Luxemburg: Raser sollen in Zukunft ins Gefängnis wandern

Luxemburg: Raser sollen in Zukunft ins Gefängnis wandern

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Wer bewusst ein Risiko in Kauf nimmt, durch das andere Menschen verletzt werden oder sogar ihr Leben verlieren können, muss in Zukunft mit hohen Strafen rechnen. Selbst dann, wenn durch sein Vorgehen niemand zu Schaden kommt.

Verkehrsrowdys könnten in Luxemburg bald für bis zu drei Jahre hinter Gitter wandern. Das erklärte Félix Braz („déi gréng“) bei einer Pressekonferenz am Freitag. Der Justizminister hat einen Gesetzentwurf präsentiert, der bei drastischen Verkehrsverstößen eine Gefängnisstrafe ermöglicht. Wer bewusst ein Risiko in Kauf nimmt, durch das andere Menschen verletzt werden oder sogar ihr Leben verlieren können, muss in Zukunft mit hohen Strafen rechnen. Auch dann, wenn durch sein Vorgehen niemand zu Schaden kommt.

Dies die Zielrichtung eines neuen, an die französische Gesetzgebung angelehnten Gesetzes, sagte Braz. „Infraction de la mise en danger délibérée d’autrui“, so heißt der neue Strafbestand.

Inkaufnahme von Gefahren wird zum Delikt

Auslöser für das neue Gesetz war die Diskussion um die Verkehrssicherheit im Lande. Wenn z.B. jemand mit 130 kmh durch einen Ort fährt, in dem nur 50 km/h erlaubt sind, wird er aktuell, wenn er von der Polizei angehalten wird, wegen eines „Délit de grande vitesse“ belangt. Wenn durch sein schnelles Fahren ein anderer zu Schaden kommt, muss er sich vor Gericht verantworten. In Zukunft wird hier ein weiteres Delikt hinzukommen, eben die bewusste Inkaufnahme von Gefahren für Leben und Gesundheit anderer, selbst wenn nichts geschieht.

Das gilt z.B. auch für die Gefahren, denen Polizisten ausgesetzt sind, wenn sie den zu schnell fahrenden Fahrer verfolgen müssen und dabei eigene Risiken auf sich nehmen müssen. Es gilt für die ewigen Drängler, die vor ihnen fahrende Fahrer dazu nötigen wollen, ihnen Platz zu machen, und daher zu dicht auffahren.

Auch wenn niemand in der Nähe ist

Es gilt für die Fahrer, die andere ausbremsen wollen oder sich bei hoher Geschwindigkeit durch Autoreihen schlängeln wollen. Kurzum, die neue Bestimmung tritt immer dann in Kraft, wenn der Betroffene gegen geltendes Recht verstößt, bewusst ein hohes Risiko eingeht und willentlich in Kauf nimmt, dass durch sein Vorgehen das Leben oder die Unversehrtheit anderer gefährdet sind.

Und wie erwähnt wird das neue Gesetz selbst dann Anwendung finden, wenn niemandem etwas passiert. Und sogar dann, wenn niemand in der Nähe des Geschehens ist. Die Absicht und die bewusste Inkaufnahme eines möglichen Risikos reichen. Das neue Delikt kann mit Gefängnisstrafen von einem Monat bis zu drei Jahren und einer Geldstrafe zwischen 500 und 5.000 Euro bestraft werden. Ob der Tatbestand erfüllt wird, obliegt der Beurteilung des Gerichts

In Frankreich wurden auch Ärzte verurteilt

Die neue Bestimmung zielt ausdrücklich nicht auf ungewollte Unachtsamkeit im Verkehr ab, wie Minister Braz unterstreicht. Und sie beschränkt sich nicht auf den Straßenverkehr. In Frankreich, wo ein ähnliches Gesetz seit 1994 existiert, gibt es inzwischen Jurisprudenzen aus anderen Bereichen.

So wurde ein Chirurg auf Grundlage des Gesetzes verurteilt, weil er entgegen den Vorschriften bei Operationen keinen qualifizierten Krankenpfleger an seiner Seite hatte. In einem anderen Fall wurde ein Verantwortlicher am Bau verurteilt, weil er geltende Sicherheitsregeln ignorierte und die Arbeiter einer Gefahr aussetzte. Bei einem Mitausrichter einer Rave Party wurde das Gesetz ebenfalls angewandt, weil auf dem Partygelände zu viele Leute und nicht genügend Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen waren. Obwohl es zu keinem Vorfall kam.

