Insgesamt 2.169 Kaiserschnitte wurden im Jahr 2020 in Luxemburg durchgeführt. Das sind 28,8 Prozent aller Geburten in dem Jahr – also mehr als ein Viertel. Von den insgesamt 7.523 Geburten wurde bei 5.354 auf natürliche Weise entbunden, antwortet Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) auf eine parlamentarische Anfrage von Nancy Arendt-Kemp (CSV). 59,7 Prozent waren spontane Vaginalgeburten, 11,5 Prozent waren vaginale Geburten unter instrumenteller Hilfe. Darunter versteht man Geburten, bei denen zum Beispiel eine Geburtszange, eine Saugglocke oder ein Spatel verwendet wird.
Die Anzahl der Kaiserschnitte in Luxemburg sei allerdings seit einigen Jahren rückläufig, heißt es. 2019 waren es noch 29,4 Prozent, 2018 und 2017 jeweils 31,1 Prozent und 2016 lag der Anteil der Kaiserschnitte mit 32,2 Prozent noch höher. Derzeit lägen nur die offiziellen Zahlen bis 2019 vor, sagt Lenert. Die Zahlen für 2020 seien zwar schon validiert, aber noch nicht veröffentlicht worden. Ein Bericht für die Jahre 2020 bis 2022 werde in den kommenden Monaten erstellt.
16,6 Prozent der Kaiserschnitte (360) in Luxemburg mussten wegen Geburtsstillstand durchgeführt werden, geht aus Lenerts Antwort hervor. Dies war die Hauptursache im Jahr 2020. Der zweithäufigste Grund für einen Kaiserschnitt waren fetale Leiden. 12,9 Prozent (279) der Kaiserschnitte mussten aus diesem Grund durchgeführt werden. An dritter Stelle stehen Kinder, die bei der Geburt in Beckenendlage lagen. Dies war bei insgesamt 273 Geburten (12,6 Prozent) der Fall.
Mit einer Kaiserschnittrate von rund 29,4 Prozent im Jahr 2019 liegt Luxemburg über dem europäischen Durchschnitt von 26,0 Prozent. Die niedrigste Kaiserschnittrate in Europa hat Norwegen mit nur 16,4 Prozent. Am höchsten ist sie mit 53,1 Prozent in Zypern, das mit großem Abstand auf den zweiten Platz. Der European Perinatal Health Report zeigt auch, dass die Kaiserschnittrate in Nordeuropa generell niedriger ist als in Süd- und Mitteleuropa.
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