UnternehmenLuxemburger Satellitenbetreiber SES sieht sich auf Kurs

Unternehmen / Luxemburger Satellitenbetreiber SES sieht sich auf Kurs
Der Luxemburger Satellitenbetreiber SES hat 2021 erneut weniger verdient als im Vorjahr. Für die Zukunft ist das Unternehmen jedoch überaus zuversichtlich.  Foto: SES

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Als die SES vor vielen Monaten sich für den heutigen Donnerstag als Datum zum Veröffentlichen der Finanzzahlen von 2021 entschieden hatte, konnte sie noch nicht ahnen, was an dem Tag alles passieren würde. Die angekündigte Vorstellung der Jahreszahlen wurde schlussendlich jedoch, wie geplant, auch durchgeführt.

Im Gespräch mit der Presse gab sich Geschäftsführer Steve Collar überaus zufrieden mit dem im letzten Geschäftsjahr erreichten Ergebnis. Umsatz und Gewinn hätten sich wie erwartet entwickelt, erklärte er. „Wir sind sehr zufrieden.“ Auch der Ausblick in die Zukunft sei positiv. Man habe Vertrauen in die Kapazität des Unternehmens, Cash zu generieren, so Collar.

Trotz eines weiteren leichten Rückgangs des Umsatzes auf 1,78 Milliarden Euro (Vorjahr 1,88 Milliarden) hat die Unternehmensgruppe es letztes Jahr geschafft, den erwirtschafteten Nettogewinn deutlich zu steigern, um 69 Prozent auf 323 Millionen Euro. Der Umsatz im größten Geschäftsbereich des Unternehmens (Video/Fernsehen) war weiter rückläufig, doch weniger als erwartet. Etwas ausgeglichen wurden die Verkaufszahlen durch ein leichtes Wachstum im Bereich Networks, das die Gesellschaft seit einigen Jahren ausbaut. Dazu zählen Dienstleistungen für Regierungen sowie im Bereich Mobilität und Fixed Data.

Der einst so erfolgsverwöhnte Luxemburger Satellitenbetreiber SES hat seit einigen Jahren mit einem schwierigen Umfeld zu kämpfen. Wettbewerber, die zum Teil auf andere Technologien oder billigere Satelliten setzen, machen den Platzhirschen das Leben schwer. Steve Collar nimmt es sportlich: Es gebe zwar mehr Wettbewerb, unterstrich er. Jedoch gebe es gleichzeitig auch mehr neue Möglichkeiten in einem wachsenden Markt.

Zur allgemein gestiegenen Zuversicht tragen eine Reihe Zukunfts-Projekte bei. So etwa der Satellit SES17, der letztes Jahr gestartet und ab Mitte 2022 in den Dienst treten soll. Die Investitionen wurden bereits getätigt, der Satellit ist im Weltraum, und Einnahmen sollen nun bald folgen. Die gleiche Überlegung gilt für die O3b-mPower-Satelliten, die ab 2023 für zusätzliche Einnahmen sorgen sollen.

Erhöhung der Dividende

Für zusätzlichen Optimismus sorgen die Pläne der Europäischen Union, ein eigenes, sicheres Internet über Satelliten zu errichten. „Die SES ist in diesen Arbeitsgruppen vertreten“, so Collar. Er sieht in dem Bereich, wie auch in der wachsenden Weltraum-Industrie an sich, eine „große Rolle“ für den Luxemburger Satellitenbetreiber. „Wir können unser Netzwerk im Weltraum nutzen, um das Leben auf der Erde besser zu machen“, so die Vision.

In der Folge schlägt Steve Collar seinem Verwaltungsrat eine Erhöhung der Dividende von 40 auf 50 Cent pro Aktie vor. Nach dem Geschäftsjahr 219 hatte das Unternehmen die Dividende auf 0,40 Euro halbiert. Der niedrigste Stand seit fast 15 Jahren. Im Jahr 2018 hatte sie noch 0,80 Euro betragen. 2015 und 2016 lag sie bei über 1,30 Euro pro Titel.

Von dem aktuellen Konflikt in der Ukraine werde die Gruppe derweil nicht getroffen. Man habe keine „exposure“, so der Geschäftsführer auf Nachfrage. Im Gegenteil, man habe mit dem Militärsatelliten GovSat  ein ideales Instrument für gesicherte Kommunikation im Angebot.

An der Luxemburger Börse wurde bis 14 Uhr ein Einbruch des Kurses der SES-Aktie um 3,7 Prozent auf 6,84 Euro verzeichnet. Damit hat sich der Kurs der SES-Aktie leicht besser entwickelt als der Luxemburger Börsenindex LuXX, der derzeit 4,2 Prozent im Minus liegt.

Irma
26. Februar 2022 - 9.54

Ich möchte gar nicht vor 'Propaganda' Fernsehsendern/Medien 'geschützt' werden. Ich beurteile selbst, was ich lesen und was ich dann auch glauben will.