WettbewerbMit der Feder gegen den Klimawandel – Kinder schreiben über globale Erwärmung

Wettbewerb / Mit der Feder gegen den Klimawandel – Kinder schreiben über globale Erwärmung
 Bild: Samyukta Sivashankar

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Das „TEDx“-Programm der Universität Luxemburg hat im August Kinder und Jugendliche zu einem Schreibwettbewerb aufgerufen. Die jungen Menschen im Alter zwischen neun und 20 Jahren sollten über das schreiben, was sie von uns allen am ehesten betrifft: den Klimawandel. Das Format war dabei egal: Ob Gedicht, Kurzgeschichte oder Essay – alle Stilformen waren erlaubt, solange das Werk nicht mehr als 1.000 Wörter umfasste. 

Miriam Zimmer, Studentin an der Universität Luxemburg und Organisatorin des Schreibwettbewerbs, sagt: „Der Wettbewerb entstand aus der Idee heraus, jener Generation ein Sprachrohr zu bieten, die am meisten von den Folgen des Klimawandels betroffen sein wird.“ Zwei talentierte Gewinnerinnen wurden ermittelt: Ihre Beiträge wurden im Media Center der Universität in Belval aufgenommen und in das diesjährige Programm der „TEDxUniversityofLuxembourg“-Konferenz integriert. Vom 12. bis zum 16. Oktober 2020 sind also unter den Konferenzvortragenden, die von ihren Ideen und Erfahrungen zur Lösung der Klimaproblematik berichten, auch die zwei Wettbewerbsgewinnerinnen Christie Anne Baggendorf (17) und Samyukta Sivashankar (9) zu sehen.

Das Tageblatt druckt in seiner heutigen Ausgabe die beiden Gewinnertexte ab. In den kommenden Tagen folgen weitere Beiträge. 


Es war einmal ein Regenwald …

Von Christie Anne Baggendorf (17 Jahre alt)

Ein Regenwald durchzieht das Land.
Grüne Bäume, hochgewachsen und alt.
Ein Ort voller Wärme und Feuchtigkeit,
Ein prachtvolles Heim für Wesen jeder Gestalt.

Weit entfernt, in einem reichen Land,
Herrscht Appetit auf Fleisch und Geld.
Der Viehzüchter fragt: Wozu Regenwald?
Die Bäume fallen. Der Wald wird zum freien Feld.

Die Sonne brennt gleißend, der Affe stirbt.
Der nackte Boden erodiert.
Ein Vogel legt ein letztes Ei.
Rinder rülpsen, der Methanwert explodiert.

Endlos viele Bäume werden gefällt.
Endlos viel Kohlendioxyd wabert umher.
Unvorstellbare Mengen,
Und doch kümmert es niemanden mehr.

In diesen Bäumen leben viele Geschöpfe,
Wohin sollen sie jetzt nur?
Er, kaltherzig, ignoriert ihren Hilfeschrei,
Hört nicht das Flehen von Mutter Natur.

Er sitzt am Tisch aus tropischem Holz.
Ein reicher Mann, sein Hemd riecht nicht frisch.
Der Schweiß tropft, Asthma quält ihn.
War das richtig, fragt er sich.

Was ist dein Beitrag?

Von Samyukta Sivashankar (9 Jahre)

An dem Tag, an dem ich mit meinen Eltern in Luxemburg gelandet bin, das war im Januar 2013, da lag ziemlich viel Schnee am Flughafen. Wir konnten nicht einmal rausgehen, und mir hat der Anblick sehr gefallen. Ich erinnere mich, wie ich im nächsten Jahr auf dem Weg zum Kindergarten im Schnee gespielt habe. Jedes Jahr gab es dann immer weniger Schnee, und meine kleine Schwester hat viel weniger Schnee gesehen als ich. Ich befürchte, dass wir eines Tages gar keinen Schnee mehr zu sehen bekommen. Das ist nur eine der Folgen der Erderwärmung.

Auf der Erde hat es einmal viel mehr Natur gegeben, aber heute haben wir viel davon verloren, um Spielzeug, Möbel, Platz für Gebäude, Straßen, Fabriken und so weiter zu machen. Ackerland für unsere Nahrung ist zu Städten geworden. Das Stadtleben ist schön und bequem, aber in den meisten Städten gibt es Verschmutzung durch Abgase von Autos, Bussen und anderen Kraftfahrzeugen. Die Menschen atmen die schmutzige Luft ein, trinken verseuchtes Wasser und essen Obst und Gemüse, das mit Chemikalien belastet ist. Was für ein hoher Preis für unseren Komfort!

Sind wir die Einzigen, die dafür bezahlen? Die Erde ist nicht nur für uns da! Wir teilen uns die Erde mit Pflanzen, Tieren und anderen Lebewesen. Sie leiden genauso darunter, dass die Umwelt verloren gegangen ist. Kühe und Wale sterben, weil sie Plastik gefressen haben, Seevögel sterben durch Ölkatastrophen, Eisbären sterben, weil sich ihr Lebensraum verändert. Womit haben sie dieses Leid verdient?

Wir machen trotzdem weiter und verursachen schmerzhafte Änderungen des Klimas: Wir stoßen immer mehr Treibhausgase aus, fällen die Bäume, die dabei helfen, Kohlendioxidwerte auszugleichen, und produzieren Abfälle, die unserer Umwelt dauerhaft schaden werden. Wir tun das alles nicht, weil es wichtig für unser Überleben ist!

Viele von uns haben die Realität des Klimawandels noch nicht ganz begriffen, oder sie wissen vielleicht nicht so genau, wie sie etwas verbessern können. Ein guter Anfang wäre, für alles was wir tun, einen anderen Weg zu finden. Als Anfang könnten wir mehr Bäume pflanzen, versuchen, nicht so viel Plastik zu benutzen, Spaß daran haben, mit dem Fahrrad, Skateboard oder Roller unterwegs zu sein, und aktiv erneuerbare Energien einführen.

Die Natur ist unsere Freundin, schon immer. Wenn wir der Natur schaden, schaden wir uns selbst. Verbreiten wir die Botschaft von Liebe zur Natur und Umwelt. Lasst uns die Geschenke der Natur, die unsere Großeltern bekommen haben, auch dieser und den zukünftigen Generationen geben. Ich selber mache Folgendes: Ich benutze keine Plastikstrohhalme für Getränke oder Plastikgeschirr für Partys, nehme kein Plastikspielzeug als Geschenk an, habe angefangen, im Park in der Nähe Müll wegzuräumen, und bestehe darauf, dass meine Eltern umweltbewusst handeln. Und was wäre dein Beitrag?

 Bild: Samyukta Sivashankar