Hauptstädtisches BahnhofsviertelModerner und weniger Autoverkehr: Der Pariser Platz wird neu gestaltet

Hauptstädtisches Bahnhofsviertel / Moderner und weniger Autoverkehr: Der Pariser Platz wird neu gestaltet
Ästhetisch soll sich der neue Pariser Platz stark von dem aktuellen unterscheiden Grafik: Luxtram

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Im Zuge der Arbeiten an der Tramtrasse wird auch der Pariser Platz neu gestaltet. Am Montagabend wurden die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Platz soll menschenfreundlicher und moderner werden, sagen die Gemeindeverantwortlichen. Beginnen werden die Arbeiten im Mai. Sie sollen Mitte 2021 abgeschlossen sein.

Mehr „art de vivre“ verspricht Luxtram-Direktor André Von der Marck. Bei den Plänen, die am Montag (dem 10. Februar) in einer öffentlichen Versammlung vorgestellt wurden, seien die Wünsche der Bürger berücksichtigt worden, sagte Laurent Schwaller, Leiter der Abteilung „espace public“ der Stadtverwaltung. In zwei Sitzungen im Jahr 2018 konnten die Bürger ihre Meinungen zu dem Vorhaben äußern.

Ästhetisch wird sich der neue Pariser Platz stark von dem aktuellen unterscheiden. Rund um den Platz sind Terrassen für die anliegenden Cafés vorgesehen. An die Ecke zur rue du Fort Bourbon kommt eine Wasserfontäne hin. Vorgesehen sind auch ein „Vel’oh“- Verteiler und ein Bücherschrank. Zum „art de vivre“ gehört außerdem mehr Grün: Bäume werden rund um den Platz parallel zu den Häusern stehen. Der gesamte Platz wird mit den gleichen Granitsteinen belegt werden wie jene vor dem großherzoglichen Palast; die Steine der Gehwege werden sich von denen der öffentlichen Fahrbahn durch ihre Oberfläche unterscheiden.

Weniger Platz dem Autoverkehr

Die größte Neuerung betrifft den Autoverkehr. Um etwa aus dem Stadtzentrum in die rue d’Anvers zu gelangen, müssen Autofahrer den Weg durch die rue Dicks und die rue Sainte-Zithe nehmen. Ebenso wird es auf der anderen Seite des Platzes fortan keine Zufahrt mehr aus der rue Fort Bourbon in die avenue de la Liberté geben. Parkplätze für Lieferwagen werden aber nach wie vor zur Verfügung stehen.

Die Arbeiten werden in drei Phasen durchgeführt: Begonnen wird in der Mitte des Platzes an den unterirdischen Gas-, Elektro- und Telekom-Netzen. Um den Tagesablauf in den anliegenden Cafés so wenig wie möglich zu stören, beginnen die Arbeiten entlang den Gebäuden im September dieses Jahres und sollen im Februar 2021 beendet sein. Zwischen Februar und April 2021 werden die Arbeiten an der „voirie“ rund um den Platz abgeschlossen werden. Die Gebäudeeingänge werden während der gesamten Arbeiten zugänglich sein.

„Alles sehr schön, aber was ist mit uns?“

Das Thema der Informationsversammlung war zwar die Neugestaltung des Pariser Platzes, doch unter den Anwesenden befanden sich auch Geschäftsleute, die sich wegen der Arbeiten an der Tramtrasse Sorgen um ihre Zukunft machen. „Alles sehr schön, aber was gedenken Sie zu tun, damit jetzt wieder Kunden zu uns kommen?“, wollte ein Betroffener von Bürgermeisterin Lydie Polfer wissen.

Die Politikerin wies auf die möglichen Ausgleichszahlungen hin, die die Geschäftsleute unter bestimmten Bedingungen von Luxtram erhalten können. Polfer zeigte sich jedoch erstaunt darüber, dass bis dato erst 18 solcher Anträge gestellt worden seien. Der Schöffenrat habe aber zusätzliche Maßnahmen beschlossen, um den Geschäften des Bahnhofsviertels zu helfen.

