auch keinen Tabak mehr. "Und das ist auch gut so". Um es einfach klar zu stellen: Ich bin kein "Drogi", der lediglich für seinen eigenen Konsum plädiert. Ich verstehe immer noch nicht, warum weiterhin so eine Hatz auf Cannabis-Konsumenten gemacht wird? Zumal es Menschen in der Regierung gibt, die eigentlich toleranter sein müssten? Wenn Sie jetzt sofort denken, ich spiele auf die sexuelle Orientierung einiger sehr bekannter Personen an, dann haben Sie das genau richtig verstanden! Es gibt Länder, da werden Menschen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung heute leider noch immer verfolgt und bestraft. Auch hier in Luxemburg gab es einmal Zeiten, da stand diese Form der sexuellen Orientierung unter Strafe. So ganz lange ist dies noch nicht her. Aber zum Glück ist das ja zumindest in Luxemburg nun anders und Gesetze können sich bekanntlich ändern, sie werden schliesslich von Menschen für Menschen gemacht. Wer zu Hass aufruft und diskriminiert, wird bestraft, zu Recht, und es ist verboten, Menschen wegen ihres Geschlechtes, ihrer sexuellen Ausrichtung oder etwa wegen ihrer Religion, nur um diese zu nennen, zu diskriminieren. Aber wer Drogen nehmen mag, die zwar verboten aber längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und von mindestens der Hälfte der Bevölkerung akzeptiert sind oder toleriert werden, muss damit rechnen, dass die Intoleranz des Staates zuschlägt, er so gesehen diskriminiert und stigmatisiert wird und auch bestraft werden kann! Selbst, wenn von einer Strafe abgesehen wird, sind die psychischen Auswirkungen doch nicht zu unterschätzen und stellen eine Form von Strafe dar: Die Unkenntnis über das, was geschehen kann, wie zum Beispiel der Verlust des Arbeitsplatzes, zermartern so manchen Mitmenschen. Jetzt - kurz vor den Wahlen - wird das Thema Cannabis wieder aus Gründen des Stimmenfanges in die Wahlprogramme geschrieben und danach hört man wahrscheinlich nichts mehr davon. Hätten die uns Regierenden nicht Zeit genug gehabt, etwas zu verändern?

KTG
6. August 2018 - 20.00

"Zudem müsse dann auch der Verkauf von Alkohol am hauseigenen Kiosk verboten werden". Was für ein Unsinn. Alkohol mitbringen verbieten, eigenen Alkohol weiter verkaufen und nichts ausschenken an offensichtlich Betrunkene.