Löscharbeiten in Sanem dauern weiter an: „Es ist ein außergewöhnlicher Einsatz“

Löscharbeiten in Sanem dauern weiter an: „Es ist ein außergewöhnlicher Einsatz“

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Ein Großbrand im Außenlager der Firma Kronospan in der Sanemer Gewerbezone “Gadderscheier” beschäftigt die Luxemburger Feuerwehr auch noch am Donnerstagmorgen. Mehr als 60 Feuerwehrleute waren in der Nacht im Einsatz, 50 weitere übernahmen die Löscharbeiten am Morgen. Das Feuer war am Mittwochmorgen ausgebrochen und entwickelte sich durch das viele Brennmaterial vor Ort und schwierigen Wetterverhältnissen zu einem Inferno.

„Als wir von der Firma gerufen wurden, handelte es sich nur um eine niedrige Alarmstufe“, sagt CGDIS-Pressesprecher Cédric Gantzer. Im Lager waren Holzreste und Holzpaletten in Brand geraten. „Allerdings ist die Situation vor Ort dann schnell eskaliert. Es gab sehr viel trockenes Brennmaterial, auf das das Feuer übergreifen konnte. Außerdem änderte der starke Wind ständig die Richtung, was den Brand immer wieder hochpeitschte und auf andere Bereiche übergreifen ließ“.  Schöffin Simone Asselborn (LSAP) war während der Löscharbeiten vor Ort und bestätigte: “Peter Stadler, Chef von Kronospan, sagte mir gegenüber, dass das Feuer durch die große Trockenheit ausgelöst wurde.”

Der Brand war in einem Außenlager von Holzresten der Firma Kronospan ausgebrochen. Das Unternehmen befindet sich seit 1994 in Sanem und ist der weltweit größte Hersteller von Spanplatten, MDF-Platten, Laminatfußböden und Arbeitsplatten. Aus 60 Feuerwehrleuten aus den umliegenden Einsatzzentren wurden schnell 120 Einsatzkräfte aus dem ganzen Land, die wegen dem Feuer in Sanem anrücken mussten. „Dazu kam die Unterstützung der Kollegen aus Frankreich, die Führungskräfte und Koordinationsteams, sowie die medizinischen Rettungskräfte. Zu Spitzenzeiten waren mehr als 200 Menschen vor Ort“, sagt Gantzer.

Spezialschaum aus Frankreich

Zwischenzeitlich drohte das Feuer nach einer Hitzeexplosion auf ein nahegelegenes Silo überzugreifen. Es hatte sich dort ein zweiter Brandherd entwickelt. Doch schlimmeres konnte verhindert werden. Auch durch die Hilfe von Einsatzkräften aus Frankreich. Eine zweite Kompanie an Feuerwehrleuten und Löschschaum aus Frankreich kamen den Luxemburgern zu Hilfe. „Wir hatten bis dahin hauptsächlich mit Wasser gelöscht, weil wir für so einen Einsatz keine ausreichende Kapazitäten des Spezialschaums haben“, erklärt Gantzer. „Die französischen Kollegen haben nicht nur Spezialisten, die für die Brandbekämpfung von solchen Feuern ausgebildet sind, sondern konnten uns zudem Feuerwehrwagen mit großen Mengen an Spezialschaum zur Verfügung stellen.“

Luxemburg hätte die Situation auch alleine stemmen können, „aber dann hätten wir Löschfahrzeuge aus dem ganzen Land nach Sanem beordern müssen“, sagt Gantzer. Das habe man aus einem wichtigen Grund nicht machen können: „Der normale Betrieb läuft ja weiter und es gab im ganzen Land während den Löscharbeiten weitere Einsätze, auf die der CGDIS reagieren musste. Es war einfacher, die französischen Kollegen um Hilfe zu bitten.“

„Der Einsatz in Sanem ist wegen der besonderen Verhältnisse vor Ort ein ziemlich außergewöhnlicher Einsatz“, sagt Gantzer. 60 Feuerwehrmänner waren die ganze Nacht über mit den Löscharbeiten beschäftigt und wurden am Donnerstagmorgen von 50 weiteren abgelöst. Außerdem herrscht rund um den Brand weiter Pendelverkehr der Feuerwehrautos: „Wir karren Wasser von drei verschiedenen Nachfüllorten an.“

Bisher gab es bei dem Großbrand glücklicherweise keine Verletzten. „Bis das Feuer komplett aus ist, wird es noch mehrere Stunden dauern. Doch selbst wenn der Brand vollständig gelöscht ist, kann es in den nächsten Tagen weiter zu Rauchentwickelung kommen.“ Menschen, die in der Umgebung wohnen, sollen deswegen zur Sicherheit die Fenster weiter geschloßen halten.

Jek Hyde
2. August 2019 - 11.44

Här Grober dat eng gudd a berechtegt Frô.

Grober J-P.
1. August 2019 - 19.28

Den Här Schneider hätt dat awer virun enger Woch mierken missen, dat keen Waassertank do ass. Firwat hu mer ons Ministeren dann! :-(

L.Marx
1. August 2019 - 15.37

Wäre interessant zu erfahren, was da in der Baugenehmigung stand und ob sich an die Vorgaben der Gemeinde und der ITM gehalten wurde. Dass man ein solches Feuer- grosse Menge an trockenem (schadstoffbelastetem?) Abfallholz - nicht löschen kann sondern kontrolliert abbrennen lassen muss, dürfte vor Ort doch wohl ziemlich früh absehbar gewesen sein? Oder? Um zu dieser Erkenntnis zu kommen braucht es wahrlich kein CGDIS ...

Jek Hyde
1. August 2019 - 12.01

Kilometerlang Leitungen leeen! Wéi ass et méiglech dass esou eng feiergeféierlech Firma eng Genehmigung kritt ouni elementar Secherheetsarichtungen wéi a desem Fall W A A S S E R bereet ze hun??????

Grober J-P.
1. August 2019 - 10.18

Man musste das Löschwasser herbeikarren? Eine Holzindustrie ohne eigene Wassersilos, versteh ich nicht richtig!