Im Gefängnis in Givenich („Centre penitentiaire de Givenich“, CPG) ist am Morgen des 2. Juli ein Häftling tot aufgefunden worden. Das hat die Gefängnisverwaltung am Sonntagnachmittag per Mail mitgeteilt. Demnach sei der Mann gegen 6:40 Uhr von den Gefängnisbeamten leblos in seiner Zelle aufgefunden worden.
Die Justizbehörden seien informiert worden und es werde eine Autopsie veranlasst. Die Familienangehörigen seien über den Tod des Häftlings benachrichtigt worden. Der Ombudsmann in seiner Funktion als externer Prüfer, der stellvertretende Direktor der Gefängnisverwaltung, der Direktor des Gefängnisses, die großherzogliche Polizei und ein ärztlicher Sachverständiger seien vor Ort gewesen, heißt es in der Mitteilung.
Als diese am Nachmittag erschien, kam sie für die Tageblatt-Redaktion nicht überraschend. Bereits im Vorfeld hatte sich nämlich ein Gefangener aus der Haftanstalt gemeldet und von dem Todesfall berichtet – und harte Kritik aufgrund der Umstände des Todes geäußert, die der Gefangene wahrgenommen haben will, teils aus direkter Anschauung, teils vom Hörensagen. Der Gefangene K., der aus Sorge vor Repressalien anonym bleiben will, erklärte dem Tageblatt gegenüber, der Gestorbene sei in schlechtem körperlichen Allgemeinzustand gewesen.
Dieser sei so gravierend gewesen, unter anderem ist von sichtbar schlecht durchbluteten Extremitäten und großen Wunden die Rede, dass der drogensüchtige und übergewichtige Mann, der etwa Ende 30 sein soll, sogar noch vor Kurzem für einige Tage im Krankenhaus war. K. deutete an, der jetzt Gestorbene sei womöglich gar nicht haftfähig gewesen. Am Vorabend seines Todes habe der Mann, so werde im Gefängnis kolportiert, mehrfach den Alarmknopf gedrückt. Hilfe oder medizinische Beachtung habe der Häftling aber nur unzureichend erhalten, vermutete der Mithäftling. (Red.)
Eine Anfrage zu den Vorwürfen an die Strafvollzugsbehörde blieb am Sonntag bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
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