Neue „Sursis“-Regel

Mit dem neuen Gesetz wird gleichzeitig eine Änderung beim Strafaufschub wirksam. Künftig kann niemand mehr einen Strafaufschub („sursis“) erhalten, wer bereits entweder wegen Trunkenheit am Steuer, Fahren unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss, allgemeiner Fahruntüchtigkeit, Geschwindigkeitsüberschreitung oder der Verweigerung eines Alkoholtests zu einem oder mehreren Fahrverboten verurteilt wurde, wenn diese Fahrverbote zusammen mehr als zwei Jahre ausmachen.

Fritz
28. November 2017 - 0.15

Also ech hoffen dass eis Politiker dann och bestrôft gin , wèll do sin der dobäi déi behuelen op der Strôss wie wann sie eläng wären !! Mâcht Gesètzer , joo mee vir hitwereen déi sèlvecht . Fuehren zäitweis wie èng S..... Parken wou se wëllen , esou guer op ♿️ Parplâtzen an kréien môl keen Protokoll !! Sie huelen sech all fräiheeten !! Awer Gesètzer mâchen vir déi aner ze strôfen !! All plâtz déck Bmw Audi Mercedes als Déngschtauto géif e Smart duer goen !! Dobäi missten déi Gréng dach mam gudde beispill vir goen !!

Den Pingelechen
26. November 2017 - 22.57

@ Guy L. Dir sot et.....

Jérôme
26. November 2017 - 9.36

@marek. Ich weiß, was ich von IHNEN gelesen habe. Sie wollten eine Fahrerin massregeln die sich "in Ihren Augen" daneben benommen hat und "rühmen" sich noch, dass die etwas bei Ihnen etwas gelernt hat ! Fahrer die sich so wie SIE benehmen, gehören nicht auf die Straße denn es SIND DIE, die die Unfälle provozieren.

J.C. KEMP
26. November 2017 - 9.28

A sou! Bei ons virun der viischter Diir fueren der awer genuch esou laanscht!, Liniebussen, städtescher, mat Schüler etc. An ech souz oft genuch a Busse, wou de Chauffeur esou gefuer ass.

Guy L.
25. November 2017 - 23.26

Solche Massnahmen sind lange überfällig.

Petz74
25. November 2017 - 22.20

À propos « de Knapp am Ouer » as fir Busschofferen och hai am Land eigentlech verbueden gin

J.C. KEMP
25. November 2017 - 20.03

D'Buschauffeure mat enger Hand lässeg um Steir (ganz, ganz vill), mat dem Handy am Grapp oder dem Knapp am Ouer och. A Frankräich ass de Knapp aus guddem Grond iwwregens verbueden.

Den Pingelechen
25. November 2017 - 18.50

@Marcel Spirinelli Verschidden Automobilisten sin Krimineller,sou wéi se sech behuelen,an dat duerf net méi esou hin gehuel gin vun der Gesellschaft,déi sech behellt ! Schun main Papp sot mir wéi ech nach Kand war : "Behuel dech wéi d'Leit,dann géet et dir wéi den Leit "! Gléewt mir,ech sin all Dag am Beruffsverkéiher ennerwée,do gesin ech all Dag Infractiounen déi sech am Senn vum Wuert "iwerschloen" ! Emmer dat selwescht....Schun gudd dass elo glaich domat Schluss ass,mat dém léedegen Rasen an Drängelen,anm at dém kriminellen Verhalen vun munch Autofuehrer,dat gelt och fir déi wou mam Auto besoff ennerwée sin,oder mat Drogen vollgepompt sin.....

Den Pingelechen
25. November 2017 - 18.46

@Jemp Kéng Polemik wgl,mat den Raser an Drängler muss opgeraumt gin,schun alléng fir dénen aneren hirt Liérwen ze schützen virun dénen wou méngen sie kéinten hiren Auto als Waff benotzen asw asw...

