Rentrée 2021Gelockerte Maskenpflicht, Teststrategie und Impfungen: Meisch stellt neuen Stufenplan vor

Rentrée 2021 / Gelockerte Maskenpflicht, Teststrategie und Impfungen: Meisch stellt neuen Stufenplan vor
Bildungsminister Meisch und Gesundheitsministerin Lenert erklärten die neuen Maßnahmen im Schulwesen zur Rentrée 2021 Editpress / Alain Rischard

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Bildungsminister Meisch hat am Donnerstag die neuen Corona-Maßnahmen zum Schulbeginn vorgestellt. Das CovidCheck-System wird nicht eingeführt, stattdessen setzt die Regierung auf breitflächige Tests und die Impfbereitschaft beim Personal und der Schülerschaft. Die Maskenpflicht wird ebenfalls etwas aufgelockert. 

Bildungsminister Claude Meisch (DP) hat am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) die neuen sanitären Maßnahmen für den Schulbeginn am 15. September vorgestellt. „Wir wollen ein Maximum an normalen Unterricht“, sagt Meisch. „Quarantänemaßnahmen sollen auf ein Minimum reduziert werden.“ 90 Prozent der Lehrer und 50 Prozent der Schülerschaft sollen den Aussagen des Bildungsministers zufolge zu Schulbeginn am 15. September vollständig geimpft sein. Meisch spricht von einer neuen Sicherheit und sagt: „Wenn wir uns alle impfen und testen lassen, kann die Schule größtenteils normal funktionieren.“

Neben dem Ermöglichen eines normalen Schulalltags will die Regierung drei weitere Ziele in den Schulen verfolgen. Erstens sollen die Schüler ihre Masken ablegen dürfen – wenn möglich. Zweitens sollen so wenig wie möglich Schulstunden ausfallen. Drittes wolle man die gesamte Schulgemeinschaft vor einer Ansteckung schützen, sagt Meisch. Man könne sich auf die Erfahrung der vergangenen 18 Monate berufen und habe den Stufenplan entsprechend angepasst. „Wir wollen kein Homeschooling oder Wechselunterricht – werden aber auch auf diese Maßnahme zurückgreifen, wenn es die Situation erfordert“, sagt der Bildungsminister. Die Flexibilität sei eine der Stärken des Luxemburger Bildungswesens während der Pandemie gewesen – auch wenn diese Flexibilität die Lehrkräfte vor eine große Herausforderung gestellt habe. Es sei demnach nicht auszuschließen, dass auch wieder strengere Regeln eingeführt werden müssten, sagte Meisch auf Nachfrage des Tageblatts.

Warum für die Schule nicht das 3G-System des CovidCheck eingeführt wurde? „Der CovidCheck ist sehr erfolgreich bei einzelnen Veranstaltungen“, sagt Meisch. „Für alltägliche Aktivitäten braucht es andere Lösungen.“ Der Unterschied liege zudem darin, dass eine Schulpflicht bestehe und man einzelne Schüler nicht vom Unterricht ausschließen dürfe.

Neuer Stufenplan ab „Cycle 2“

Die neuen Regeln zu Schulbeginn gelten erst ab dem „Cycle 2“ und sehen vor, dass innerhalb der Klassenräume und im Pausenhof keine Maske mehr getragen werden muss. Ab Zyklus 2 gilt eine Maskenpflicht im Inneren des Schulgebäudes nur außerhalb des Klassenraumes und im Schultransport. „Jeder kann trotzdem eine Maske anziehen, das ist nicht verboten“, sagt Meisch. „Das kann weder der Lehrer für seine Klasse noch der Schuldirektor für das Schulgebäude verbieten, wenn man sich damit wohler fühlt.“ Zyklus 1 ist vollständig von einer Maskenpflicht befreit. Zudem setzt das Bildungsministerium auf eine verstärkte Teststrategie: Zweimal pro Woche sollen die Schüler sich in der Grundschule und im Sekundarunterricht Corona-Selbsttests unterziehen – Schüler des Sekundarunterrichts können einen der beiden Tests zu Hause machen. In der Grundschule sollen beide wöchentlichen Tests vor Ort gemacht werden. Die Tests sollen wie auch im vergangenen Jahr auf freiwilliger Basis stattfinden. Die Klassenräume sollen weiterhin regelmäßig gelüftet werden, das Bildungsministerium empfiehlt zudem regelmäßiges Händewaschen.

Szenario 1 und Szenario 2 treten dann in Kraft, wenn sich eine Person oder zwei Personen innerhalb einer Klasse sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Die infizierte Person muss in Quarantäne – für alle Schüler innerhalb der Klasse gilt ab dem Punkt wieder eine Maskenpflicht. Geimpfte und Genesene innerhalb der gleichen Klasse müssen nicht in Quarantäne. Schüler, die weder geimpft noch genesen sind, dürfen ebenfalls weiterhin zur Schule – jedoch besteht für alle anderen Aktivitäten außerhalb der Schule eine Quarantänepflicht. Zudem müssen sich diese Schüler alle 48 Stunden testen lassen. Die Quarantänepflicht für außerschulische Aktivitäten kann am sechsten Tag durch einen negativen PCR-Test wieder aufgehoben werden. Die Tests werden den Schülern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Szenario 3 tritt dann in Kraft, wenn drei bis fünf Schüler innerhalb einer Klasse positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Auch hier können geimpfte und genesene Schüler weiterhin zur Schule, müssen jedoch eine Maske tragen. Alle anderen Schüler werden in Quarantäne gesetzt, die erst durch einen negativen PCR-Test am sechsten Tag der Quarantäne wieder aufgehoben werden kann.

