DifferdingenLSAP sieht das Projekt Leichtathletikstadion vor dem Aus

Differdingen / LSAP sieht das Projekt Leichtathletikstadion vor dem Aus
Der bestehende Kunstrasen des Woiwer-Fußballplatzes soll erneuert werden Foto: Editpress/Claude Lenert

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Die Differdinger LSAP hat am Montag (16.12.) eine Informationsveranstaltung zum Leichtathletikstadion abgehalten. Am Standort des eigentlichen zukünftigen Stadions war vor allem bei Fred Bertinelli und Erny Muller Verwunderung und Enttäuschung über die „déi gréng“-CSV-Koalition und die neue Bürgermeisterin herauszuhören.

Mit großem Missfallen hat die LSAP am 6. Dezember bei der Vorstellung des Haushalts 2020 vernommen, dass für das Leichtathletikstadion null Euro vorgesehen sind. Der Standort für das geplante Stadion sollte der Woiwer-Fußballplatz sein. In der neuen Konstruktion war vorgesehen, ein Kunstrasenfeld in der Mitte des Stadions zu verlegen. Dazu war in einer neuen Version ein unterirdischer Parkplatz mit bis zu 500 Parkplätzen geplant.

Stattdessen stehen jetzt in der Haushaltsvorlage 500.000 Euro für die Erneuerung des alten Kunstrasens des bestehenden Fußballplatzes. Erny Muller, ehemals Bautenschöffe, würde es wundern, wenn nach einer Renovierung noch unterirdisch gebaut werden würde. Hierzulande gebe es noch keine adäquate Infrastruktur für Leichtathletik, um internationale Veranstaltungen stattfinden zu lassen, erklärte Mullers Parteikollege und Ex-Sportschöffe Fred Bertinelli. Die beiden Politiker waren von Anfang an der Ausarbeitung des Projektes beteiligt.

Interkommunales Projekt

Die beiden LSAP-Politiker Erny Muller und Fred Bertinelli waren von Anfang an am Projekt beteiligt
Die beiden LSAP-Politiker Erny Muller und Fred Bertinelli waren von Anfang an am Projekt beteiligt Foto: Editpress/Claude Lenert

„Seit 20 Jahren wird nach einem Standort für ein Leichtathletikstadion gesucht. Wir hatten eigentlich eine passende Lösung gefunden“, so der LSAP-Politiker weiter. Er zeigte sich enttäuscht darüber, dass nach dem Wechsel an der Spitze der Stadt nun nichts mehr daraus werden soll. Dabei liegen die fertigen Pläne bei einem Ingenieurbüro. Die anderen Gemeinden des interkommunalen Syndikats Kordall (Sikor), Petingen, Sanem und Käerjeng, seien bereit, sich finanziell an dem Projekt zu beteiligen. Damit bekommt das Leichtathletikstadion eine regionale Ausrichtung. Von staatlicher Seite war eine Kostenbeteiligung von mindestens 50 Prozent in Aussicht gestellt worden. Die Gesamtkosten liegen bei rund 15 Millionen Euro.

Das neue Stadion war laut den Politikern eines der Hauptprojekte für das Label „European City of Sports“, das Differdingen 2018 erhalten hat. Entsprechend der Zielsetzung, die „Cité du fer“ als Sport- und Wissensstadt zu etablieren, wurde etwa 2016 die Sportuniversität Lunex eröffnet oder auch das nationale Sport- Diagnostikzentrum hier angesiedelt. Ein Pilotprojekt, das eine Sportschule für Grundschüler ab zehn Jahren vorsieht, sollte in dieselbe Richtung gehen. Auf gymnasialer Ebene sollte dies dann  weitergeführt werden. Denkbar war auch der Bau eines Internats und von Studentenwohnungen. „Es geht hier um viel mehr als nur ein Stadion, dahinter steht ein ganzes Programm“, so Erny Muller weiter.

Diskussionen am Mittwoch

In einem Artikel vom 15. Dezember auf Nachfrage des Tageblatt zeigte sich Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch verärgert über die Vorwürfe. Zu Beginn der Sitzung vom 6. Dezember habe sie gesagt, dass sie noch mal mit den anderen Gemeinden sprechen wolle, denn sie seien nicht mehr von dem gewählten Standort überzeugt. Sie wollten diesbezüglich einen Neuanfang. Diese Haltung verstehen die LSAP-Vertreter jedoch nicht, da das Projekt eigentlich fertig in der Schublade liegt. Es müsste nur noch Ja gesagt werden.

Am Mittwoch soll in Differdingen die Diskussion zur Haushaltsvorlage 2020 stattfinden. Die Oppositionspolitiker möchten dann zu diesem Punkt noch einmal klar Stellung beziehen und das Stadion von der Mehrheit einfordern.

Grober J-P.
17. Dezember 2019 - 14.25

Lieber Erny, du musst das etwas subtiler verkaufen. Sag der Christiane einfach, dass du begeistert wärest wenn sie sich dem Projekt annehmen könnte, das wäre doch ein Vorzeigeobjekt für die Gemeinde. Musst sie halt mit Federn schmücken. Los, viel Glück!

Bessermauler
17. Dezember 2019 - 8.48

Dann sollte so ein Projekt auf keinen Fall in ein Wohnviertel gehören

de Pol
16. Dezember 2019 - 18.31

Das ist doch kein Argument, eine 400m lange Tartanbahn nicht zu bauen, weil es an internationalen Veranstaltungen fehlt. In erster Linie sollte eine solche Anlage den in der Region lebenden Leichtathleten zu Trainingszwecken dienen.