Den Pingelechen
25. November 2017 - 18.45

@Luss ! Absolut richteg ! Der Provida-Fahrzeuge braichten sie och bai der Police,déi alles opzéechnen ! Lügen zwecklos ! Dann direkt aus dem Verkéiher zéihen an Bong direkt fort,Auto confisquéieren,an dat war et ! Dann nach bai éen Schnellriichter an schun ass et fir sie geschitt ! Sou misst verfuehr gin mat esou Chaoten am Stroossenverkéhier ! Insgesamt gesin komen schwéier Zaiten op Raser an Drängler duer....

marek
25. November 2017 - 18.27

J.C. Kemp + Jérome,...wer nichts weis was war soll am besten nichts schreiben...

Jérôme
25. November 2017 - 16.06

@marek. Glückwunsch ! Dass Sie die Frau mit Ihren 75 PS Esel, die sich nach IHREM Ermessen "daneben" benommen hat geschulmeistert und am Überholen gehindert haben. Solche Hilfssheriffs braucht die Welt. Oder besser nicht !

René Charles
25. November 2017 - 12.26

Copy/Paste, well soen zum Dél an als Ustouss : Déi däitsch Rechtsprechung.... déi ferm gengt all déi geet déi z.B. Rennen an den Uertschaften an an der Perimetrie vun den Grousstied vun jonke Leit mat mënz an ouini Gehir ausgefouert gin. Dat doropshin dass bei ësou engem "Stadtrennen" eng säfteg Prisongsstrof virgesin as, säit engem Doudesfall, opgezeechent vun enger Iwerwachungskamera. Do war näischt méi ze léien oder "mildernde Umstände".

J.C. KEMP
25. November 2017 - 12.22

Wuel mat 110 d'lénks Bunn blockéiert, oder wat? En 'Nötigungsparagraph' wéi an D misst bei dem dote Gesetz drugehange gin!

marek
25. November 2017 - 11.24

das neue wird ja schon gebaut, nur ist es groß genug!!!

marek
25. November 2017 - 11.08

35 Jahre auf Autobahnen oder sonstigen Strassen leben hat man viel gelernt. Das konnte eine F....vor 14 Tage von mir gelernt haben wenn man sich daneben benimmt. Vom Gluck bis Esch muss die sich rot, blau bis grün geärgert haben dass sie mich nicht mehr überholen konnte. Ich mit einem 75 PS Esel, sie mit einem 240 PS Suv....

Nomi
25. November 2017 - 11.00

Dat Gesetz trefft dann och de Bausch, well eis kalifornesch Maueren ob den Autobunnen all 10m een senkrechten Ress obweisen, an 30% vun deenen Ress och nach ee Versaatz vun bis zu 5cm hunn ! Wann do een durch d'Mauer an den Gei'genverkei'er gerei't, ginn et Do'udeger !!!! Fahrlaesseg vum Bausch an senger P&Ch !!!!! Lei'sung: Direkt di max Vitesse on 110km/h setzen an d'Autobunn zereck klassei'eren an Schnellstrooss !!!!!

Cogito
25. November 2017 - 10.59

Dann sollten wir sofort mit dem Bau eines neuen Gefängnis beginnen sonst gibt es alles auf Bewährung.

Jemp
25. November 2017 - 10.05

Da wärt de ronnen Dossier bei der Police a bei de Gerichter elo nach méi iwerlafen. Am Prinzip bréngt eng al Bomi, déi an der Entrée vum Supermarché mat hirem Prabeli fuchtelt, well se en net opkritt, schon aner Leit a Gefor, grad esou wéi Kanner mamm Skateboard um Trottoir al Bomien a Gefor bréngen. Wéini ass en Autosfuerer en Drängler? Bei 17 oder bei 18m Ofstand? Wéini e Raser? Bei 16 oder 17 km/h iwwert der Limite? Wat wärt dat Plainte ginn! Déi eenzeg, déi vun esou Gesetzer profitéieren, sinn d'Affekoten. Egal wat!

Jérôme
25. November 2017 - 9.27

@Robert Polfer. Déi "Helldrivers" vun deenen Dir schreiwt mussen awer gut oppassen well tëschend der "Radarbornen" kënnen och där aanerer stoen ....... !