Parkhaus „Martyrs“ nach wie vor geschlossen

Ab Freitag, dem 14. Februar, können Besucher ihre Fahrzeuge wieder eine Stunde lang in den Parkhäusern Neipperg und Wedell gratis parken, samstags sind es sogar vier Stunden. Die Maßnahme gelte bis zum Ende der Arbeiten an der Tramtrasse im Bahnhofsviertel. Die Gemeinde wolle sich außerdem an das Wirtschaftsministerium wenden, um zu erreichen, dass Geschäftsleute entlang der Trasse Steuern und Gebühren in mehrere Teilzahlungen aufteilen können.

Des Weiteren stellt die Gemeinde 50 Geschäftsleuten – Priorität haben jene aus dem Bahnhofsviertel – einen Ausstellungsplatz auf der Frühjahrsmesse in der Luxexpo The Box zur Verfügung. Den Geschäftsleuten rund um den „Rousegäertchen“ stellte die Bürgermeisterin 15 bis 20 Parkplätze im Parking „Heine“ in Aussicht, weil das Parkhaus „Martyrs“ infolge eines Brandes am 9. September 2019 noch immer geschlossen ist. Erst im Sommer könne man hier mit dem Gutachten eines Experten rechnen. Vorher weigere sich die Versicherungsgesellschaft, die sich nach wie vor dort befindenden verbrannten Autos zu entfernen. Erst wenn das geschehen sei, könne man mit der Instandsetzung des Parkhauses beginnen.

Unter den Anwesenden befanden sich auch mehrere Geschäftsleute, die sich um ihre Zukunft sorgen
Unter den Anwesenden befanden sich auch mehrere Geschäftsleute, die sich um ihre Zukunft sorgen Foto: Editpress/Julien Garroy
Sully
12. Februar 2020 - 17.40

@ Leila "wie denn auch, wenn sie bis dahin vielleicht längst pleite sind? " Dann kommen neue die es besser können. Anpassen oder untergehen. Willkommen in der Marktwirtschaft!

Othon
12. Februar 2020 - 14.15

Wann den Trams-Chantier bis fäerdeg ass, da ginn d'Loyere vun de Geschäfter an Appartementer ëm 20% an d'Luucht, sou ass et iwwerall am Ausland och gaangen. Da jäizen se eréischt.

dranghi
12. Februar 2020 - 13.23

@Leila "wie denn auch, wenn sie bis dahin vielleicht längst pleite sind? Und die, die mit Ach und Krach überleben – warum sollten sie? Denken Sie, dass es motivierend ist, tagtäglich stundenlang in einem leeren Laden zu stehen und die Unkosten laufen weiter?" Das hat nichts mit dem Tram zu tun, die Leute kaufen lieber im Internet, ist billiger, die Auswahl ist riesig, 24/7 geöffnet, die brauchen keine Horrormieten zu zahlen und die Waren kommen gratis nach Hause, wenigstens für Prime-Mitglieder. " Abgesehen von der Langeweile die Stunden abzusitzen…" Ja, gelangweilte Verkäufer die Däumchen drehen, braucht man im Internet auch nicht zu finanzieren, genauso wenig wie deren Kleidung, Heizung und Kühlung. Der Handel ist tot, da bleiben nur Frisöre, Eisdielen, Fastfoodketten, Restaurants und Cafés. Und aus mir unbegreiflichen Gründen, Immobilienhändler.

Leila
12. Februar 2020 - 11.08

dranghi wie denn auch, wenn sie bis dahin vielleicht längst pleite sind? Und die, die mit Ach und Krach überleben - warum sollten sie? Denken Sie, dass es motivierend ist, tagtäglich stundenlang in einem leeren Laden zu stehen und die Unkosten laufen weiter? Abgesehen von der Langeweile die Stunden abzusitzen...

dranghi
11. Februar 2020 - 19.41

Wann den Tram bis fäerdeg ass an d'Geschäfter, d'Lokaler an d'Appartementer doduerch 20% méi wäert sinn dann ass dat normal, da bezilt kee säi Schuedenersatz zréck.