Luxemburgs Chancen steigen

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Luxemburg hat sich für die EU-Bankenaufsicht beworben. Frankfurt am Main hat bereits schlechtere Karten.

Die Bewerbungen von Frankfurt am Main und Bonn als neue Standorte für die EU-Bankenaufsicht und europäischer Arzneimittelbehörde weisen nach einer Auswertung der EU-Kommission erhebliche Schwächen auf. Dies geht aus am Samstag veröffentlichten Dokumenten der Brüsseler Behörde hervor. Beide deutsche Städte erfüllen demnach einige Kriterien nicht, die die Kommission als wichtig heraushebt. Bonn könne als Bewerber um die Arzneimittelbehörde EMA beispielsweise die rasche Verfügbarkeit eines dauerhaft nutzbaren Gebäudes nicht garantieren, Frankfurt als Bewerber um die Bankenaufsicht EBA keine Mietfreiheit. Mehrere Länder haben in ihren Bewerbungen angeboten, die Standortmiete ganz oder zum Teil selbst zu tragen, darunter Luxemburg, – die hessische Stadt aber nicht. Die Chancen, dass die Bankenaufsicht nach Luxemburg kommt, sind damit also gestiegen.

Die EU-Kommission beachtete bei ihrer Bewertung nach eigenen Angaben die Vorgabe der Mitgliedstaaten, wonach der Bericht „keinerlei Ranking oder engere Auswahlliste“ umfasst. In den wenigen „Kommentaren“ zur Bewertung legte die Kommission vor allem Wert darauf, dass die „Fortdauer der Aktivitäten“ der Institutionen während des Umzugs gewährleistet sind. Dazu müssten die beiden Behörden ihr „derzeitiges Personal behalten“ können. Eine „wichtige Rolle“ spielten dabei auch Schulen am neuen Standort, Arbeitsmöglichkeiten für die Partner der Behördenmitarbeiter sowie Chancen, neue Mitarbeiter gewinnen zu können.

Abstimmung im November

Im November stimmen die Europaminister in einem geheimen Verfahren mit bis zu drei Wahlgängen ab. Für beide Behörden gibt es zahlreiche Bewerber. Einige Städte bewarben sich sowohl für die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) als auch für die EU-Bankenaufsicht (EBA). Jeder Mitgliedstaaten kann aber nur eine der Agenturen bekommen.

Um die Medikamentenbehörde bewarben sich neben Bonn auch Amsterdam, Athen, Barcelona, Bratislava, Bukarest, Kopenhagen, Helsinki, Lille, Mailand, Porto, Sofia, Stockholm, Malta sowie Zagreb. Für die Bankenaufsicht bewarben sich neben Frankfurt auch Prag, Paris und Luxemburg. Brüssel, Wien, Warschau und Dublin kandidierten jeweils für beide Agenturen.

Die Arzneimittelagentur EMA wurde 1995 gegründet und ist für die wissenschaftliche Überprüfung, Aufsicht und Überwachung von Medikamenten sowie deren Zulassung in der EU zuständig. Die Bankenaufsicht EBA gibt es seit 2011. Sie soll die finanzielle Stabilität in der EU sicherstellen, analysiert Risiken und testet die Banken auf ihre wirtschaftliche Gesundheit.

DPA/AFP

Serenissima
1. Oktober 2017 - 9.28

Das Ganze wird wie immer als einen Kuhhandel zwischen den Bewerberstaaten ausgehen....Luxemburg als EBA Standort würde Sinn machen aber Frankfurt/ Deutschland wird sich das nicht entgehen lassen und das Angebot nachbessern, und die EBA selbst scheint eher geneigt nach Frankfurt in die Nähe der EZB zu ziehen...wie man so hört in London von den Betroffenen Leuten, obwohl es die EU Mitgliedstaaten sind die am Ende es trotzdem entscheiden werden...alles hängt vom Verhandlungsgeschick der Regierungen ab, Frage: wer verhandelt denn für den Finanzplatz Luxemburg...?

Humpenjang
30. September 2017 - 21.30

Nun ja f. jemanden der seine Wohnung schon hat und bezahlt hat sind das ja gute Neuigkeiten, aber keine Sorge, ich glaube irgendwo gelesen zu haben das Wien der Favorit ist...

GuyT
30. September 2017 - 19.51

Super Sache für Luxemburg: die Immobilienpreise werden dann noch schneller steigen.