Luss
25. November 2017 - 9.02

Eigentlich bräuchten wir keine neuen Gesetze (Schubladengesetze haben wir mehr als genug) sondern eine konkrete Überwachung derselben ! Z.B. der Kreuzungen oder Einmündungen mit Stoppschildern deren Bedeutung seit etlichen Jahren in Vergessenheit geraten ist. Wenn an einer Kreuzung die Ampeln ausfallen, hat jeder Vorfahrt (=Vollgas) , weil ja niemand "rot" hat. Unglaublich !Überwachung der "Drängler" ist auch Utopie in Luxemburg, es sei denn jemand wäre so blöd, Polizeiautos zu bedrängeln. Anders in Deutschland, wo zivile "Kamera-Fahrzeuge" im Verkehr mit schwimmen und Drängler bzw. Abstandssünder gleich per Video überführen.

ROBERT POLFER
25. November 2017 - 8.04

100% korrekt . Geschter sinn ech aus dem Norden erof op Schetter gefuer . Decken Reen . Ma teschenten Radarbornen sinn vill chauferen ewei verreckt gerannt . Saugefeierlech . Et muss endlech vill mei repressiv geschaft ginn , schnell bestrofen an dat public machen .

Cyberhusky
25. November 2017 - 7.21

Esou ee Gesetz misst et och fir Gaffer a Selfiefreaks bei Unfäll ginn. Just d‘Prisongstrof misst bei 1 Joer ufänken.

Den Pingelechen
25. November 2017 - 1.47

Eng super Saach an Gratualtioun un den Här Braz an Här Bausch ! Eng richteg Entschéedung fir esou éen Gestez ze maachen,et soll den Raseren richteg un den Col gohen an nexter Zukunft,nemmen richteg esou ! Wéi Wéi ech mat Spannung dén Artikel geliés hun,ass mir éen Stéen vum Härz gefall ! Laang hun ech mir schun esou éen Gesetz gewenscht,an elo kennt et glaich dat laang ersehntent Gesetz,wat Raser,Drängler an soss Verkéihersrowdy'en an hir Schranken weist,et gouf héich Zait dofir,well wat verschiddeen Leit sech am Stroossenverkéiher erlaaben,passt op kéng Kouhhaut méi.Kéen Raser an Drängler soll sech jémols méi secher fillen,falls hién oder hatt den Batty eraus léisst.Ech sot nach emmer : Kéng Chance den Raser,Drängler an soss Onbeléiherbarer,déi elo sech hoffentlech behuelen,oder eben mat den haarden Konsequenzen liérwen mussen.An hoffentlech ass esou éen Gesetz just den Unfang,well d'Zuel vun den Doudegen an Schwéierverletzter muss erof gohen,zumols déi méescht am Stroossenverkéiher hirt Liérwen lossen,durch sennlos Raserei emkomm sin,oder eben schwéier blesséiert gin sin.Alles an allem wärt et jo déi nächsten Zait jo dann hoffentlech besser gin op eisen Stroossen,et wier wenschenswert,super dat doten ! An och d'Polizisten gin esou besser geschützt,emmerhin setzen sie jo fir eis hirt Liérwen op d'Spill wann Raser sie an d'Viséier huelen,wat jo schun souwiesou héich kriminell ass.Ech kann nemmen hoffen fir d'Raser,dass sie zur Vernonft kommen,well soss.....

Gerner
24. November 2017 - 23.28

‚Es gilt für die ewigen Drängler, die vor ihnen fahrende Fahrer dazu nötigen wollen‘ Da unsere Gesetze keine Nötigung kennen, muss da wohl auch noch nachgebessert wetden.

snoppy
24. November 2017 - 22.40

An waat geschitt dan matt engem den op enger draispureger Kraitzung op der mettelster Bunn iwerhelltPerseinlech war ech ewell 2 mol derbei datt ech op der Mettelbunn stoung fir lenks of zebeien wei sou een Liew ensmidden riicht op mech duer koem!!!!

de rom
24. November 2017 - 22.17

Den Herr Bratz ass um Wee an déi Richteg Richtung ma domadder net genuch et bleift nach genuch ze dinn !!!!????? ( BURQA,NIQAB )

Romain K
24. November 2017 - 22.17

Super - Tiptop. Haut hunn mir nach een BMW Kombi op der Autobunn iwwerhuel deen den Handy an der Mett vum Steierrad hat .. Ech wuer Beifuerer.....

Mistral
24. November 2017 - 21.44

????????

Peter Mutschke
24. November 2017 - 21.00

Endlich mal eine Reaktion. Bravo für den Anfang

marek
24. November 2017 - 20.59

Herrn Braz ist lernfähig geworden.! Was wohl dahintersteckt?