Szenario 4 umschreibt eine Infektionskette an einer Schule. In dem Fall sind mehrere Klassen innerhalb einer Schule oder mehr als fünf Schüler innerhalb einer Klasse von einer Corona-Infektion betroffen. In dem Fall soll der Steuerungsausschuss „Covid-19 and Education“ gemeinsam mit dem Direktor der Santé weitere Maßnahmen ergreifen. Der Steuerungsausschuss soll die sanitäre Lage an den Schulen in regelmäßigen Abständen analysieren und im Bedarfsfall weitere Maßnahmen ergreifen.

Alles beim Alten für „Cycle 1“

Für die Schüler des Cycle 1 bleibt es zur Rentrée 2021 beim alten Stufenplan. Zu Schulbeginn soll neben dem regelmäßigen Lüften der Klassenräume und zwei Schnelltests pro Woche, die zu Hause durchgeführt werden sollen, weiterhin der bisherige Stufenplan befolgt werden. Eine Maskenpflicht besteht im Cycle 1 nicht, ebenso wenig wie in den Maisons Relais. Erst ab einer Gruppengröße von zehn Kindern wird diese wieder Pflicht.

Im Cycle ein gilt also weiterhin: Szenario 1 tritt dann ein, wenn ein positiver Infektionsfall in einer Schulklasse, der auf eine externe Infektionsquelle zurückzuführen ist, festgestellt wird. Der Betroffene muss dann zu Hause in Quarantäne, seine Klassenkameraden aber nicht. Das Szenario 2 gilt dann, wenn zwei Infektionen innerhalb einer Klasse mit ungewisser Infektionsquelle, die jedoch  außerhalb der Klasse vermutet wird, festgestellt werden. In dem Fall wird die ganze Klasse unter Quarantäne gestellt.

In Szenario 3 haben sich drei bis fünf Personen in einer Schulklasse mit dem Coronavirus infiziert. Auch hier wird die gesamte Klasse unter Quarantäne gestellt. Zudem können weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Beim Szenario 4 können mehrere positive Fälle mit einer Kontamination innerhalb der Schulgemeinschaft in Zusammenhang gebracht werden. In dem Fall spricht das Bildungsministerium von einer Infektionskette. Der Lenkungsausschuss kann weitere Maßnahmen beschließen – in der Vergangenheit beschlossen die Verantwortlichen flächendeckende Tests an den betroffenen Schulen.

Impfungen in den Schulen

Gesundheitsministerin Paulette Lenert kündigte an, auch Impfungen an den Schulen anbieten zu wollen. „Die Details sind noch nicht komplett ausgearbeitet“, sagt Lenert. „Wir wollen den jungen Menschen, die noch keine Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen, diese Möglichkeit bieten.“ Neben juristischen Details müssen auch noch die logistischen Details geklärt werden, da das Gesundheitsministerium nicht einfach den Impfbus entsenden könne. Zusätzlich könne das Gesundheitsministerium sieben mobile Testeinheiten entsenden, um der Clusterbildung vorbeugen zu können.

Zukünftig will das Bildungsministerium nur noch monatlich über das Infektionsgeschehen an den Schulen berichten. Im vorigen Schuljahr erstellte das Bildungsministerium noch wöchentliche Berichte, in denen die Infektionszahlen nach den einzelnen Szenarien des Stufenplanes aufgeschlüsselt wurden.

Ënnert Ons
3. September 2021 - 4.20

Ob der Weg zurück zum Normalen bei Kinder oder Erwachsenen länger oder kürzer ist und wie er beschritten werden muss wäre vielleicht einer Untersuchung wert, oder ? Für die einen kann vielleicht das Umschalten mühelos sein während es andere mehr Kraft und Zeit kostet oder wieder andere diesen Zustand gar lieb gewonnen haben. Eins steht fest ,dass für die während den vielen Monaten der Beschränkung die gewollt aufgezwungene , ohne vorherige Überlegungen , krankhafte Angst vor Krankheit und Tot eine psychotherapeutische empfehlenswert ist ! Bei Kinder dürfte das durch Masken tragen , Teste und Impfungen entstandene Cave-Syndrom sich nach und nach schneller legen als bei älteren Menschen. Sich mit der Faust begrüssen sollte man auf jeden Fall bei Kinder und Jugendlichen als erstes abschaffen ! Ansonsten sind die Bemühungen des Unterrichtministerd zum Übergang zur Normalität des Lobes wert .

Ënnert Ons Zauberléierborschten
2. September 2021 - 21.15

Corona Weissheit. Besser probieren als studieren, aber nie « imposieren ! »