LSAP Esch„Mär sinn Escher, Minetter. An déi maache keng Fäert-Oarsch-Politik“

LSAP Esch / „Mär sinn Escher, Minetter. An déi maache keng Fäert-Oarsch-Politik“
Letztes Jahr digital, nun wieder eine „echte“ Generalversammlung (v.l.n.r.): Steve Faltz, Vera Spautz, Stéphane Biwer, Marc Even und Joëlle Pizzaferri Foto: Editpress/Tania Feller

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Die Gemeindewahlen 2023 werfen ihren Schatten voraus. Auch bei der Escher LSAP, die ihren Verjüngungsprozess weiter fortsetzt. 

Nachdem die Generalversammlung der Escher LSAP-Sektion im vergangenen Jahr pandemiebedingt über Videokonferenz stattfinden musste, traf man sich am Donnerstagabend in der früheren „Maison du peuple“, heute Café Streik. Rund 40 Mitglieder waren dem Ruf gefolgt, darunter auch die frühere Ministerin und Bürgermeisterin Lydia Mutsch und die aktuelle Innenministerin Taina Bofferding.

Die Generalversammlung stand ganz im Zeichen der Reden von Sektionspräsident Steve Faltz und Fraktionssprecherin Vera Spautz. Spautz blickte auf die Arbeit der LSAP im Gemeinderat zurück und ließ dabei kein gutes Haar am schwarz-grün-blauen Schöffenrat. „Es ist anstrengend, mit diesem Schöffenrat zusammenzuarbeiten“, sagte die Ex-Bürgermeisterin. Er sei angetreten, um Nägel mit Köpfen zu machen, komme aber nicht vom Fleck. Jüngstes Beispiel sei der „Abrisud“, dessen neuen Gebäulichkeiten bis 2025 auf sich warten lassen werden. „Wir hatten ihnen gesagt, dass sie das anders anpacken müssten, umsonst. Jetzt ist das Dossier komplett verfahren“, sagte Spautz. Das sei bezeichnend für den Schöffenrat, der prinzipiell jeden Vorschlag ablehne, der nicht aus den eigenen Reihen kommt. Von neuen Projekten sei nichts zu sehen, vielmehr würde der Schöffenrat diejenigen weiterführen, die die Vorgänger-Mehrheit eingeleitet hätte. 

Sturheit von Mischo und Co.

Sektionspräsident Steve Faltz
Sektionspräsident Steve Faltz Foto: Editpress/Tania Feller

Spautz ging weiter ins Detail, sprach von der Sturheit von Bürgermeister Georges Mischo im Dossier Wohngemeinschaften. Mischo sei durch sein Verhalten bei seiner eigenen Partei und bei seinen eignen Wählern schlecht weggekommen. Selbstverliebt sei der Schöffenrat, meinte Spautz in Anspielung auf die Selbstinszenierungen in den sozialen Medien, „aber sie haben ihre Projekte nicht im Griff“. Das könne sie auch irgendwie verstehen, denn Bürgermeister Mischo würde bei all seinen Ämtern und Funktionen, angefangen vom Abgeordnetenmandat bis hin zu den Präsidentenposten in den Verwaltungsräten des CHEM („das ist noch lange nicht vorbei, denn es wurden selber Fehler gemacht“) und von Esch2022. „Dieses Jahr wird wohl gefeiert“, sagte sie in Anspielung auf das Kulturjahr, von dem sie hoffe, dass nicht ausschließlich „Events“ übrig blieben. Höhepunkt des Haushaltsentwurfs für 2022 war ein Piratenschiff im „Parc Laval“, was wohl alles sagt. „Und im Jahr darauf sind Wahlen. Bis dahin steht aber kein einziges Projekt, keine Sporthalle und auch keine neue Schule oder ‚Maison relais’“, so Spautz.

In Richtung Gemeindewahlen 2023 blickte auch Präsident Steve Faltz. „Wir werden bei den Wahlen mit einer neuen Mannschaft und neuen Ideen antreten“, sagte Faltz. In der Tat verjüngt sich die LSAP Esch seit einiger Zeit: Stéphane Biwer, Ben Funck und Joëlle Pizzaferri zogen in den Gemeinderat ein und auch im Vorstand halten neue Namen Einzug: Aldin Avdic und Andrija Djordjevic sowie Pierre Rauchs komplettieren das Gremium und ersetzen die neuen Gemeinderäte. Was das für den oder die Spitzenposten für die Kommunalwahl bedeute, konnte Steve Faltz nach der Sitzung auf Tageblatt-Anfrage nicht beantworten. Die Strategie werde sich in den kommenden Wochen und Monaten herauskristallisieren, so der Sektionspräsident.

In puncto Wahlprogramm gab Faltz die Richtung vor. Solidarität und soziale Gerechtigkeit werde ein immer wiederkehrendes Thema sein, aber auch die Klimagerechtigkeit. Ansonsten will die LSAP Esch Akzente in der Wohnungspolitik setzen und die Verkehrswende vorbereiten. Weitere Schlagwörter waren eine gerechte Schule, die Optimierung der Nutzung von öffentlichen Gebäuden, ein offenes Ohr für die ausländischen Mitbürger und eine Entsiegelung bzw. Begrünung urbaner Plätze. Diese Liste sei natürlich nicht komplett. „Wir sind der Herausforderer, wir müssen etwas anbieten, was besser ist als bisher. Dazu müssen wir uns auch etwas trauen. Nur keine Fehler machen zu wollen, reicht nicht“, so Steve Faltz: „Mär sinn Escher, Minetter. An déi maache keng Fäert-Oarsch-Politik.“               

Der Vorstand der LSAP Esch

Steve Faltz (Präsident), Aldin Avdic (Sekretär), Marc Even (Kassierer), Laura Valli, Brigitte Bintz, Andrija Djordjevic, Claude Roeltgen, Sacha Pulli, Pierre Rauchs

jengi
5. Februar 2022 - 17.42

Wann Der keng "Fäert-Oarsch-Politiker" sidd, dann huelt all äre Courage an Mumm zesummen fir mol no der Sécherheet vun den Bierger am Minett ze kucken, alled ërem "lebenswert" ze maachen,Esch,Differdang etc. d'Liewensqualitéit ass schons laang um Déifpunkt, all daat Gelaabers ass ësou wiesou dreimol neischt.