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Tote Hunde in BascharageNach Autopsie-Ergebnissen: Tierarzt hält toxikologischen Befund für „merkwürdig“

Tote Hunde in Bascharage / Nach Autopsie-Ergebnissen: Tierarzt hält toxikologischen Befund für „merkwürdig“
Die Symptome eines Hitzschlags unterscheiden sich von denen einer Vergiftung Symbolfoto: Freepik/user18526052

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Fünf Hunde sterben nach dem Aufenthalt in einer privaten Tierpension. Die Autopsie eines der Tiere deutet auf eine Vergiftung hin. Der Escher Tierarzt Dr. Paul-Alexandre Lemaire hat sich um zwei der betroffenen Hunde gekümmert – und findet das Resultat des toxikologischen Befunds „merkwürdig“.

Fünf Hunde sind im vergangenen August nach ihrem Aufenthalt in einer privaten Hundepension gestorben. Zwei davon – Emma und Molly – sollen einem Hitzschlag zum Opfer gefallen sein, nachdem sie stundenlang unbemerkt auf dem Speicher der Pension eingesperrt gewesen waren. Am Dienstag hat die Staatsanwaltschaft die Autopsie-Ergebnisse von Molly mitgeteilt, die als Einzige noch nicht eingeäschert worden war. Demnach soll eine „rattengiftähnliche Substanz“ den Tod mitverursacht haben. Auf den Escher Tierarzt Dr. Paul-Alexandre Lemaire, der sich damals um genau diese beiden Tiere gekümmert hat, wirkt das Resultat des toxikologischen Befundes „merkwürdig“. Im Gespräch mit dem Tageblatt erklärt er, warum.

Er wolle keine Schlussfolgerungen ziehen – die Ermittlungen würden noch laufen und zudem kenne er die festgestellte Dosierung nicht. Hunde, die unter einer Hyperthermie leiden, würden jedoch andere Symptome aufzeigen als bei einer Vergiftung: zum Beispiel Erbrechen und Nierenversagen. Blutverlust gehöre nicht dazu. Man stütze sich bei einer Untersuchung stark auf die gegebenen Informationen. Zudem würden die Besitzer sich meist bemühen, ihr Tier abzukühlen. Dies könne dazu führen, dass die Temperatur beim Eintreffen in der Tierarztpraxis nicht mehr erhöht ist. Die Konsequenzen würden jedoch bleiben – insbesondere das Nierenversagen.

Bei Hunden, die Rattengift aufgenommen haben, sei das anders. Das Gift führe nicht unbedingt zu Nierenversagen, sondern zu einem veränderten Blutbild. Dies löse sichtbare Blutungen an den Schleimhäuten sowie im Bauchraum des Tieres aus und führe zu einer Anämie – also einer Blutarmut. „Das war bei diesen Hunden nicht der Fall“, sagt der Tiermediziner. „Sie hatten eher zu konzentriertes Blut.“ Was den Zustand betrifft, so sei nur einer der beiden Hunde überhaupt noch fähig gewesen, sich auf den Beinen zu halten.

„Vergiftungen durch Rattengift sind selten“, sagt Dr. Lemaire. Oft würden die Menschen es befürchten, allerdings handele es sich dabei meist um Fälle, bei denen diese das Gift bei sich zu Hause verteilt haben und somit wissen, dass die Möglichkeit besteht. Um jedoch fünf Hunde damit zu töten, müsste man schon eine Menge Rattengift verteilen. „Warum sollte jemand einen Hund in die Notaufnahme bringen und dann etwas anderes behaupten, wenn eine Vergiftung, wartet man nicht zu lange, behandelt werden kann?“, fragt sich der Tierarzt.


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Leila
16. Januar 2025 - 15.05

Haben sich die Hunde heimlich selber eingesperrt? Oder wie ist das zu verstehen?